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0288 China : vol.3
China : vol.3 / Page 288 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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IV. CAPITEL. EINZELNE THEME VON SZ'TSHWAN. WIRTHSCHAFTLICHES.

Hierher gehört Kw é i - ts h ó u -f u.') Dicht unterhalb der Stadt wird bei niederem Wasserstand dicht am Flussufer, an einer bei Hochwasser überschwemmten Stelle, Salz gewonnen. Man gräbt Löcher in den lockeren Boden. Es sammelt sich schwach salziges Wasser, welches concentrirt und abgedampft wird. GILL war dort am 22. März, also in der richtigen Jahreszeit. Er fand 4o Brunnen, deren jeder angeblich Ioo kin Salz täglich lieferte.2) [Eine etwas genauere Schilderung hat dann noch HOSIE (S. 95) veröffentlicht. Der von ihm gesehene Brunnen war nur _3o Fuss (9 m) tief. Die Ausbeute schätzt er für eine jährliche Ausnutzungszeit von 5 Monaten auf höchstens ,3o 000 Pikul oder rund 1800 Tonnen.]

Es gehört hierher ferner die Stelle bei Yii n - y a ng - h s i ë n , welche bereits beschrieben wurde 3). Sie zeichnet sich durch die geringe Tiefe (200 Fuss) und die Weite der Brunnen aus, wodurch eine rasche und sehr bedeutende Förderung der Soole möglich wird. [Nach PARKER (2., S. 292) sollen sie schon seit iiber 2000 -fahren benutzt worden sein.]

[Ausser an den genannten Plätzen ist das Vorkommen von Salzbrunnen auch sonst im Rothen Becken weit verbreitet. Besonders hervorgehoben wird in dieser Hinsicht die Gegend von Nan-pu-hsiën am Kia-ling-kiang, unterhalb Pau-king-fu,4) und die ganze Strecke des unteren Fóu-kiang, namentlich zwischen Sh -hunghsiën und Miën-tshóu.5) Zu erinnern ist endlich an den oben 6) erwähnten Brunnen am Siidostrand des Rothen Beckens, bei Tsang-tau-tshönn, unweit Wan-hsiën.]

Aus den entlegenen Theilen von Sz'tshwan ist Pai-yen-tshöng in Yen yuén-hsiën, südwestlich von Ni n g- y u ë n - f u , zu nennen, welches von HOSIE besucht wurde. Nach seiner Beschreibung') gibt es dort nur zwei Brunnen von 5o Fuss Tiefe. Es sind weite Oeffnungen. Die Soole wird in Eimern geschöpft und von Hand zu Hand bis zu Tage gereicht. Die Versiedung geschieht in flach-kegelförmigen eisernen Pfannen von i bis 2 '/z Fuss Höhe ; zur Feuerung dient eine aus der Nachbarschaft stammende weiche Steinkohle [nach HOSIE und L. JAcK Lignit]. Die Pfannen werden aus einem ebenfalls in geringer Entfernung vorkommenden Eisenerz bereitet. Es wird Soole zugegossen, bis die Krusten vier Zoll Dicke erreichen. Als Salzkuchen in Gestalt der Pfanne kommen sie in den Handel. Die Ausbringung aus den zwei Brunnen soll täglich zwei Tonnen betragen.')

4 1/2 bis 6 Tonnen ,8oœo bis

  1. [S. oben,   97.]

  2. GILL [a. a. O., S. 236f] berechnet hieraus einen Jahresertrag von 890 Tonnen ; doch ist Dies zu hoch, da mir an Ort und Stelle gesagt wurde, dass die Salzgewinnung nur durch fünf Monate geschehen kann. Auch dürfte die Zahl von ioo kin täglich auf willkürlicher

Angabe beruhen.

  1. S. oben, S. 94-96.

  2. [S. LITTON, S. 7; PARKER, 2., S. 88, zoo; BE'I'Z, S. 2I.]

  3. [S. PARKER, 2., S. 71, 75, 81, 177; BETZ, S. 21, 23.]

  4. [S. oben, S. 222 ; auch S. 219.]

') S. HOSIE, Western China, S. 121 [auch a. a. O., S. 98].

8) Bei einem grossen Salzbrunnen in Tsz'-liu-tsing gibt GILL

I0000 kin) als monatliche Production an [s. oben]. Sie würde also in Pai yen-tshöng von einem Brunnen fünf bis sieben Mal so viel betragen. Dies ist durch die geringe Tiefe und die dadurch bedingte Möglichkeit einer ausgiebigen Förderung erklärlich.