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0411 China : vol.3
China : vol.3 / Page 411 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DER NAGTSHUKA-FLUSS.

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des Ur-tshu, sondern des grossen Nagtshukha, des südlichsten Quellstromes des Nu-tshu, ist.')

Die Erweiterung des Quellgebiets nach den Steppenseeen. Die chinesischen und die von ihnen abgeleiteten Karten geben, wie erwähnt, dem Kara-ussu eine ausgedehnte westliche Verlängerung, indem sie vier, in weitem Areal vertheilte Seeen seinem Stromgebiet hinzufügen. Es lässt sich noch nicht

ersehen, ob dieser Anschauung Thatsächliches zu Grunde liegt.   Das Gebiet,
in dem die Seeen liegen sollen, ist fast unbekannt, und wenn es gelingen sollte, die alten Namen, die ihnen auf den Karten beigelegt sind, auf bestimmte Seeen zu beziehen,2) so wird man diese sicher nicht in der bezeichneten Lage und ausserdem wahrscheinlich isolirt finden. Dies kann mit Sicherheit bereits vorn Namru-tso gesagt werden, an dem ROCKHILL sich aufgehalten hat. Der Andotso-nak, welcher noch nicht besucht worden ist, könnte, seiner angenommenen Lage nach, dem letzten See der Reihe entsprechen. Man hat ihn mit dem oberen Nag-tshu verbunden,3) ist dabei aber von dem chinesischen Vorbild abgewichen, indem man durch die Verlängerung des Flusses nach dem Ur-tshu den See diesem und nicht dem südlichsten Quellstrom tributär macht. Es dürfte richtiger sein, bis zu sicherer Erkundung oder Erforschung von diesen Verbindungen Abstand zu nehmen.

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Die Gebirge um das Nagtshukha - Strombecken.

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Während die Flüsse in dem Murus- Strombecken mit Ausnahme der sie sammelnden Rinne des Hauptstroms einander parallel gerichtet sind und sich als Längsthäler zwischen parallelen Gebirgszügen erweisen, gewahren wir in dem Strombecken, welches wir nach dem Haupt-Quellstrom des Nu-tshu benennen, keine solche einheitliche Anordnung, und wir werden diese auch in den Gebirgen nicht erwarten dürfen. Das Wenige, was darüber bekannt geworden ist, bestätigt diese Folgerung. Da gerade hier verschiedene Reisewege zusammen treffen, können wir in dieser Gegend den Schlüssel für das Verständniss einer A e n d e r u n g im G e b i r g s b au erblicken, welche sich in weit allgemeinerer Weise gegen das Südliche Tibet hin zu vollziehen scheint.

Stellen wir das wenige Gesicherte zusammen, so haben wir erst Dessen zu gedenken, was wir über den grossen Zug des Ï angla gesagt haben. Es liessen

  1. Es ist zu bemerken, dass die Höhenzahlen allerdings gegen diese Verbindung sprechen. Der Fluss bei Diti müsste natürlich tiefer liegen als Shabden-gomba; es steht aber auf der Karte bei dem Namen die Zahl 4890 m. Leider ist nicht zu ersehen, ob der Ort, dem sie gilt, an dem Fluss oder hoch über ihm gelegen ist.

  2. Dies wird dadurch erschwert, dass für diese Seeen, wie für die meisten geographischen Objecte der Gegend, früher die mongolischen Benennungen eingesetzt worden sind, während die neueren Reisenden in fast allen Fällen die tibetischen in Erfahrung gebracht und auf ihren Karten niedergelegt haben.

  3. S. die Karte von Tibet in Geogr. Journal, vol. IV, 1894.

v. Richthofen, China. III.   24