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0457 China : vol.3
China : vol.3 / Page 457 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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BEWALDUNG DES HÜGELLANDES.

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als man von einem niedergeschlagenen Baum nur den Theil wegnimmt, den man zum Bauen gebrauchen oder auf dem Fluss hinab flössen kann, und das Uebrige verderben lässt. Nur bei den Tempeln finden sich hier, wie überall in China, jene heiligen Gebüsche, welche keines Menschen Hand berühren darf. In solchen Gegenden, wo alles abgeholzt ist, stellt sich natürlich das Bedürfniss der Anpflanzung und Forst-Cultur heraus, und das Gesetz kommt Demjenigen, welcher Unternehmungsgeist genug dazu besitzt, in liberaler Weise zu Hilfe. Denn wer immer den Theil eines Abhangs bebauen will, hat das Recht, Dies zu thun und Besitz von dem Land zu ergreifen, wenn es nicht vorher schon von Anderen beansprucht worden ist. Er hat es dann zu bebauen und in der Cultur zu erhalten. Die Fläche wird vermessen, die darauf fälligen Abgaben bestimmt. So bald aber der Betreffende aufhört, dem Grundstück seine Fürsorge zuzuwenden, fällt es an den Fiscus zurück. Die gewöhnliche Art der Bepflanzung beschränkt sich auf Kiefern, welche man io bis i5 Jahre wachsen lässt, um sie dann zu Brennholz und zur Bereitung von Holzkohle zu verwenden; sie werden dann umgehauen, und der Grund wird von Neuem bepflanzt.

So bedeutend die Erzeugnisse des Pflanzenreichs sind, so gering sind diejenigen, welche das T h i e r r ei c h in den Südöstlichen Provinzen liefert. Büffel, gewöhnliches Rindvieh und Schweine sind die einzigen vierfüssigen Thiere, welche allgemein gezüchtet werden. Ausser Pferden und Maulthieren fehlen auch Schafe ganz und gar. Grössere wilde Thiere sind jetzt nur noch wenig vorhanden, mit Ausnahme des Ebers in den von den Rebellen verwüstet gewesenen Gegenden und des Tigers, welcher die von Menschen weniger besuchten Theile durchstreift.

Betrachten wir noch im Allgemeinen den Mineral-Reich t h u m der Südöstlichen Provinzen, so ist es eine sehr auffallende Thatsache, dass der Metall-Bergbau mit Ausnahme desjenigen auf Eisenerze ganz und gar fehlt, wenigstens so viel ich in Erfahrung bringen konnte. Die Chinesen verstehen es, Erzlagerstätten aufzufinden, und sie bauen dieselben überall ab, wo sie Gewinn zu erhalten erwarten dürfen. Wir müssen daraus den Schluss ziehen, dass werthvolle Lagerstätten von Blei, Kupfer, Silber oder Gold hier nicht vorkommen oder wenigstens nicht leicht zugänglich sind. Dies ist in der That ein überraschendes Resultat, wenn man bedenkt, dass es kaum irgendwo ein anderes Gebirgsland von gleicher Ausdehnung gibt, welches bei genauerer Untersuchung nicht Erzlagerstätten einer oder der anderen Art aufgewiesen hätte. Auch in zwei anderen Beziehungen geht das Fehlen solcher Schätze gegen die Erwartung. Wie ich zu zeigen versucht habe, findet sich in Japan die Fortsetzung der axialen Kette und mehrerer Neben-Ketten des Südost-Chinesischen Berglandes, und es scheint, dass dort die ausserordentlich reichen Lagerstätten von Kupfer sowie diejenigen mehrerer anderer Metalle im Sandstein desselben Alters vorkommen, der in den Südost-Provinzen vorherrschend ist. Ausserdem wird die häufige Durchsetzung der Sediment-Gesteine durch Ausbruchsmassen granitischer, dioritischer und porphyrischer Gesteine als besonders bedingend für das Auftreten von Erz-Lagerstätten betrachtet. Diese Bedingung ist