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0594 China : vol.3
China : vol.3 / Page 594 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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XI. CAPITEL. REISE AUF DEM UNTEREN YANGTSZÉKIANG.

lichen Wasserstand mindert sich allmählich, und wenn auch noch weit hinab die Neigung zur Ueberfluthung des Uferlandes vorhanden ist, nehmen doch die Hohlformen ab, welche durch längere Perioden zu Seen gestaut werden.

Die politische Eintheilung hat drei unter den Ost-Provinzen dem unteren Tiefland-Lauf des Yangtszé zugewiesen. Zwei von ihnen, Kiangsi und Nganhwéi, sind als binnenländisch, eine, Kiangsu, als maritim zu bezeichnen. Eine zweite Gestade-Provinz, Tshékiang, schliesst sich im Osten an und greift in ihrem nördlichen Theil in das Küsten-Flachland ein, welches durch ein Netz von Canälen dem Yangtszé verbunden ist. Kiangsi umfasst ein einziges Strombecken, dasjenige des Kan-kiang, und gehört damit hydrographisch ganz dem Yangtsz' an, wenn auch ihre Grenzen diesen nur gerade berühren. Nganhwéi, welches sich bei einer mittleren Breite von 200 g. M. [370 km] mehr als 400 g. M. [750 km] von Nord nach Süd quer über den Strom hinweg erstreckt, umfasst herausgeschnittene Theile von drei verschiedenen Strombecken. Im Norden begreift sie, fast zur Hälfte, den mittleren Theil des Beckens des HZVai, ein nur aus chinesischen Karten bekanntes, sonst durchaus unerforschtes Land.') Der überwiegende Theil der südlichen Hälfte liegt zu beiden Seiten des Yangtszé. Daran schliesst sich noch weiter im Süden ein durch vorzüglichen Theebau ausgezeichnetes Gebiet, welches einen Theil des Beckens des Tsiën-tang und dazu einige Oberläufe von Zuflüssen des Poyang-Sees begreift. K i an g s u lagert sich in geringer Breite, aber in einer Länge von 57o g. M. (etwas über i 000 km), von Nordwest nach Südost gedehnt, am Meere hin. Die ungemein volkreiche Provinz, wie keine andere ein Land der Wasserstrassen, umfasst das Mündungsgebiet des YangtszÉ

1) [Diese Lücke der Kenntniss wird in wissenschaftlich-geographischer Hinsicht auch durch die Monographie von H. HAVRET »La Province du Ng-an-hoei«, Variétés Sinologiques No. 2, Chang-hai 1893 (2. Ausg. 1903) nicht ausgefüllt. Die erste gründlichere Beschreibung auch der Bodengestaltung ist erst von Captain WINGATE zu erwarten, über dessen Beobachtungen bisher leider nur eine kurze Mittheilung (Geograph. Journ., vol. XXIX, 1907, S. 278.f.) erschienen ist. Er unterscheidet: 1. No r d - Nga n h w éi (nördlich vom Hwai-hő) .• ein Theil der Grossen Ebene, mit einigen isolirten Hügeln; hier finden sich noch Kamele als Transport-Mittel. 2. C e n t r a l- Nganhwéi (zwischen Hwai-hő und Yangtszé) halb gebirgig, halb eben,. weniger dicht bevölkert; mit Seeen und Ueberschwemmungsgebiet. 3. S ü d- Nganhwéi (südlich vom Yangtszé), gebirgig, mit dichter und ziemlich wohlhabender Bevölkerung. Im nördlichen Theil erwähnt WINGATE »Ausläufer des Kwenlun« mit Sandstein, Granit und Marmor bis zum grossen Hangtsö-See. Die nähere Untersuchung bezw. Beschreibung dieser Gebirgsglieder wäre von grösstem Werth, da sie nach Lage und vermuthlicher Richtung in der That eher als (versenkte) Fortsetzung des Tsinlingshan gelten könnten als das Hwaz-Gebirge (s. oben, S. 5¢6f). Süd-Nganhwéi wird als ein Theil des Nan-shan (soll heissen.. des Südchinesischen Gebirgsrostes) bezeichnet. Hier werden Granit, Schiefer und Kalkstein genannt. Löss, der in den Thälern des nördlichen Theils gelegentlich vorkommt, fehlt hier. Von Interesse sind die Angaben über den Hwai-hő, auf dem ein enormer Verkehr herrschen soll, wie überhaupt die Wasserstrassen auch hier eine grosse Rolle spielen; bei Tshöng yang kovan, bis wohin Boote von 6 Fuss Tiefgang gelangen können, strahlen nach chinesischer Behauptung deren 5o zusammen. Am Ufer des malerischen Tshau-hu wird sehr hartes rothes Conglomerat von Sandstein und Thon (Laterit ,) erwähnt. In Süd Nganhwéi, wo Gipfel bis mehr als ó000 Fuss (1800 m) angegeben werden, sind die vorn Verf. so eindringlich geschilderten Verwüstungen durch die Taiping-Rebellen, trotz sehr starker Einwanderung aus allen Provinzen, immer noch erkennbar.]