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0706 China : vol.3
China : vol.3 / Page 706 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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XII. CAPITEL. BEOBACHTUNGEN IN TSHI KIANG UND NGANHWÉI.

664

Fluss geschleift, geht eine gewundene Strecke desselben (To li) hinab und wird dann nach der gleichen Methode nach einem Canal am linken Ufer befördert'). Hier ist die Gegend reich angebaut, dicht bevölkert und offenbar wohlhabend.2) Die südlichen Gebirge bleiben 3 bis

5 g. M. [5-9 km] vom Canal entfernt. Dort wo zum ersten Mal ein Vorsprung denselben erreicht, ist um denselben, 5o li vom Tshau-ne-klang, die grosse Stadt Shau -hsing- f u erbaut, welche wegen ihrer uralten geschichtlichen Bedeutung wie wegen der in verschiedenen Perioden in ihr gepflegten geistigen Cultur einen Namen hat3). Sie ist grösser als Ning j5o und soll vor Kurzem diese Stadt an Bevölkerungszahl weit übertroffen haben'). Aber sie hatte durch die TaiiingRebellen, welche sie drei Jahre lang besetzt hielten, sehr gelitten. Ein Canal führt gerade hindurch, ein anderer folgt der Aussenseite der nördlichen Stadtmauer. Ich fuhr auf diesem, um einen mit einer Pagode gekrönten Hügel an der Nord-Seite zn besteigen und von ihm aus den Ort zu überblicken. Es zeigte sich jedoch, dass er von der Mauer mit eingeschlossen wird, und da hier keine Thore in dieser waren, sah ich nur den grossen, aus rothen Sandstein-Quadern erbauten Wall, der 23 Fuss [7 nz] hoch und oben 15 Fuss [¢,5 in] breit ist. Er ist stark verfallen, mit Schlingpflanzen und Farnkräutern überwuchert. Die grossen Vorstädte im Norden des Canal lagen noch völlig in Ruinen. — Auch bei Shau-hsing sind die Gesteine noch p o r p h y r i s c h; ich habe sie nur am Pagoden-Berg beobachtet.')

  1. [Die Erklärung für diese umständliche Abtrennung der Candle von dem Fluss liegt (nach einem anderen Manuscriit) darin, dass dieser, welcher tief aus dem Gebirge kommt, hier, in seinem Mündungsgebiet, den Gezeiten ein Wenig ausgesetzt ist und den Canal, wenn er mit ihm in Verbindung stände, zur Ebbezeit trocken legen oder dessen Existenz vielleicht überhauj5t unmöglich machen wurde. Es wird weiter hervorgehoben, dass das Niveau des Flusses zur Zeit bedeutend unter dem des Canal stand. Eine Schilderung der Erlebnisse an dieser Stelle ist in e Tagebüchern aus China«, Bd. I, S. S3f, gegeben.]

  2. Es wird von den Ländereien um Shau-hsingfu eine ungewöhnlich hohe Grundsteuer erhoben. Nach den Ermittelungen von PARKER (A journey in Chekiang, Journ. N. China Br. R. As. Soc., vol. XIX, 1884, S. [45]) beträgt sie für den móu 33o tsiën in Geld und ungefähr 35 tsiën im Werth an Reis; d. i. nach damaligem Curs zusammen ungefähr 22 Mark pro Hektar. Das Land ist fast durchwegs verpachtet. Der Besitzer zahlt die Steuer ; der Pächter entrichtet an Diesen eine Abgabe von 25o bis 300 kin Hülsenreis (jiaddy) für den móu (2400 bis 2900 kg pro Hektar), was ungefähr der halben Ernte entspricht. Für enthülsten Reis würde das Gewicht ungefähr die Hälfte der genannten Zahlen betragen. Der Werth einer Ernte von 2600 kg pro Hektar war auf etwa 400 Mark zu veranschlagen.

  3. [Nach einem anderen Manuscrizt.: Als noch die südlichen Provinzen eine Anzahl vom Norden unabhängiger Staaten bildeten, war hier die Hauptstadt des Staates Yui, der zur Zeit seiner Blüthe den Südosten des Reiches bis hinab nach Canton umfasste, dann aber von dem grossen Kaiser SHI-HWANG-TI (246 bis 210 v. Chr.) erobert und zum ersten Mal in seinem ganzen Umfang mit dem Reich vereinigt wurde. Dieser Herrscher machte noch kurz vor seinem Tode eine Wallfahrt nach dem Grabe des Kaisers Yü, dessen Lage schon damals bei Yii yau angegeben wurde (s. oben, S. 663, Anm. 1). Jetzt erfreut sich Shau-hsing eines Rufes, wie ihn Tokay oder Malaga in Europa haben. Denn mit dem hier gemachten Reiswein (Shau-hsing-tsiu) kann sich nach der Meinung der Chinesen kein an irgend einem anderen Ort des Reiches fabricirtes geistiges Getränk messen ; und wenn man einen von hier gebürtigen, aber in einer entlegenen Provinz angestellten Mandarin besucht, so lässt er aus seinen Vorräthen einen alten, abgelagerten Wein aus seiner Vaterstadt holen, um ihn mit Stolz seinem Gast vorzusetzen, und klagt über das herabgekommene Geschlecht der Gegenwart, das ein so edles Getränk nicht mehr herzustellen vermöge,,.]

  4. [S. oben, S. 635.]

  5. [Nach einer freundlichen Mittheilung von Herrn Professor SIMOTOMAI, die ich Herrn GROLL verdanke, treten in der Nachbarschaft der Strasse von Ningj5o nach Shau-hsingfu mehrfach Quarzite und Sandsteine auf, nämlich zwischen Tsz'-ki und Yüyau-hsiën (Streichen W—O) und bei Pai-kwan-tshönn (Streichen SW—NO). Ich habe das Vorkommen muthnzaasslich als yaläozoisch eingetragen und mit den Quarziten in Parallele gestellt, die Verf. südlich von Ningyo, am Tsicn-kiai-ling (s. unten, S. 671) gleichfalls im Liegenden der j5orz5hyrischen Sandsteine beobachtet hat.]