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0485 China : vol.3
China : vol.3 / Page 485 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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P

FAHRT AUF DEM WU-SHUI.

443

Graswuchs bedeckt, der meist unbenutzt bleibt. Nur steilere Gehänge dienen noch zu Anpflanzungen. Auf dem ebenen Boden baut man Reis, Zuckerrohr, Weizen, Baumwolle, Tabak und Raps. Die Bewohner aber sind ärmlich gekleidet und ärmlich genährt, ihre Häuser schlecht gebaut.]

Die Stromfahrt in dieser Strecke ist beschwerlich und langsam [da die Stromschnellen, von denen zwei grössere schon unterhalb des Kohlendorfs auftreten, sich mehren und an Stärke zunehmen, der Fluss ausserdem viele Windungen hat]. Die Uferlandschaft bietet weder Reiz noch Interesse. Zu beiden Seiten ist niederes Hügelland, das zuweilen vom Fluss bespült wird und steilwandig gegen ihn abbricht, meist aber durch Alluvial-Flächen von geringer Breite von ihm getrennt bleibt. Es besteht aus wohlgeschichtetem K a 1 k s t e i n , dessen klippige Oberfläche [überall] mit rothgelbem Boden bedeckt ist.') Der Kalkstein ist auch hier schwärzlichgrau, etwas bituminös und von weissen [Kalkspath-] Adern durchzogen. In mergeligen Zwischenschichten sind V e r s t e i n e r u n gen vorhanden, doch fand ich nichts Bestimmbares. Streichen und Fallen wechseln vielfach ganz regellos; steile Neigungen kommen kaum vor. — Im Westen des Flusses [von diesem durch die Kalkstein-Hügel getrennt] steigt in geringer Entfernung höheres Gebirge an, dessen lang gezogene Rücken und Gipfel ich auf 150o bis 2000 Fuss 2) [450-600 ni] schätzte. Drei von ihm herab kommende und bei den Orten Hwang tsun ying, Yang ki und Shui-kóu mündende Flüsschen, von denen das zweite in einer tiefen, steilwandigen Schlucht strömt, bringen Nichts herab als ziemlich feste, roth, gelb und weiss gefärbte Sandsteine und Kiesel- Conglomerate. Eruptiv - Gesteine oder krystallinische Schiefer sind nicht vertreten?)

Von Lő-tshang-hsiën durch die »Enge der 18 Stromschnellen« nach dem Tempel Ha n - ts h w a ng- nz i a u. — Schon während einer Nacht-Station bei Kwang-tsun war das Wetter umgeschlagen. Ein herrlich klarer, kalter Morgen zeigte ein schönes Panorama. Im Westen und Norden ragten hohe, beschneite Gebirge auf, wesentlich lange Rücken, aber zum Theil in Gipfel aufgelöst, so dass stellenweise vollkommen sägenförmige Höhenlinien entstehen. Die Höhen schätzte ich auf 2500 bis 3500 Fuss [750-1050 ni]. Eine volksthümliche geeignete Benennung vermochte ich nicht zu erfahren.4) Die chinesische Karte

I) [Diese Bildung ist sehr merkwürdig und schwer zu erklären. Der Kalkstein tritt hier und da klippig hervor, und man muss annehmen, dass er unter der rothgelben Bedeckung eine ebenso gestaltete Oberfläche besitzt. Die Decke aber besteht aus so leicht zerstörbarem Material, dass es völlig räthselhaft ist, weshalb sie nicht im Lauf der Zeiten weg geführt und der Kalkstein blossgelegt worden ist. Oder sollte Dies eine dem Löss analoge jüngere Bildung sein, für deren Abwaschung es ebenso an Zeit und Umständen gefehlt hat wie bei diesem? (Tagebuch) — Es handelt sich hier vermuthlich um ähnliche oder dieselben Bildungen, wie sie später (s. unten, S. 450) als Lösungsrückstand bezeichnet werden.]

  1. [Nach Tagebuch und anderem Manuscriit bis 2500 Fuss (75o ni).]

  2. [Zu diesem Abschnitt sind folgende Nachträge oder Anmerkungen aus anderen Auf zeichnungen des Verfassers zu machen . Der oben erwähnte Kalkstein wird im Tagebuch als dem von der Insel Hsi - Tung-- ting im Tai-hu (Kiangsu) in jeder Beziehung ähnlich bezeichnet, mit Ausnahme des Fehlens von Feuerstein und Hornstein. Bei einer anderen Stelle setzt Verfasser hinzu, es sei stets derselbe, den er auch anderwärts im Liegenden der Kohle gefunden habe. — Dem Gebirge westlich vom Flusse wird im Tagebuch an mehreren Stellen ein Streichen von SSO—NNW zugeschrieben, auch weiterhin erwähnt, dass die Stadt Lő-tshang hsiën in dem Winkel zwischen diesem und einem noch höheren (im Folgenden erwähnten) Gebirge mit dem normalen Streichen WS W— ONO gelegen sei. und dass sich diese beiden Gebirge durch lange buchtenreiche Abdachungen auszeichnen. Das widersinnige Streichen des ersteren Gebirges ist oben vermuthlich mit Absicht nicht angegeben worden, weil es sich vielleicht nur auf die orograbhische Anordnung bezieht und nicht durch eine genauere Beobachtung sicher gestellt worden ist. — Endlich hebt Verf. im Tagebuch hervor, dass er am ganzen Péi-kiang noch nicht ein einziges klares Schichten-Profil gesehen habe.]

  3. Wenn ein Berg nicht ganz isolirt aufragt, oder wenn er nicht durch eine Höhle oder einen Tempel ausgezeichnet ist, so gibt es keine anderen Namen als Ta-shan, Péi-shan, Nan-shan