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0716 China : vol.3
China : vol.3 / Page 716 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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XII. CAPITEL. BEOBACHTUNGEN IN TSHFKIANG UND NGANHWÉI.

674

Gesammt-Entfernung 43o li nach ortsthümlicher Angabe. Hiervon sind 27o li Landweg. Die Strecke bemisst sich zu 56 g. M. [104 km], so dass fast genau 1 g. M. = 5 li ist.

Abstieg nach dem Thal des Ta - k i. — Die wachsenden Höhen, nach denen wir von Norden gegen Süden allmählich angestiegen sind, erreichen in einem gewaltigen Steil-Abfall ein unerwartet plötzliches Ende. Der Weg vom Tempel aus führt erst in Windungen auf der Höhe gegen Westen hin, indem er die Wasserscheide bald nördlich, bald südlich lässt. Bei dem heiteren Wetter, welches in früher Morgenstunde herrschte, boten sich prächtige Fernblicke; es zeigte sich, dass der im Südwesten aufsteigende hohe Tayönn-shan durch ein tiefes Thal von der Bergmasse des Tiën-tai-shan getrennt ist. Nach diesem Thal hatte ich herab zu steigen. Der Abstieg geschieht auf Granit. Schon 2 g. M. [¢ km] [westlich] vorn Tempel tritt dieses Gestein an die Stelle des metamorphischen Sandsteins der Höhen ; erst in einzelnen Strichen, dann vorwaltend, endlich allein herrschend. Flache Kuppen mit steil terrassirten Gehängen, Felsgewürfel von Granitblöcken und malerische, durch die steile Stellung der Zerklüftung entstandene Felsgruppen zeichnen ihn aus. So geht es fort bis zum Rand des Massiv. Von ihm aus fällt dasselbe in zwei gewaltigen Stufen nach Südwesten ab [vgl. Fig. 83]. Die obere ist 1500 Fuss [450 ni] hoch und sehr steil, die untere I000 Fuss [300 m] hoch und fast senkrecht. Zwischen beiden ist eine Verflächung, auf welcher Dörfer und ein grosser Tempel in Ruinen stehen.

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Fig. 83. Abfall des Tiën-tai-shan (Granit-Stufen) zur Thal-Ebene von Tiën-tai-hsiën.

Ein Bach stürzt über die untere Stufe in schönem Fall herab ; der Weg windet sich an beiden Abfällen in Treppen steil hinab. Dies ist die Stelle, auf welche sich der drastische Bericht von der Steilheit des Tiëntai-Gebirges bezieht.

Vorn Thalboden aus, der in 3o li Abstand von Hwa-tingsz' erreicht wird, bietet sich ein grossartiger Anblick dar. Man erkennt, dass der Abfall nach Süden minder schroff ist und die Gehänge bis zum Thal herab mit Vegetation bedeckt sind, während die westlichen Abstürze aus kahlen gerundeten Granit-Wänden bestehen. Darüber erheben sich die sanften Kuppen, welche das Massiv krönen.

Das Thal des Ta-ki ist von hohem Gebirge umschlossen und besteht aus drei Theilen. Der oberste ist ein weites, von dem Marktflecken Kiai-tóu (örtlich Kadu gesprochen) beherrschtes Becken, mit der Längs-Axe von WSW nach ONO. Dann folgt eine von West nach Ost gerichtete Strecke, in welcher Tiën - t a i - h s i ë n liegt. In scharfer Krümmung biegt darauf der Fluss nach Süden um '), durchbricht in einem 17 g. M. [32 km] langen Lauf den Gebirgszug des Taj5önn-

1) [Diese Schilderung- des Thales steht nicht in völliger Uebereinstimmung mit den Angaben des Tagebuchs, wo es heisst : Die tiefe und breite Einsenkung des Tien-tai—Thals, das sich in zwei Armen von Nord nach Süd und von West nach Ost zieht und die westlichen und südlichen Gebirge von dem Massiv des Tiën-tai-shan scheidet. Vom westlichen Arm des Thals wird ausdrücklich gesagt, er sei N 30 ° W — S 30 ° O (im obigen Text dagegen WSW — ONO) gerichtet, und er greife im Norden tief in das Gebirge hinein, wo ein Pass nach Hsin-tshang-hsiën hinüber führe. Diese Angabe des Tagebuchs stimmt damit überein, dass das Massiv des Tiën-tai-shan nach Südwesten und Süden steil abfällt. Daraus ist zu schliessen, dass die Richtung der Längs-Axe des westlichen Thalbeckens oben durch ein Versehen unrichtig angegeben worden ist ,• statt

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