I 16 III. CAPITEL. FRAGMENTE EINER PHYSISCHEN GEOGRAPHIE VON SZ'TSHWAN.
Diese Formation ist unter allen hier genannten die einzige, welche LOCZY an einem andern Ort in dieser Gegend nachgewiesen hat. Er liegt bei Hwi-hsiën (in Shensi), nahe dem Ursprung des Kia-ling-kiang, und etwa 145 km von Tslzau-tiën in genau nördlicher Richtung entfernt. Auch dort wechseln dünne Platten von dunkelblauem Kalkstein mit mergeligen Zwischenschichten. Unter den aus letzteren gesammelten Versteinerungen wurden bestimmt : Spirifer cf. canalifera VALEN, Pentamerus brevirostris PHILL., Cjpricardinia lamellosa PHILL., Favosites cervicorris GOLDF., ausserdem neue oder unbestimmbare Arten von Dielasma, Megalodon und Stronzatopora. 1)
4. Unter - C a r b o n. — Der Kohlenkalk nimmt erheblichen Antheil an der landschaftlichen Physiognomik der Gegend, da er das oberste Glied dieser paläozoischen Reihe bildet und aus einer mindestens 600—I200 Fuss [200-350 ni] mächtigen Kalksteinmasse besteht. Vorherrschend sind Kalksteine von leberbrauner bis schwärzlicher und schwarzer Farbe, stark bituminös und durch reichliche Führung von Hornstein charakterisirt, welcher ihnen in lagenförmig angeordneten Knauern oder zusammenhängenden Blättern von verschiedener Dicke zwischengeschaltet ist. Die obersten Schichten, welche bei Tshau-tiën ein 4 Fuss mächtiges, aber minderwerthiges Kohlenflöz enthalten, werden von oben nach unten durch das in Band II auf Seite 600 und 601 beschriebene Schichtenprofil dargestellt. Hier ist der Versteinerungsreichthum erheblich. Aus dem Wenigen, was ich sammeln konnte, bestimmte KAYSER : 2) Productus plicatilis Sow., Spirifer lineatus MART. ; ausserdem sind darin vertreten : zwei andere Arten von Productus, eine Athyris und ein Aviculopecten.
[Die Nachprüfung der paläontologischen Bestimmungen und die Untersuchung einiger in dem Material neu aufgefundener Petrefacten durch Herrn FRECH (s. Bd. V) hat zu Ergebnissen geführt, die zu einer wesentlichen Abänderung der in Bd. II, S. 599.., und in den vor- und nachstehenden Zeilen vom Verf. gegebenen Auffassung zwingen. Es unterliegt danach keinem Zweifel, dass die obersten Schichten dieser Formation der ob er en Dyas angehören. Der vermeintliche Productus plicatilis ist eine Varietät des dyadischen Pr. intermedius (var. subplicatilis FRECH) ; jener Spirifer lineatus ist die ebenfalls aus der Neodyas bekannte Art Sp. (Reticularia) Waageni LOCZY, em. FRECH. Ausserdem wurden bestimmt Solenomyia biarmica VERN. (unterer Zechstein Russlands, Lima Dieneri n. sp., Aviculopecten coxanus MEEK et WORTH. var. sinensis, Macrodus tenuistriatus MEEK et WORTH., Spirifer (Martinia)planoconvexus SHUM., Spirifer(Marginifera) ovalis WAAGEN, Gastrioceras cf. Zitteli GEMM., Agathiceras cf Suessi GEMM. Diese Arten verweisen sämmtlich auf die jüngere Dyas, und zwar theils des Himalaya, theils von Russland und Westeuropa, theils von Nord-America. Danach würde auch das in Bd. II als zweifellos bezeichnete Alter der unterlagernden Kalke als Kohlenkalk unsicher werden und vielleicht als ä l t er e Dyas anzunehmen sein, zumal sich dadurch die im Abschnitt II hervortretende Schwierigkeit zu heben schein!. Ob aber überhaupt
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LOCZY, a. a. O., I, S. 433. — In dem paläontologischen Band [der Expedition SZÉCHENYI] sind diese Schichten nicht erwähnt. [Die vom Verf. vermisste Erwähnung findet sich in SZÉCHENYI, Bd. III, S. 22-26, mit Taf. VI. Nach FRECH entsprechen die Schichten dem unteren oder mittleren Stringocephalen-Kalk.]
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[S. Bd. IV, S. 103-105.]
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