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0133 China : vol.3
China : vol.3 / Page 133 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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nIE GEGEND VON KWÉI-TSHÓU-FU.

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Kwéi - ts h ó u -f u ist eine Stadt von geringer Bedeutung. Für den Verkehr bemerkenswerth ist ein Saumpfad, der, in grösserer Entfernung vom Fluss, nach I tshang-fu führt. Da

bei Hochwasser die Gefahren der Schifffahrt sich steigern, wird er alsdann für den Transport besonders werthvoller Waaren benutzt; die Beförderung geschieht zum Theil durch Packtiere. Träger legen angeblich 5o bis 6o li am Tag zurück. Als Dauer der Reise wurden io Tage genannt, was jedenfalls zu hoch erscheint.

Bei der Stadt kommen natürliche S o o 1 q u e 11 e n vor. Sie liegen im Flussbett, der Stadt gegenüber. Doch sind sie nur bei tiefstem Wasserstand benutzbar. Jetzt, am 3o. April [als derselbe um io bis 12 Fuss (3-372 in) überschritten war], waren sie schon iiberfluthet.1)

Der Yangtszé scheint nirgends so grosse Unterschiede seiner Wasserstände zu bieten wie hier, vor dem Eintritt in seine wildesten Engen. Es wurde mir berichtet, dass Ende Juli 1870 das Wasser zu so bedeutender Höhe gestiegen sei, wie man es nur aus den ersten Zeiten der MING gekannt habe. Die Stadt, welche auf hohem Steilufer steht, war überschwemmt. Die Umfassungsmauer und viele Gebäude stürzten ein. Es wurde eben eine neue Mauer ganz aus Sandsteinprismen von 6 Fuss Länge und I Quadratfuss Querschnitt aufgebaut. An dem 3 km von der Stadt gelegenen Tempel Péi-ti-miau 2) zeigte man mir die Höhe, bis zu der das Wasser gestanden habe. Das Aneroid gab die Marke zu ungefähr 15 o Fuss [45 iii] über dem Fluss an. Ich theile diese unglaublich hohe Zahl zaudernd mit und überlasse sie weiterer Prüfung.3)

Yangtszé - Damn fer. Er sah Dschunken mit Ladung von Kohlenkuchen und von Anthracit in grossen Klumyen für Sha sz'. Der Anthracit kam von Süden, den Hsiau-h6 (?) herab, und kostete Io shilling yro Tonne. — ABENDANON (a. a. O., S. 68f) bestieg einen Kalksteinzug im Südosten von Ku'éi-tshóufu, dessen Höhe er auf etwa 1320 1n angibt. Die Schichten streichen SW—NO und fallen 25 0 NW. Der Blick war überallhin durch nahe Kalkberge versyerrt; nur gegen Nordwesten dehnte sich ein ruhigeres Gelände jüngerer Formationen aus, soweit das Auge bei freilich dunstiger La ft reichte.]

1) [Eine Beschreibung dieser Salzquellen und ihrer Bewirthschaftung gibt LOGAN JACK (a. a. O., S. 22 nebst trefflicher Abbildung). Die zur Verdamyfung der Soole benutzte Kohle kommt in langen, schmalen und flachen Booten von einem Platz 30 engt. Meilen aufwärts am Yang ki-hi', muss aber die letzte halbe Meile wegen der Unschifbarkeit der Mündung (s. oben S.94) in Körben getragen werden. Die Salzquelle liegt unter dem Dejectionskegel des Nebenflusses einige Fuss tief im festen Gestein. Die Soole schmeckt stark nach Schwefelwasserstoff und nur ziemlich schwach nach Salz. — Aus der Umgebung wird das Vorkommen von Kuyfererzen erwähnt.

  1. Bishops mitra der Karte von BLAKISTON.

  2. [ Von anderer Seite liegen mehrere Angaben über die Höhe der sommerlichen Schwellung des Stromes innerhalb dieser Laufstrecke vor ,• unter ihnen könnten wenigsten einige zur Bestätigung der obigen Ziffer, die Verf im Tagebuch übrigens erst zu 185 und dann zu 165 Fuss notirt hatte, dienen. BLAKISTON (a. a. O., S. 127) gibt die höchste Fluthmarke zu 70 Fuss über dem Niveau zur Zeit seiner Fahrt (Juni) an,. WYLIE (a. a. O., S. 211) vermerkt die Wasserwirkung bis 50-60 Fuss über dem Wasserstand des Mai. MACCARTHY (a. a. O., S. 491) wurde der Betrag von 45-50 Fuss genannt. GROSJEAN, ein Mitglied der Mission Lyonnaise, erwähnt (Bull. Soc. Géogr. Marseille, Bd. XXI, 1897, S. 352), dass die Fluth in Tshung king 20-30 m (60-90 Fuss) steige und i. J. 1895 z. B. die Höhe von 96 Fuss erreicht habe. KNIEP (Beitr. zur Geojihysik, Bd. VII, 1905, Taf. 2) bringt eine grayhische Darstellung für die Wasserstände in Tshung-king in den Jahren 1898 und 19oo. Es zeigen sich grosse Differenzen. Im ersteren Jahr erreichte die Fluth bis 30.78 in, im anderen nur bis 15.62 1n, beide Male Anfang August. Im Gegensatz zu diesen mässig hohen Beträgen machen andere Reisende Angaben, die jene vom Verf angezweifelten zum Theil noch überbieten. MANIFOLD (Geogr. Journ., Bd. XXIII, 1904, S. 288) nennt als Maximum 150 Fuss, SOMERVILLE (ebenda, S. 309) 120-130 Fuss in den Schluchten. LITTLE (a. a. O., S. 12o) aber sagt, dass ein Theehaus unterhalb Kwéi-tshóu, das Ende März etwa 200 Fuss über dem Flusssj5iegel stand, im Jahre 1870 — also im gleichen Jahre, von dem die obige Angabe stammt — von der Fluth nicht verschont geblieben sein soll; ebenso sagt LOGAN JACK (a. a. O., S. 21), und zwar von der hier in Rede stehenden Stelle bei Kwéi-tshóu fu..

» the river here daust rise 200 feet « .]   •

v. Richthofen, China III.   7

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