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0752 China : vol.3
China : vol.3 / Page 752 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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XIII. CAPITEL. REISEN UND FORSCHUNGEN IN DER PROVINZ KIANGSU.

 

Damm hier und da aufgehäufte Stücke von Sandstein, Quarzit und Conglomerat, welche von den Gesteinen der leicht erreichbaren Brüche im Nanking- Gebirge [Hsi-hsia-shan] abwichen und wahrscheinlich von den Hügeln westlich vom See •gebracht waren. Noch weiter nördlich, in der Gegend von Pau ging hsiën, traten verschlackte v u l c a n i s c he Gesteine an deren

Stelle ; sie waren den Basalten und Doleriten der Nanking-Vulcane ähnlich').

Die B e wo h n e r der Gegend machen den Eindruck grosser Dürftigkeit. Sie wohnen in Häusern aus Lehm und Rohr. Nur unmittelbar am Canal, wo der östliche Damm oft in grösserer Strecke mit einer kaum unterbrochenen Häuserreihe besetzt ist, sind Kleidung und Behausung ein wenig besser. Man sollte meinen, dass ein ertragreicher Boden, auf welchem zwei bis drei Ernten gewonnen werden können, der Fischreichthum des Wassers und die billige Communication auf den Wasserwegen einen grösseren Wohlstand schaffen sollten. Die Indolenz der Bewohner und die hochgradige Zerstückelung des Bodens, welche jeder Familie ihren Theil anweist, auf dem sie ihren Unterhalt gewinnt, sind die einzigen erkennbaren Ursachen der Armuth.

Am Nord-Ende der Canal-Strecke sind zwei Orte bemerkenswerth. Der erste ist die Stadt Hw a i - nga n - f u. Sie ist nicht gross; die Vorstädte bestehen aus Lehmhütten, die Bevölkerung macht einen bettelhaften Eindruck. Es ist hier die Grenze eines anderen Verkehrsgebietes erreicht. Pferde und Maulthiere waren in grosser Zahl sichtbar ; auf den Dämmen erschienen ganze Züge von Packthieren. Dazu kommen grosse Fahrzeuge, welche auf das Vorhandensein eines von hier abzweigenden grossen Schifffahrts-Canals nach Osten, oder auch eines Systems grösserer Wasserstrassen, schliessen lassen. Ich habe darüber Nichts erfahren.

Der zweite Ort ist Ts i n g- k i a n g u , ein sehr belebter Marktflecken. Die innere Stadt ist von einer Backstein-Mauer umgeben und enthält viele Kaufläden; um die ärmlichen und unreinen Vorstädte zieht sich eine Lehmmauer. Die Bedeutung des Ortes beruht im Verkehrswechsel, der sich hier vollzieht. Reisende und Güter, welche dem Grossen Canal weiter folgen, können nicht mehr mit den leichten Fahrzeugen der bisherigen Canalstrecke befördert werden. Es gehen von hier aus grosse, aber weit stärker gebaute, besonders mit kräftigem Boden versehene Schiffe, welche das Schleifen über die schiefen Ebenen der Staffelsperren 2) ertragen. Wieder andere Boote gehen über den grossen See Hung-tsii7iu nach dem Stromgebiet des Hwai. Ferner beginnt hier der Landverkehr nach Shantung.

Diesen Weg schlug ich ein. Nach Ueberschreitung des trockenen Bettes des Hwang-hö erreichte ich Wang kiaying, wo die früher beschriebene Wagenfahrt3) ihren Anfang nahm.

[Der Umstand, dass auch der südliche Theil des Berglandes von Shantung in den Bereich. des II. Theils des 'Atlas« fiel, hat die erwünschte Gelegenheit geboten, von neueren Arbeiten Nutzen zu ziehen, die namentlich auf Veranlassung- der Deutschen Shantung Bergbaugesellschaft ausgeführt worden sind. Ich verdanke das reiche und werthvolle Material der Freundlichkeit von Herrn Bergassessor KRAUSE, Director der Gesellschaft, und Herrn Oberbergrath CREMER, die Beide das Gebiet selbst bereist und sowohl topographisch wie geologisch aufgenommen haben ausserdem standen vorzügliche markscheiderische Aufnahmen zur Verfügung. So ist es möglich gewesen, das Kohlenfeld von I tshóu fu und das wichtigere, vom Verf. selbst nicht besuchte von

I hsiën mit ihren Umgebung-en innerhalb der durch den Maassstab gezogenen Schranken genauer darzustellen. Als wichtigstes geologisches Ergebniss aus der Verarbeitung dieser Grundlagen stellte sich mir die Aufklärung einer Ablagerung heraus, deren Altersstellung Verf in Bd. II dieses Werks in Ungewissheit hatte lassen müssen. Es sind die miirben rothen Sandsteine, die Verf. am Tshang shan (noch in Kiangsu, bald nach dem Verlassen des alten Hwanghö-Laufs), in engen: Verband mit Porphyr und eingehüllt von jungvulcanischen Deckgebilden, vorfand'). Da auch der »tujTartige Charakter« dieser Sandsteine sowie ihr »genetischer Zusammenhang« mit dem Porphyr hervorgehoben wird, so befestigte sich mir eine bereits gehegte Vermuthung, dass in ihnen ein Aequivalent der in Tshékiang so weit verbreiteten porphyrischen Sandsteine 5) zu erblicken

         
 
  1. [Das Tagebuch fügt hinzu: Es ist daher wahrscheinlich, dass diese Gesteine westlich vom See auftreten.]

  2. [S. oben, S. 662.]

  3. S. hier Bd. II, S. 180.

  4. [S. hier, Bd. II, S. z82f:, 227, 253.]

  5. [S. Atlas, Blatt ¢8, so.]

 
     

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