National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0358 China : vol.3
China : vol.3 / Page 358 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

318   VI. CAPITEL. DAS GEBIRGSGEF'UEGE IN TIBET.

nur, dass in den oben (S. 315) angeführten archaischen Gesteinen die WutaiFormation mit einbegriffen ist.1)

oi

~!

c. Die der Kwenlun -Transgression nachfolgenden Formationen.

I. Silur (?) und Devon. — Wir folgen zunächst BOGDANOWITSCH. In den von ihm untersuchten Gebirgstheilen lagern auf der Abrasionsfläche grob klastische, oft sehr veränderte Gesteine.2) Sie gehören zu seiner Gruppe dl, welche wesentlich aus thonigen und kalkigen Sedimenten in verschiedenen Graden der Metamorphose besteht und von ihm für Silur oder Devon gehalten wird. Dann folgt, von ihm als d bezeichnet, eine Gruppe von Kalksteinen von verschiedener Beschaffenheit. Eine Facies derselben ist das erste Niveau, in welchem BOGDANOWITSCH Versteinerungen fand, und zwar am Ayalyk-tagh in 4500 m, am Mussuluk-tagli in 4800 m und am Akka-tagh in 5400 m Höhe. Es sind Korallen. FRECH3) hat sie bestimmt und beschrieben. Nach den darunter vertretenen Gattungen Actinostroma und Clatlirodictyon ist der Kalkstein als Stromatoporen-Kalk bezeichnet worden. Ausser diesen fanden sich noch zwei Arten von Favosites und ein Aznplexus. Das Alter konnte von FRECH als ob e r e s M i t t e l- D e v o n, also ein als Korallen-Facies entwickeltes Aequivalent des Rheinischen Stringocephalen-Kalkes festgestellt werden.4) Dem gleichen Horizont gehören zwei ebenfalls von FRECH bearbeitete Faunen aus dem Tiën-shan an.

Ueber diesem Kalkstein folgen wieder klastische Ablagerungen, wesentlich Sandsteine und sandige Schiefer, e 1 der Tabelle.

Im Nan-shan fand, wie erwähnt, OBRUTSCHEW in den transgredirenden Schichten eine Braclziopoden-Fauna, welche er dem Ober-Silur von Tshau-tiën gleich stellt.5)

Da Loczy in seinen »alt-paläozoischen Kalken« keine Versteinerungen gefunden hat, ist es nicht möglich, sie auch nur muthmaasslich in Parallele mit den beiderlei eben erwähnten Formationsgliedern zu stellen. Obgleich er sagt, dass die Kalksteinschichten mit Thonschiefern und Phylliten wechsellagern, sind doch nach seiner Darstellung die Ersteren so überwiegend, dass eine Parallelstellung kaum zulässig erscheint. Auch widerspricht einer solchen der Umstand, einerseits dass sie theilweise als Klippen im Nanshan-Sandstein aufragen sollen, andererseits dass die grosse Faltung erst nach ihrer Ablagerung angesetzt wird. Dann aber fehlt das obersilurische Glied, welches OBRUTSCHEW anführt.

  1. BOGDANOWITSCH, a. a. O., S. 505.

  2. S. bei SUESS, a. a. O. [Central-Asien], S. 435.

  3. FRECH in SUESS, a. a. O., S. 445-447.

  4. BOGDANOWITSCH hatte (Mitthl. Geogr. Gesellsch. Wien, 1895, S. 505) die Aehnlichkeit der Stromatoporen-Kalke mit den korallenreichen obersilurischen (Wenlock) Schichten von Tshau-tien und besonders die Analogie der Wechsellagerung dichter Kalksteine und schieferthonartiger Gesteine und das Erscheinen von Kalksteinschiefern hervorgehoben.

  5. S. iiber das Vorkommen von Tshau-tiën hier, Bd. IL S. 597 ff., 610, und liber die Fauna hier, Bd. IV, S. 37-74.