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0247 China : vol.3
China : vol.3 / Page 247 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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HYDROGRAPHISCHE BEDEUTUNG DER STAFFELBÖGEN.

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I tshang fiz kommt er aus Gebirgsengen heraus und betritt als ein breiter schiffbarer Strom den Staffelboden des maritimen Ost-China. Die Stelle ist, so weit die Kenntniss reicht, durch einen meridionalen Wechsel in den Linien des Gebirgsbaues, wie er bei den vorgenannten Strömen stattfindet, nicht gekennzeichnet, sondern liegt in einer Einbuchtung mitten im fortlaufenden nord-südlich gerichteten Rand der Kwéi-Staffel. ') Diese steigt gerade hier zu bedeutenden Höhen an; der hypsometrische Unterschied zwischen den Gipfelrücken der Randschwelle und der-Oberfläche des Niederlandes an der Ostseite beträgt nach der schon erwähnten Angabe des englischen Botanikers HENRY 2) ungefähr 3000 Meter. Um diesen Betrag ist die Stromfurche in das in west-östlichem Lauf von ihm durchquerte Gebirge eingesenkt, ungerechnet die während der Zeit des Einschneidens zweifellos abgetragenen höheren Theile des Schwellengebirges. Die Stromstrecke hat durch ihre romantischen Engen und ihre felsbesetzten Stromschnellen, welche die Schifffahrt nicht hindern, aber ungemein erschweren, eine Berühmtheit erlangt.

Die Stromanlage des I'angtsz2-' innerhalb dieser Landstaffel3) ist von derjenigen der vorgenannten Riesenströme verschieden. Er fliesst nicht, wie Hwang-und Argun-Amur, in grossem nördlichem Bogen, um eine Stelle der Kettung verschieden gerichteter Gebirge zu erreichen und dort den Ausgang zu suchen, sondern folgt von Ping-shan-hsiën bis zu seinem Austritt bei I tshang fu einer möglichst geraden Linie, um deren Durchschnittsrichtung er sich mit verhältnissmässig geringen Abweichungen von ihr windet. Das Rothe Becken betritt er in dessen südwestlichem Winkel, 230 km südlich von unserer Profillinie, I) daher nicht dort, wo die regionale Höhenfläche sich der Form der Ebene nähert, sondern an der Stelle, wo sie in der Richtung nach Süden zu dem ersten bedeutenderen Höhenzug ansteigt. Sein Lauf bis I-tshang fu zerfällt [wie schon oben auseinandergesetzt wurde] in drei Strecken. In der ersten, von Ping-shan-hsiën bis Fóu-tshóu, 30o km in gerader Linie, ist er ein M u l d e n v e r b i n d u n g s s t r o m; seine Richtung ist im Durchschnitt O 20 ° N, daher unter einem Winkel von ungefähr 25° gegen die nordöstlich streichenden Höhenzüge und Mulden. Möglichst rechtwinklig durchbricht er jeden Einzelnen der Ersteren, um in den Letzteren zu verweilen. Dort bildet er Engen, meist mit Stromschnellen ; hier fliesst er ruhiger. Dann folgt, von Fóu-tshóu bis jenseits Wan-hsiën, eine 200 km lange Muldenstrecke, SW—NO, zwischen zwei gleichgerichteten Höhenzügen. Schliesslich beschreibt der Stromlauf einen flachen nördlichen Bogen um eine 270 km lange, nach O I I ° S gerichtete Sehne, die bei I tshang fu endet. In dieser Strecke findet continuirliche, diagonal gerichtete Gebirgsdurchquerung statt. Hier durchbricht der Strom den Ta pa-shan, die östliche Randschwelle der Kwéi-Staffel.

  1. S. Geonzozphologische Studien I, a. a. O., 1900, S. 893 ff. (bezw. S. 6 ff.).

  2. S. ebenda S. 896 (bezw. S. 9).

  3. [Der ungenügende Versuch einer Erklärung durch A. LITTLE im Journal North China Rr. Asiat. Soc., n. Ser. vol. X VIII, 1883 (188¢), S. 171 f., verdient hier kaum noch eine Erwähnung.]

S. oben, S. 189 und Fig. 26.