National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0572 China : vol.3
China : vol.3 / Page 572 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

53o   X. CAPITEL. DIE PROVINZ HUPÉI.

er von der Mündung aus nach rückwärts erodiren und sich ein gleichmässigeres Gefäll schaffen.

Diese Erklärung kann für alle Zuflüsse des Yangtsze gelten, welche er innerhalb des Bereiches seiner grossen Schwellungen aufnimmt. Wir haben sie bei dem Sammelbecken des Tungting-Sees angedeutet; wir werden sie ebenso für den Poyang-See finden. Die in Betracht kommenden Erscheinungen sind besonders deutlich bei den Nebenflüssen in Sz'tshwan,') wo die in den Mündungsgebieten bei Stillwasser abgelagerten braunerdigen Sedimente der letzten Hochfluth durch jeden Regen abgespült werden; doch scheinen dort die stärkeren Nebenflüsse das frühere Eintreten ihrer eigenen Schwellungen zu benutzen, um ihr Gefäll im Unterlauf mehr auszugleichen, als es beim Han der Fall ist. Die gleiche Erklärung gilt aber auch hier und da für die kleineren Bäche, welche von den Nebenflüssen aufgenommen werden; wir werden Dies insbesondere bei dem unteren Han sehen.

Der Wasserstand des Yangtsz' war jetzt ungewöhnlich tief. Er wurde zu 49 Fuss [14,7 m] unter der Marke des letzten Hochwassers angegeben. Die Stromgeschwindigkeit des Han betrug an der Mündung 4 bis 5 Knoten. Es war daher mühsame Arbeit, ein Boot durch das Gewirr verankerter Fahrzeuge hindurch bis oberhalb der Stadt zu bringen. Ein voller Tag war dazu erforderlich. Die Arbeit geschieht unter viel Lärmen und Schreien; ihr Erfolg beruht zum grossen Theil auf der Bereitschaft der meisten Schiffsmannschaften, das Hindurchdrängen mit hilfreicher Hand zu erleichtern. Ich hatte ein stattliches Fahrzeug, ein sogenanntes Mayang-Boot, welches mich schon von Hsiang-tan bis Han-kóu gebracht hatte. Es besass einen zierlichen, in mehrere Wohnzimmer abgetheilten Oberbau, der reichliche Bequemlichkeit gewährte. Wie es anderen Reisenden und mir wiederholt bei längeren Fahrten auf chinesischen Gewässern geschehen ist, entwickelte sich auch hier ein freundschaftliches Verhältniss mit dem Bootführer und seinen Leuten.

Von Han-kóu bis Hsiën-tau-tshönn. — Nachdem der 12. März mich gerade bis an das obere Ende von Han-kóu und ausserhalb des Bereiches des Bootgewimmels gebracht hatte, kam ich am 13. bis zu dem Markt Tsai-tiën-sz', am 14. bis zu einer Pagode südöstlich von Han-tshwan-hsiën, und erst am Abend des i 7. ankerte ich in der Nähe von Hsiën-tau-tshönn, 36o li, 761/2 g. M. [= 142 km], von Han-kóu, wo der Fluss seinen südlichsten Punkt erreicht. Da die directe Entfernung beider Orte 42 g. M. [78 km] beträgt, so ist die erhebliche Krümmung des Flussbettes ersichtlich. Der grabenartige Charakter des Letzeren mindert sich stromaufwärts; die Breite des Wassers wächst von t 5o bis 25o Fuss [45-75 m] bei Tsai-tiën allmählich zu 500 bis 60o Fuss [150-18o m] bei Hsiën-tau, während gleichzeitig die Uferbänke niedriger werden. Bei Han-kóu war ihre Höhe jetzt ungefähr 45,2) oberhalb Yiin-kóu etwa 25, bei Mo-wang-tsui nur noch i8 Fuss [13,5 bezw. 7,5 bezw. 5,5 m]. Hier sind Dämme aufgeführt, erst 8 Fuss [2,5 ni], weiter stromaufwärts 12 Fuss [3,5 m] hoch. Dieselben sind mit Weiden bewachsen und dienen als Wege für den Landverkehr. Die Strömung des Flusses mindert sich. Bis Tsai-tang

  1. [S. oben, S. 94.]

  2. An einem Fels-Bluff% unmittelbar östlich von Tsai-tiën und 14 g. M. [26 km] oberhalb der Mündung des Han ist eine deutliche Hochwasser-Marke. Ich schätzte sie auf 38 Fuss [11,5 m] über dem Fluss.