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0353 China : vol.3
China : vol.3 / Page 353 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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NAN-SHAN UND ANEMBAR. OSTENDE DER KETTEN.

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wie aus seiner Karte des Kwenlun ersichtlich ist. Dagegen wandte sich LoczY gegen diese Auffassung. Er nahm eine Umbiegung der Kettenzüge nach NO gegen den Ala-shan hin an ') und hat dieser Ansicht auf schematischen Karten Ausdruck gegeben 2). Der Anlass zu ihr scheint auf theoretischen Erwägungen zu beruhen. EDM. NAUMANN hat sich diesem Schema angeschlossen ; die vorausgesetzte Umbiegung war leicht als ein Theil der ausgedehnten Gebirgsbögen zu benutzen, mit welchen er ganz Asien durchzogen sein lässt 3). Die thatsächliche Untersuchung hat diese Voraussetzungen nicht bestätigt. OBRUTSCHEW fand, als er an der West-Seite des Hwang-1ió von Tshang-wéi-hsiën südwärts nach Lan-tshóu fu ging, nur Bergzüge von Kwenlun-Streichrichtung. Auf seiner Kartenskizze zeigt es sich, dass die östlichen Fortsetzungen der Nanshan-Ketten nicht nur bis an den Strom heran reichen, sondern in der ganzen Breite des Gebirgssystems, wenn auch zum Theil nur in der Form niederer Hügelzüge, darüber hinweg nach Osten sich erstrecken. Wie weit sie dort noch auftreten, lässt sich noch nicht ersehen ; doch scheint es, dass die Fortsetzung der Amasurgu-Kette, südlich von Lan-tshóu fu, am Weitesten nach Osten reicht.4)

Geologischer Bau.

Auf wenige Thatsachen gründeten sich die Ableitungen, welche bezüglich der Geologie von Central-Asien im ersten Band 5) versucht worden sind. Es lagen damals zuverlässige Nachrichten nur von PUMPELLY über die östliche Mongolei und von STOLICZKA über einen Querschnitt vom Himalaya über Kashgar bis zu den südlichen Tiënshan-Ketten vor. Bald darauf hat STOLICZKA, als Begleiter von Sir DOUGLAS FORSYTH, seine noch immer in erster Linie zu nennenden Beobachtungen im fernen Westen vervollständigt. Sein frühzeitiger Tod hat es veranlasst, dass sie nur seinen täglichen Aufzeichnungen zu entnehmen sind. Der nächste Schritt geschah, 20 Grad weiter östlich, durch LoczY im Jahr 1878. Aber als nach ferneren anderthalb Decennien (1893) sein Werk erschien, hatte er in seine sorgfältige Skizze des Baues der Kwenlun-Gebirge nur wenige Beobachtungen von anderen Reisenden, insbesondere von PRJEWALSKI und ROCKHILL, ergänzend verweben können.

Nach ihm kam BOGDANOWITSCH. Das ausgedehnte Feld seiner wichtigen Arbeiten lag südwestlich von dem von LOCZY, in den südlichen und westlichen Randgebirgen des Tarym - Beckens. Ausserdem unterzog er sich der dankenswerthen Aufgabe , die von PRJEWALSKI heim gebrachten Gesteinsstücke zu bestimmen 6). Eine wesentliche Bereicherung unserer Kenntniss war von der Ver-

  1. LOCZY, a. a. O., S. 634.

  2. LOCZY, a. a. O., Textkarte auf S. 621 und orographische Karte Tafel X.

  3. NAUMANN, die Grundlinien Anatoliens und Centralasiens. Geogr. Zeitschr. II (1896), S. 7-25, und Karte, Tafel II.

  4. [Auch hier hat SUESS (a. a. O., S. 264-267), abweichend vom Veij, die Aufassung von LOCZY angenommen.]

  5. S. hier, Bd. I, Cap. VII, und S. 106 f.

  6. BOGDANOWITSCH in Mitthl. Geogr. Gesellsch. Wien, Bd. XXXVIII (1895), S. 508 ff.