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0797 China : vol.3
China : vol.3 / Page 797 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DIE TERRASSEN AM YANGTSZÉKIAN( ;.

751

i

.

der im Verhältniss zur Vergangenheit spärlichen Bevölkerung keine Verlockung zum Anbau.

Nirgends, so weit meine Beobachtungen reichen, haben wir es mit einer einfachen Schotter-Terrasse im gewöhnlichen Sinne zu thun ; das heisst: die Terrasse besteht nicht aus horizontalen Ablagerungen, welche, wie bei so vielen Flüssen, einem durch übermässige Sediment-Führung bis zu einem höheren Niveau oder, wo solche Perioden sich wiederholten, bis zu verschiedenen Höhen ausgefüllten Flussthal und der nachträglichen Erosion entstammen. Wo immer ich sie betrat, besteht sie vielmehr aus geneigten Schichten, welche in einer fast völlig ebenen Fläche abgeschnitten sind. Man ist daher geneigt, die Erklärung in der Abhobelung aufgerichteter und gefalteter Schichtmassen zu suchen. Diese Erklärung ist in der That unabweisbar, wo die geneigten Schichten über die Grenze der Terrasse hinaus in dem sie überragenden Hügelland fortsetzen, oder wo der Charakter des Gesteins dazu nöthigt, es als Glied einer älteren Formation zu betrachten. Dies ist z. B. der Fall bei der Terrasse von Kiang-pu-hsiën, gegenüber von Nanking, deren mit den Quarzsandsteinen und Quarzconglomeraten des Hsihsia-span zu identificirenden Schichtgesteine unmittelbar zu Hügel-Land ansteigen. Dieselbe Zusammensetzung scheint die Terrasse des linken Ufers weithin gegen Südwesten zu haben. [Die Gesteine dieser Terrasse sind als unter- (oder oben-) ca r b o n i s ch angenommen worden 1).] Dasselbe ist der Fall bei der Terrasse im Bereich des Poyang-Seees, welche an dessen Nordost-Seite in Inseln aufgelöst ist. [Nach der Tektonik dieses Gebietes ist für die Sandsteine, die diese Terrasse í usammensetzen, sogar ein sehr hohes Alter, nämlich das des unter s i n i s c h en Tateau-Sandsteins, wahrscheinlich 2).]

Weitaus vorherrschend scheint ein Aufbau der Terrasse zu sein, welcher das eigenthümliche Merkmal besitzt, dass sie an irgend einer Stelle betrachtet, ein auf viele Kilometer fortsetzendes gleichsinniges Einfallen klastischer Schichten von relativ jugendlichem Charakter erkennen lässt. Bemerkenswerth ist die ungleiche Mächtigkeit der Schichten. Ich bin in der Provinz Nganhwéi 3) manchmal meilenweit auf der Tatung-Terrasse gegangen und fand nie eine Unterbrechung, nirgends einen deutlichen Wechsel in der Fallrichtung oder eine grössere Aenderung des Fallwinkels, nie eine Zusammenfaltung oder eine wesentliche Aenderung im Charakter der Gesteine. Diese Gebilde treten nur an den Grenzen des Berglandes auf und bedecken niemals die Hügel oder Theile derselben, wie ja auch die Terrasse nirgend höher als 120 Fuss [35 in] über die Ebene aufsteigt.

[Die Anschauung des Verf. über die Entstehung dieser am Yangtszé so weit ausgedehnten Terrassen hat gewechselt. Im Reise- Tagebuch (Februar 1869) sind sie ausschliesslich als Product einer Abrasion durch ein in das Land allmählich vordringendes Meer erklärt worden — jedoch nur in so weit, als dieser Vorgang

') [S. oben, S. 732, 744, 746.]

  1. [S. oben, S. 583, und Atlas, Tafel 441

  2. [S. oben, S.69.51]