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0108 China : vol.3
China : vol.3 / Page 108 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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II. CAPITEL. BEOBACHTUNGEN IN DER PROVINZ SZ'TSHWAN.

Schichten 1), dann ganz auf Granit, nach einem Rücken, welcher zwei Schluchten trennt. Die kleine Einsattelung, in der er überschritten wird, hat einen besonderen Namen, Hsiau-kwan-ling, erhalten. Am Boden der jenseitigen Schlucht liegt das Dorf Hsiau-kwan, welches, wie mir schien, ein treffliches Standquartier für einen Botaniker abgeben würde. Es ist ein romantisches, felsiges kleines Thal, dessen Wände mit üppigster immergrüner Baum- und Strauch - Vegetation bedeckt sind. In der Schlucht steigt man steil hinauf nach dem höheren Pass Ta-kwan-ling, abermals nur einem Uebergang über einen untergeordneten Scheiderücken, und von ihm ein wenig hinab nach einem anderen Quellbach des Yung king k . Nun beginnt, zunächst an diesem aufwärts, der beständige Anstieg nach dem Pass T a - h s i a n g - l i n g, über den man nach Tsing-ki-hsiën gelangt. Von Manj5u aus wurde der Anstieg noch steiler. Zugleich begann hier Schneebedeckung. Im Winter sollen in der Regel 6 bis 7 Fuss Schnee liegen; jetzt waren noch 8 bis 12 Zoll vorhanden. Die Höhen über diesem Niveau waren noch sämmtlich weiss. Trotz des reichlichen Schneefalls wird die Strasse immer offen gehalten ; doch gehen im Winter keine Lastthiere darüber.

Ich stieg hinauf bis zu der Station Tshang lan-tsai, die ungefähr 8000 Fuss [2450 m] hoch liegt. Dort nahm meine Reise ein jähes Ende, gerade in dem Moment, als die ganz neuen Verhältnisse, in die ich kam, meine Lust am Reisen und Forschen in ungewöhnlichem Grade erhöhten und mir frischen Thatendurst gaben.2)

Ehe das für mich verhängnissvolle Ereigniss eintrat, hatte ich von Tshang-lan-tsai die im östlichen Halbkreis umliegenden Gebirge aufmerksam beobachtet. Ihre Umrisse sind durchweg sanft; die Formen zwar nicht gerundet, aber nur stumpfe Winkel in "den Profilen darbietend. Es gibt keine zackigen Profile, keine steilen und wilden Formen. Daher unterschätzt man leicht die Höhen. Durch Anlegen des Horizontglases war ich überrascht, die höchsten Rücken bis 3000 Fuss [goo m] über meinem Standpunkt schätzen zu müssen. Da die Passhöhe nach GILL 9366 Fuss [2856 m] beträgt 3), so würden jene Kämme bis 160o Fuss [500 tn] darüber aufragen.

Was den geologischen Bau betrifft 4), so setzt der Granit von Hwang yi j5u aus über Hsiaukwan und Ta-kwan fort und macht dort, wo der steilere Anstieg beginnt, Porphyren Platz.

Der G r a n i t ist ein gleichmässig körniges Gemenge von Quarz, ziegelrothem Orthoklas, weissgrünem Plagioklas und Biotit, statt dessen oft Hornblende und Chlorit vorhanden sind. Porphyrartige Abänderungen entstehen dadurch, dass der Quarz in gesonderten Körnern und der Feldspath in grossen Zwillingen erscheint. Ausserdem tritt ein weisslicher Granit auf, der sich nur durch die hellere Farbe der Feldspäthe von dem ersten unterscheidet. Das gegenseitige Verhältniss beider habe ich nicht beobachtet. [Die Granite setzen alles Gebirge bis 25 li von Hsiau-kwan ausschliesslich zusammen.] — Dann folgt Porphyrit, der ebenfalls zweierlei Feldspäthe enthält. Die Grundmasse ist meist dunkel, von rothen, braunen und violetten Abstufungen, selten weisslich. Er durchsetzt den Granit in Gängen, die aus den Granitgehängen als Grate herausragen. Dann verschwindet der erstere, und der Prophyrit herrscht allein. Ich vermuthete damals, dass er die Berghöhe und den Pass zusammensetzt, da ich kein einziges Granitbruchstück mehr beobachtete.5) Von krystallinischen Schiefem oder paläozoischen Gesteinen habe ich südlich von den Flussgeröllen bei Ya-tshóufu keine Spur wahrgenommen.

') Hier fand LOCZY (a. a. O., S. 679) Pflanzenreste, welche denen . von Kwang-yuén-hsiën (s. Bd. II, S. [603]) ähnlich sind. SCHENK bestimmte: Podozamites lanceolatus HEER, Pod. gramineus HEER, Phoenicopsis sý., Czekanowskia rigida HEER (s. SZÉCHENYI III, S. 319 f, und Taf. I I, III). Der Name Hwangyi pu ist dort Hoa-ni yu geschrieben [bei LOGAN JACK (a. a. O) Kwang ni ju].

  1. [S. oben S. 541

  2. Auf den SztcHENYI'schen Karten ist die Höhe 2897 m oder 9502 Fuss engl. Eine grössere Höhe (bis 3200 m) ist nur im Norden des Passes angegeben.

  3. [Dieser ist klarer in Cafi. III erörtert.]

  4. Nach LOCZY (a. a. O., S. 68o) besteht jedoch die Hauptmasse des Ta-hsiang fing aus mittelkörnigem Amphibolgranit mit porphyrisch ausgeschiedenen grossen Feldspath-Zwillingen; auf der Passhöhe herrscht mittel- bis feinkörniger Granit, und am westlichen Gehänge folgt bald feinkörniger Felsitporphyr. Die Porphyre der Ostseite und die Granite von Hsiau-kwan und Ta-kwan finde ich bei ihm nicht angegeben.