National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0445 China : vol.3
China : vol.3 / Page 445 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

DIALEKT - GRENZE. SCHOLLENBEWEGUNGEN.

403

t

it

t

wie es in ganz besonderem Maasse in der Provinz Kwangsi der Fall ist. Es ist aber wohl bekannt, dass im östlichen Theil der Provinz die Dialekte jenen von Canton sich nähern, im westlichen aber beinahe dem Mandarinen-Dialekt gleich kommen. — Mit einigem Zaudern wage ich auch die Erwartung auszusprechen, dass dieselbe Gebirgskette für den Botaniker und Zoologen eine beachtenswerthe Grenze in der Vertheilung von Pflanzen und Thieren bilden wird. Ich glaubte, darauf aus dem oberflächlichen Eindruck der Flora und der Insecten-Fauna schliessen zu dürfen.')

Noch eine andere Thatsache, welche mit der Existenz der Axen-Kette in Verbindung zu stehen scheint, verdient unsere Aufmerksamkeit. Es geht aus vielen Beobachtungen hervor, dass das östliche China seit langen geologischen Perioden in einem ausserordentlich langsamen und allmählichen Sinken begriffen gewesen und dass diese Senkung niemals durch eine bedeutende Hebung unterbrochen worden ist. Zuweilen mag die Senkung für eine Zeit aufgehört und sogar einer langsamen, allgemeinen oder auch örtlich beschränkten Hebung Platz gemacht haben. Aber ehe diese noch eine grosse Wirkung erreicht hatte, setzte wieder die Senkung ein. In der geologischen Gegenwart aber unterbricht die Hebung eines Theiles des Landes die Senkung, welche in dem übrigen Theil noch stattfindet. Nördlich von Ning-po gibt es manche Thatsachen, welche es unzweifelhaft machen, dass die Küste im Steigen begriffen ist, und zwar desto mehr, je weiter nach Norden. Die Tslausan-Inseln scheinen seit langer Zeit in demselben Niveau geblieben zu sein 2), während in Hongkong Beweise einer langsamen Senkung vorhanden und an verschiedenen Orten der Küste zwischen Ning-po und Hongkong Beobachtungen zusammengestellt worden sind, welche auch dort eine allmähliche Senkung erweisen. Es scheint in der That, als ob die Axen-Kette, deren in China gelegener Theil in den Tshusan -Inseln endigt, eine Art von Axe auch für die zwei Bewegungen bildete, welche in den zu beiden Seiten gelegenen Ländern in entgegengesetztem Sinne stattfinden. Wir können es vielleicht diesem geologischen Vorgang zuschreiben, dass die grossen Ebenen des Nördlichen und Mittleren China, welche im Norden eine so grosse Ausdehnung besitzen, südwärts zwar bis nach Ning-po reichen, aber allmählich an Breite abnehmen, so wie sie sich diesem Ort nähern, und ihr Ende dort erreichen, wo die Axen-Kette an das Meer heran zieht. Südlich davon setzt eine untermeerische Ebene entlang der Küste fort, und obgleich die Letztere eine Reihe felsiger

') [Nähere Auskunft über die Entstehung dieser Vermuthung gibt folgende Stelle der »Letters«: »Die Flora auf und nahe dem Tiën-tai-shan unterscheidet sich von derjenigen der Hügel bei Hang-tslióu, und die Insecten-Fauna bietet auffallende Verschiedenheiten in den beiden Gegenden dar. « An der gleichen Stelle werden der Tiën-tai-shan und der Tiën-mu-shan als Stationen für Botaniker und Zoologen besonders emyfohlen.]

2) [An einer anderen Stelle (» Geologie« in G. v. NEUMAYER's »Anleitung zu wissenschaftl. Beobachtungen auf Reisen«, 2. Aufl., z888, Bd. I, S. 269) hat Verf. die Verhältnisse im TshusanArchipel und an der benachbarten chinesischen Festlandskiiste dagegen als einen sicheren Beweis einer positiven Strandverschiebung bezeichnet.]

a6'