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0216 China : vol.3
China : vol.3 / Page 216 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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176   III. CAPITEL. FRAGMENTE EINER PHYSISCHEN GEOGRAPHIE VON SZ'TSHWAN.

S 30 ° W vom Pass gelegenen Punkt bis weit nach Westen hin«. Nach dem Charakter der Formen schienen sie FUTTERER einem krystallinischen oder massigen Kalkstein zu entsprechen. In der That hatte FUTTERER in den von Süden stammenden Flussgeröllen des Tau-hó solche von Korallenkalken gefunden.') Er spricht die Vermuthung aus, dass dieses zackige Gebirge der Min-shan selbst sei 2).

Der Blick auf eine Karte zeigt, dass der Min-shan nicht die Fortsetzung des wasserscheidenden Kammes des Tsinling-shan sein kann. Denn dessen Verlängerung liegt erheblich mehr nördlich und wird vom Süd-Nord—Lauf des Tau durchschnitten. Auch ist der hier beschriebene Charakter des Gebirges von dem jener wasserscheidenden Kette3) weit verschieden. Dagegen stimmt er auffallend überein mit den Umrissen des früher von mir behandelten, etwa 6o kin südlich von jenem Kamm gelegenen Tsz' pai-shan-Zuges), welcher eine scharf bestimmte Streichrichtung hat und aus paläozoischem, durch granitische Intrusivmassen metamorphosirtem und verfestigtem Kalkstein besteht. Die Beschreibung FUTTERER's würde auf diesen klippigen Zug genau passen. Die Chinesen sagten mir, dass er nach Westen weithin fortsetze. Ich habe auf der schematischen Gebirgskarte') eine der Kwenlun-Linien durch den Tsz' pai-shan gelegt ; ihre Verlängerung nach WzN traf genau in die Linie des Min-shan, und ich habe geglaubt, diesen damit verbinden zu sollen.6) Die FUTTERER'sche Beobachtung gibt eine auffällige Bestätigung dieser 1877 von mir niedergelegten, damals sehr hypothetischen Anschauung, und ich schöpfe aus diesem Umstand den Muth, die Vergleichung der beiden Profile weiter auszudehnen.

Die niedere Staffel im Osten der Linie des Tau-hó. — FUTTERER sah in S 3o° W von seinem Standpunkt das östliche Ende des klippigen Zuges.

Dies würde mit der hier angenommenen Absenkungslinie zusammenfallen. In der That hat OBRUTSCHEW auf dem Wege von Lung-ngan-fu nach Min-tshóu, nach Karte und Profil zu urtheilen, an der Stelle, wo sein Weg am Pai-shui-hiang hinauf die Minshan-Linie verquert, d. i. etwas südlich vom 35. Breitengrad

  1. S. FUTTERER 3, S. 444 f. [Diese Gerölle sind in 4 nicht beschrieben.]

  2. [S. FUTTERER 4, S. Z94, wo diesem Gebirge südlich von Tau-tshóu eine relative Höhe von .r000 mit gegeben wird; Tau-tshóu selbst liegt 2745 m ü. M.]

  3. [S. Bd. If, S. 563f. und 625 mit Tafel VII.]

  4. S. Bd. IL S. 569-571, und das Profil auf Tafel VII.

  5. S. Bd. I, Tafel III.

  6. Die Linie schneidet den von Loczv beschriebenen Reiseweg südlich von Hwi-hsiën.

Es ist nicht zu leugnen, dass aus seinem Bericht die Verquerung eines dem Tsz' pai-shan entsprechenden Klippenzuges nicht zu entnehmen ist. Denn wenn auch in dem südlich von Hwi-hsiën überschrittenen Zug des' Shi-ta-shan [s. unten als Ta-shz-shan] klippige Formen, Zusammensetzung aus Kalkstein und Streichen nach W io° N erwähnt werden (s. Loczv, a. a. O., S. 432), von einem »Anstieg zu den hohen Felsen des Shi-ta-shan« die Rede ist und dann noch einmal der auffallenden Umrisse bei dem Rückblick von Süden her gedacht wird, so entspricht doch die zahme Beschreibung nicht der Kühnheit, welche die Formen weiter östlich haben. Aber es ist zu bedenken, dass LOCZV von hier des Vorkommens von Granit gar nicht erwähnt, der am Tsz' pai-shan so charakteristisch ist. Es könnten also die schrofferen Formen mit seinem Auftreten zusammenhängen.