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0401 China : vol.3
China : vol.3 / Page 401 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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NEUERE REISEN ÜBER DAS TANGLA - GEBIRGE.

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gegeben worden. Nach der von GRENARD veröffentlichten Skizze des Reiseweges') wurde der höchste Punkt mit 5700 m in 34° N und 87 ° O erreicht, I t o km WzN von dem auf LITTLEDALE's Weg. Verfolgen wir die Richtung WzN, welche sich aus der Zusammenstellung des Bekannten ergibt, noch weiter, so kommen wir zu dem Theil von Capt. BOWER'S Reiseweg, welcher im Westen des 84 sten Längengrades sich dem 34 sten Parallel nähert und ihn überschreitet. Es ist bemerkenswerth, dass er, während vorher die auf seiner Karte verzeichneten Gebirgszüge unregelmässig gestaltet sind, ihnen hier durchweg die Streichrichtung WzN gibt. Sie bilden kleine Gruppen und Züge, zwischen denen sich sein Weg in Höhen, die von 17 000 bis 18 520 Fuss (5200 bis 5648 m) schwanken, hindurch windet, während sie weiter südlich nur selten 520o m erreicht hatten. Die Region grosser Meereshöhen ist weit ausgedehnt; denn in 35 ° N und 811/2° O erreichen wir den Pass Keriya-kutul, welcher bei DUTREUIL DE RHINS zu 5600, bei CAREY zu 5 I00 m angegeben wird. An ihm entspringt der Keriya-darya. Nach DUTREUIL DE RHINS würde man in ihm ein Gebirge der Randzone überschreiten.

Wir dürfen demnach mit Sicherheit annehmen, dass die Bodenschwelle, über welche der Tangla-Pass führt, von 93 ° bis 88 ° O vorhanden ist, und es liegt die Möglichkeit vor, dass sie sich westlich bis über den 8o sten Längengrad hinaus erstreckt. So weit wir sie kennen, bewahrt sie einen auffallend gleichartigen Charakter. Sie ist nur eine flache Wölbung von geringer relativer, aber ungemein grosser absoluter Höhe, welche das Land Tshang-tang im Norden von dem eigentlichen Tibet im Süden scheidet2). Die Uebergänge, von denen keiner weniger als 5000 m Höhe hat, die westlichen aber bis 5900 und vielleicht 6000 m erreichen, bieten, was die Neigungsverhältnisse betrifft, keinerlei Schwierigkeit; die Beschwerden des Reisens beruhen in der grossen Höhe, dem Klima, der Oede und der Menschenleere. Eine grosse Zahl kleiner Seebecken sind auf der flach gewölbten Fläche zerstreut. Eine innere Gliederung durch Längs- und Querthäler ist nirgends erwiesen ; auch lässt sich noch nicht erkennen, ob die einzelnen Massive und längeren Rücken, die sich darüber erheben, in Reihen geordnet sind, wie man es als wahrscheinlich erachten darf. Es scheint, dass wir es mit einem sehr alten, in hohem Grade abgewitterten Gebirge zu thun haben. Vermuthlich bestehen die aufragenden Theile aus den widerstandsfähigeren Gesteinen.

Geologischer Ba u. — Ueber die Gesteine, welche an der Zusammensetzung Theil nehmen, besitzen wir mehrere Nachrichten, aber wenige geben Aufschluss über die Art des Gebirgsgefüges; auch beschränken sich die Beobachtungen naturgemäss auf die Uebergangswege. Weitaus voran stehen diejenigen von ROCKHILL. Wir verliessen (oben, S. 352) seine Beschreibung bei dem Kalkstein im Norden des oberen Murui-ussu. Der Thalboden ist eine I o km breite -sandige Gras-Steppe. Der Fluss hat starke Strömung und führt schlammiges Wasser.

~

1) GRENARD in Tour du Monde, 1896, S. 314. [DERSELBE in Mission scientifique dans la Haute Asie, vol. I, S. 191.]

2)(S. ROCKHILL, a. a. O., S. 219, Anm.]