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0496 China : vol.3
China : vol.3 / Page 496 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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454 VIII. CAPITEL. BEOBACHTUNGEN AM REISEWEGE IN KWANGTUNG UND HUNAN.

Die Kohlengruben von L u i -y a -kóu. — Die ersten grossen Kohlenniederlagen am Fluss trifft man bei diesem am rechten Ufer [kaum z g. M. (¢ km) unterhalb Hsi-hő-kóu] gelegenen Ort. Die Beschaffenheit der Kohle übertraf zugleich so bedeutend Alles, was ich bisher in der Provinz davon gesehen hatte, dass ich beschloss, die nur 2 g. M. [¢ km] ostnordostwärts von dem Dorf gelegenen Gruben zu besuchen. Das Land ist hügelig und sehr reizvoll ; die Gehänge sind mit natürlicher und künstlicher Vegetation bedeckt. Der Weg führt in einer Thalschlucht aufwärts, an terrassirten Reisfeldern entlang, bis zu den am oberen Ende der Schlucht, etwa 25o Fuss [75 ni] über dem Lui-Fluss gelegenen Gruben. — [Das Vorkommen weicht von demjenigen aller anderen mir bekannten Orte in China ab.] Der Schichtenbau ist einfach. [Fig. 40.] Am Lui-hő stehen San d s t e i n e an, welche NzO streichen und 5o° bis 6o° östlich fallen. Mit ihnen wechseln bunte t h o n i g e Schiefe r. Nachdem man diese Schichten in einer GesammtMächtigkeit von [etwa] 5oo Fuss [150 ni] verquert hat, folgt im Hangenden eine Einlagerung von schwärzlichen Schiefern; die Anwesenheit der Kohle in denselben ist an einer Reihe alter Halden zu erkennen. Ohne Aenderung im Streichen folgen nun mindestens 3500 Fuss [rroo m] einer Schichtenreihe, die aus einem Wechsel von Sandsteinen und bläulichen, gelben und röthlichen Schieferthonen besteht. Das Fallen ist noch immer im Mittel 5o° bis 6o° östlich. Zuweilen ist in kurzen Strecken der Fallwinkel etwas mehr oder weniger steil ; aber Nichts deutet auf

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Fig. 40. Profil durch die kohleführenden Sandsteine am Lui-hő bei Lui ya-kóu.

Faltung oder sonstige Schichtenstörung hin ; auch bestärkt der allmähliche Gesteinswechsel vom Liegenden zum Hangenden den Schluss, dass wir es hier mit einer continuirlichen, sehr mächtigen Schichtenfolge zu thun haben. Andere Gesteine als die erwähnten (wie etwa Kalke oder Kieselschiefer) kommen nicht vor 1).

Endlich folgen weiter im Hangenden mehrere Einlagerungen von schwärzlichen pflanzenführenden Schiefem, welche durch Zwischenschichten von braunem mürbem Sandstein getrennt werden. In den Schiefem setzen die Kohlenflöze auf. Auch hier ist das Streichen noch NzO—SzW, das Fallen 5o° östlich. Die Schichten senken sich unter einen im Osten ansteigenden Rücken, welcher ungefähr 90o Fuss [275 m] Höhe (rel.) erreicht und von Norden nach Süden gerichtet ist. Es scheint also, dass die Formation noch weit gegen das Hangende hin entwickelt ist. Der Bergbau geschieht durch [tonnlägige] Schachte, welche dem Fallen folgen und über 20 tshang (zoo Fuss [6o m]) Tiefe erreichen sollen. Sie sind gut, wenn auch mit schwachen Hölzern, ausgezimmert, meist in zwei Abtheilungen, von denen jede 5 Fuss hoch und 31/2 Fuss breit ist. Die Flöze sollen 2 bis 6 Fuss mächtig sein. Es schienen deren drei abgebaut zu werden.

Die Steinkohle von Lui pa kóu ist Anthracit. Sie kokt nicht, backt nicht, brennt ohne Rauch, nur mit kleiner bläulicher Flamme, hat einen lebhaft fettglänzenden, sehr vollkommen muscheligen Bruch, ist spröde, von deutlich lamellarer Textur, ziemlich fest, und von hohem specifischem Gewicht. Meist sind die Lamellen von ganz gleicher Beschaffenheit ; zuweilen

1) [Der liegende krystalline Kalkstein kommt nach einer Notiz des Tagebuchs unterhalb des Felsens von Kwan-yin-miau nur noch einmal, etwas oberhalb von Tau-kiau, auf eine kurze Strecke zum Vorschein.]