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0121 China : vol.3
China : vol.3 / Page 121 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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TSHUNG-KING-FL1.

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geht Treppen auf und ab ; keine Strasse ist gerade, überall sind Krümmungen und Winkel. Dabei ist grosser Reichthum im Ort, und seine Bewohner haben in ihrer Gesammtheit eine feinere Bildung, als es sonst in den binnenländischen Handelsplätzen der Fall zu sein pflegt. Schon zur Zeit meines Besuches konnten Europäer in ihrer Kleidung unbelästigt herumgehen, obgleich fremder Besuch noch ein seltenes Ereigniss war. Bald nachher hatte England hier einen ständigen Vertreter. Zwei um die Landeskunde verdiente Männer, COLBORNE BABER und ALEXANDER HOSIE [s. oben S. 31, 4of], haben nach einander als Consuln hier einen mehrjährigen Aufenthalt gehabt. Die französische Mission hat schon längst Tshung-kingfu zum Sitz eines Bischofs gemacht. Sie zählte in dessen Bereich 60000 Christen, davon 3000 in der Stadt selbst. Hat sie auch zur Kenntniss des Landes nicht beigetragen, so zeichnet sie sich doch dadurch aus, dass sie besondere Industrieen bei den Christen eingeführt hat. Die versuchte Fabrication von Stearin und Alaun hatte keinen Erfolg. Um so besser war es zur Zeit meines Besuches dem vortrefflichen Père VINÇOT gelungen, einige Christen die Methode zu lehren, den Goldgehalt aus dem Silber des Handels abzuscheiden. Obgleich derselbe angeblich nur 0,0025 des Gewichtes (also 21/2 Unzen Gold in I000 Unzen Silber) beträgt, und wegen der Unvollkommenheit der Methode ein nicht unerheblicher Verlust an Silber stattfand, wurde doch bei einer täglichen Verarbeitung von 1200 chinesischen Unzen Silbers auf einem einzigen Werk ein Reingewinn von täglich Ioo Francs erzielt. Es gab damals drei solcher Werke, und das Geheimniss des Verfahrens war im Besitz weniger christlicher Familien. Da der Erwerb äusserer Glücksgüter förderlich für die Mission wirkt, verdient dieses Beispiel besonderer Erwähnung.') Ich selbst habe mich hier, ebenso wie in Hsi-i-tshóufu, einer zuvorkommenden Aufnahme seitens der Missionare zu erfreuen gehabt.

Von Tshung-king-fu bis I-tshang-fu
(den 23 ten April bis 2 ten Mai 1872).

Entfernungen in geographischen . Meilen : Tshung-king fu — Tshang-shóu-hsiën 41 — Fóu-tshóu 27 Tshung-tshóu 38 — Wan-hsiën 5o — Yün-yang-hsiën 28

Wu-shan-hsiën 20 — Pa-tung-hsiën 30—Kwéi-tshóu 14

Zusammen 348 g. M. 2) oder 644 km. Geradlinige Entfernung von Tshung-kingfu bis I tshangfu 254 g. M.,

Krümmungen 285 g. M.

Unter allen grossen Strömen der Erde gibt es keinen, welcher, um den beruhigten Unterlauf im Tiefland zu erreichen, eine so ausgedehnte Gebirgsbarrière zu verqueren hat wie der Yangtszékiang. Indus und Brahmayutra haben, wo sie ihre Längsthäler verlassen, höhere Gebirge zu durchschneiden ; sie vermochten es nur unvollkommen zu thun, denn ihre Schiffbarkeit beginnt erst dort, wo sie das Tiefland erreichen. Der Yangtszé ist in seinem ganzen Lauf bis Tshung-king in Bergland, zum Theil von Riesenhöhe, eingesenkt. Kaum hat er die verhältnissmässig bequeme Strecke in dem mürben Schichtgestein des Tafellandes von Sz'tshwan angetreten, so stellen sich ihm neue Gebirgszüge in den Weg. Unter schiefem Winkel schneidet er in einer im Ganzen einfachen und auch im Einzelnen wenig gegliederten Linie hindurch, und er hat seine Arbeit so weit fortgeführt, dass trotz bedeutenden Gefälles nur einige Stromschnellen der Schifffahrt ernste Schwierigkeiten bereiten. Das tiefe Einsägen in diese letzte Schwelle hat es auch dem Strom ermöglicht, die Erosion im Rothen Becken so vollkommen auszugestalten, dass

— Föng-tu-hsiën 32
— Kwéi- tshóu fu 26

I-tshang-fu 42 g. M.

Curve des Stromlaufs ohne

jährliche Waarenunzsatz nach der Zollstatistik 25.8, 1908. 31.2 Millionen Tael, während jene Zier auf das Jahr rund 181/4 Millionen Tael ergeben würde. Die genaueren Z fern für 1908 waren : Einfuhr ausländischer Waaren 13.9, einheimischer Waaren 4.3 Ausfuhr örtlicher Erzeugnisse 13 Millionen Tael.]

') [Genaueres darüber in den » Tagebüchern aus China«, Bd. II, S. 332-334. — Auch ARMAND DAVID, der VINÇOT 1868 in Kwéi-tshóufu traf, berichtet bereits von dieser seiner Thätigkeit (a. a. O., Bd. VIII, S. 99f]

2) BLAKISTON gibt 358 g. M.