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0627 China : vol.3
China : vol.3 / Page 627 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DER LU-SHAN.

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von ihm erreichten Höhe von 600 m. Das Streichen auf dem Gipfel schien ihm NNO zu sein. Beide Beobachter fanden in der Nähe des nordwestlichen Abfalls eine kleine secundäre Aufbiegung, mit steilerem Südost-Flügel. Andere secundäre Biegungen, in der Art der von KINGSMILL wohl nur hypothetisch angegebenen in der Höhe des Gewölbes, mögen vorhanden sein, ohne das Bild der einen grossen Antiklinale zu stören.

Was die Altersbestimmung betrifft, so hat diejenige von KINGSMILL keinen Werth, weil er den Namen » Tungting-grits« zwar theoretisch auf die ältesten Sediment-Gebilde von China anwendet, thatsächlich aber alle von ihm beobachteten Sandsteine damit bezeichnet. LoCZY bezeichnet die Gesteine als »L u s h an Schiefer « , nach einem Namen, welchen ich seiner Zeit für die im südöstlichen Vorland auftretenden, seidenglänzenden Thonschiefer anwandte 1), und welche zur S i n i s c h e n Formation gehören [s. unten, S. 586] . Von diesen sind die quarzi-tischen Sandsteine des Lu-shan sehr verschieden.

Es kann, meines Erachtens, keinem Zweifel unterliegen, dass die mächtige Formation des Lu-shan den weit verbreiteten Sandsteinen entspricht, welche die Steinkohlen-Formation unterlagern und wahrscheinlich die o b e r d e v o n i s c h e Formation vertreten ; denn sie unterscheiden sich petrographisch von allen älteren Sandsteinen dieses Landes, und in postcarbonischer Zeit kommt nichts ihnen Aehnliches vor. Für dieses Alter spricht auch die Beziehung zu den Gesteinen der beiden Vorlagen.

  1.  Die nordwestliche Vorlag e. — Es ist bemerkenswerth, dass nordwestlich von den Abfällen des Lu-shan, von dem Bungalow der Fremden-Colonie an bis nach Han-kóu, Nichts von älteren paläozoischen Formationen vorkommt. Dem Bungalow selbst liegt ein kleiner Hügelzug vor, in welchem LoczY Thon-schiefer und Kieselschiefer fand. Hier ungefähr muss die Stelle sein, wo KINGSMILL auf seinem Profil »fossils« einschreibt. Dann folgt das laterit-bedeckte Land, unter welchem nach DAVID blauer Kalkstein und Schieferthon ansteht. Weiter folgt das Hügelland von Shui-tshang-hsiën, welches KINGSMILL im Profil dargestellt hat2). Es besteht aus Kalksteinen und Kohlenflözen, und es finden sich darin Versteinerungen. Hier sind wir also ganz im C a r b o n des Yangtszé.

  2.  Die südöstliche Vorlag e. — Dem festen, gleichförmigen Bau des Lu-shan gegenüber fällt das Wechselvolle in der Structur der zwischen ihm und dem Poyang-Untersee gelegenen Hügel auf. Sandsteine, griffelförmig zerfallende Schieferthone und seidenglänzende Halb -Thonschiefer, dann Kalksteine, in denen die kalkigen Lagen bald mit Hornstein, bald mit grünlichen thonschieferartigen Gebilden wechseln, — Das sind die Elemente, welche überall erkennbar sind, wo die jüngeren Deck-Gebilde den Unterbau hervor treten lassen. Aber in jedem Profil

1) Zuerst in Verhandl. k. k. geol. Reichsanstalt zu Wien, 1869, S. 132 ; doch liess ich den Namen bald fallen, s. Letter on the region of Nanking and Chinkiang, Shanghai 1871, S. 8

  • [Neudruck moo, S. 6o, Anm.]

2) S. KINGSMILL, a. a. O., S. 12I.

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