National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0459 China : vol.3
China : vol.3 / Page 459 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

i~

MINERALREICHTHUM. KOHLE.

417

vergleichen kann, an welchem die Zwischenräume, welche die eigentlichen Barren lassen, durch muldenförmige Einlagerungen der jüngeren Kohle-Gebilde ausgefüllt werden. Doch auch dann noch könnte, wenn diese Gebiete nur überhaupt reich an Kohle sind, das ganze Gebiet Parallel-Zonen enthalten, welche dem Bergbau ein reiches Feld bieten würden. Es kommt dann nur noch auf die Entwicklung der Schichten an und auf den Grad der Zerstörung, dem sie ausgesetzt gewesen sind. Es kann e i n Kohlenflöz vorhanden sein, oder mehrere können über einander liegen ; diese können dünn sein oder von bedeutender Mächtigkeit; sie können dicht über einander liegen oder durch mächtige Ablagerungen von Sandsteinen von einander getrennt sein. Ferner können die Kohlenflöze hinweg gewaschen und nur ihre Unterlage erhalten geblieben sein, oder sie können auch unter einer grossen Masse darüber lagernder Gesteine verborgen liegen.

Zieht man alle diese Verhältnisse in Betracht, so sind es besonders die erstgenannten, welche ungünstige Schlüsse auf die Verbreitung werthvoller Kohlen-lager fast für das ganze Gebiet zwingend machen. Denn obgleich die Schichtenfolge der Kohlengebilde sich ändert, wenn man vom Süden nach dem Norden oder vom Osten nach dem Westen fortschreitet, so ist doch die Entwicklung nirgend günstig, bis das südliche Hunan erreicht ist. Dort erst verbreitet sie sich über ein grosses Areal, und obgleich zu keiner bedeutenden Höhe hinauf gehend, überzieht sie die älteren Ablagerungen. Die grosse Ausdehnung des Beckens zur Zeit ihres Absatzes und die Gegenwart eines Festlandes im Westen, von dem aus sich vielleicht grosse Flüsse in das Becken entleerten, mögen die Gründe gewesen

sein, welche hier eine reichere Kohleführung veranlassten.')   In der anderen
besseren Kohlengegend, dem kleinen Gebiet von Lo-ping in Kiangsi, erblicken wir nur das isolirte Vorkommen einer Kohlenablagerung an einem günstigen Platz, welche in einer späteren Zeit stattfand. In dem ganzen Rest unseres Gebirgslandes, vielleicht noch mit Ausnahme einiger der wenig erforschten Becken in Kwangsi und Kwangtung, ist die Kohlen-Formation 2), so weit es sich bis jetzt übersehen lässt, ungünstig entwickelt. Grosse Felder, wie dasjenige von Hunan, werden sich dort jedenfalls nicht mehr finden, und wenn auch bei weiterer Untersuchung die Verhältnisse sich günstiger zeigen sollten, als sie jetzt erscheinen, so werden doch nur vereinzelte und kleine Kohlenfelder aufzufinden sein.

Nach diesem allgemeinen Ueberblick des Gebirgsbaues und der Beschaffenheit der Südöstlichen Provinzen von China wird das Verständniss meiner durch

t) [ Wie aus sjäteren Ausführungen hier und aus Bd. V hervorgeht, sind die kohleführenden Schichten in Hunan zum Theil wahrscheinlich dyadischen, zum Theil triadischen Alters, während die Zugehörigkeit der Kohlenschichten von Kwangtung, so weit die Beobachtungen des Verf. in Frage kommen, zur echten Steinkohlen- Formation nicht zweifelhaft, sondern noch gewisser geworden ist. Somit könnte den Unterschieden, die oben zwischen den betreffenden Ablagerungen in Kwangtung und Hunan hervorgehoben werden, auch eine stratigrajhisch—geologische Differenz zu Grunde liegen.]

2) [Hier, wie sjiäter, ist der Begr f Kohlen-Formation, wie aus der vorigen Anmerkung

ung

erhellt, nicht stratigra/hisch, sondern nur jetrograj5hisch zu verstehen.]

v. Richthofen, China III.   27