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0296 China : vol.3
China : vol.3 / Page 296 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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Iv. CAPITEL. EINZELNE THEILE VON SZ'TSHWAN. WIRTHSCHAFTLICHES.

Sorten sind feine weisse und gelbe Seide der nördlichsten Kreise. Der örtliche Verbrauch ist, besonders in den Städten, ausserordentlich gross. Auch der Export schien [zur Zeit meines Besuchs] hohe Ziffern zu erreichen. Nicht nur fand er nach den nördlichen Provinzen von China statt, sondern in besonderer Menge auch nach Yünnan und Tibet. Es ist auch in Betracht zu ziehen, dass sich eine Grenze für die Erweiterung der Seiden-Cultur in dieser Provinz nicht absehen lässt. Während in Tshékiang die Maulbeerbäume auf ebenem Grunde stehen, pflanzt man sie in Sz'tshwan, gerade wie in Japan, auf die Hügellehnen. Diese scheinen, ebenso wie beim Weinbau, nach Lage, Exposition und kleinen Unterschieden im Boden eine grosse Menge verschiedener Abänderungen zu liefern, und der Unkundige vermag

nicht zu sehen, wie weit in dem einen oder anderen Falle die Cultur sich weiter ausbreiten lässt. Doch wird Jeder den Eindruck gewinnen, dass die Pflanzung des Maulbeerbaums noch einer bedeutenden Erweiterung fähig ist.

O p i u m. — Eine grosse Summe Geldes gewinnen die Bewohner von Sz'tshwan jährlich durch den Verkauf von Opium, welches sie in ihrem Lande gewinnen. Der Mohnbau hat sich seit seiner Einführung in ausserordentlicher Weise ausgebreitet, da er unter Umständen einen hohen Gewinn abwirft. Nirgends nahm er [1872] einen so grossen Bestandtheil des anbaufähigen Bodens ein wie am Yangtszi• unterhalb Fóu-tshóu, denn dort bedeckte er wohl den dritten Theil alles angebauten abschüssigen Landes. Diese Gegend ist gebirgig, wenig bewohnt und nicht fruchtbar ; die Feldfrüchte gedeihen dort nicht gut, und es erwies sich daher als weit vortheilhafter, Opium zu produciren. Je günstiger die Bedingungen für den Ackerbau sind, und je fruchtbarer der Boden ist, in desto geringerem Verhältniss wird der Mohn gebaut. Daher sah ich ihn selten in fruchtbaren Ebenen, wo

Weizen viel höheren Gewinn bringt. Selbst an den Gehängen werden die durch Terrassirung künstlich geebneten Felder weit weniger als die geneigten für den Mohnbau verwendet, weil auf Letzteren Kornfrucht nur unsichere Aussichten gewährt, während der Mohn als eine stets sichere Frucht betrachtet wird. Von manchen Reisenden wurde das mit Mohn bebaute Feld auf wenigstens die Hälfte des besten Ackerbodens der Provinz geschätzt. Dies beruht jedenfalls auf unvollkommener Beobachtung. Ich schätzte die mit Mohn bebaute Fläche auf höchstens den fünfzigsten Theil des Ackerbodens, und dieses Verhältniss reducirt sich auf ein Hundertstel, wenn man in Betracht zieht, dass noch eine, zweite Ernte auf demselben Boden gewonnen wird. Vom wirthschaftlichen Standpunkte ist daher der Mohnbau in Sz'tshwan keineswegs so schädlich, wie es von mancher Seite dargestellt worden ist; er muss in dieser Beziehung ungefähr dem Tabak gleichgestellt werden. Er gibt einen werthvollen Export-Artikel und eine Einnahmequelle auf einem sonst wenig verwendbaren Boden. Als ein Segen muss es allerdings betrachtet werden, dass das in Sz'tshwan gewonnene Opium von geringerer Qualität ist und deshalb überall billig im Preise steht. Einerseits hat dies den Vortheil, dass die Bewohner selbst statt eines starken und theuren Opium sich des leichteren und billigeren bedienen. In keiner anderen Provinz, mit Ausnahme von Hunan, fand ich die

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