National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0527 China : vol.3
China : vol.3 / Page 527 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

1

GEBIRGSBAU IN HUNAN.

485

yuén fu hinaufging und dann den Landweg nach der Hauptstadt von Kwéitshóu einschlug, vermissen wir sie.

Jedenfalls ist die alte Anschauung aufzugeben, als seien die Grenzen, da sie den Wasserscheiden folgen, durch gleich gerichtete Gebirge bezeichnet. Dass Dies selbst für die Süd-Grenze, bei der man es ohne genauere Kenntniss für wahrscheinlich halten könnte, nicht gilt, ist aus dem früher Gesagten ersichtlich.') Es scheinen vielmehr alle Grenzen eine mässige Anzahl leichter Durchgangswege zu bieten, zwischen diesen aber zum Theil von Gebirgen quer durchzogen zu werden. Die Nord-Seite ist in ihrer östlichen Hälfte ganz offen, scheint dagegen in der West-Hälfte sehr verschlossen zu sein. Die West-Seite hat zwei unbequeme Oeffnungen, bei Lung-shan-hsiën [nach Hupéi] und Yu yang-tshóu [nach Sz'-tshwan], und einen leichten Zugang auf dem Yuén-Fluss zur Provinz Kwéitshóu. Auf der Süd-Seite bietet der Hsiang-kiang einen Weg nach Kwangsi, der Pass Tshő-ling

nach Kwangtung.   Im Uebrigen sind diese beiden Seiten sehr verschlossen.
Am durchlässigsten ist die Ost-Seite.

Die Provinz ist in ihrer gesammten Fläche von Hügelland und einzelnen Bergzügen eingenommen. Die einzige grössere Verebnung ist der Boden des Seees Tung-ting; aber sie ist, [allerdings nur] im Sommer, von Wasser bedeckt. Ausserdem findet sich Alluvial-Land überall nur in beschränkter Ausdehnung entlang dem Lauf der Flüsse. Andererseits fehlen hohe Gebirge. An einer Stelle (in 27 ° N und I Io ° 0) gibt zwar die chinesische Karte den Namen Hsüé föng (»Schneegipfel«) und nordöstlich davon einen Kau-shan (»Hoher Berg«) an; aber die erstere Bezeichnung bezieht sich wahrscheinlich, wie in manchen anderen Fällen, auf nur zeitweilige Schneebedeckung im Winter, und wir werden nicht über 5000 Fuss [1500 sn] für die dortigen Berge anzunehmen haben.

Als einige sichere Züge können wir die folgenden betrachten :

I) Im Südosten berühren die Gehänge des von WSW nach ONO gerichteten T s i ng - y ü n -Gebirges 2) den äussersten Winkel der Provinz, bei Kwéi yanghsiën. Sie bestehen aus den hoch aufgerichteten p r a e c a r b o n i s c h e n Fo r m a t i o n e n.

2) Daran schliesst sich eine, im rechten Winkel zur Streichrichtung gemessen, ungefähr i8o km breite Zone, deren Querdurchmesser durch die Orte Kwéi-yang-hsiën und Ping-shy im Südosten, Höng-tshóu fu im Nordwesten

bezeichnet wird.   In dieser Zone spielt das ältere Gebirge keine wesentliche
Rolle, wenn es auch in einzelnen Gipfeln oder kurzen Zügen hervortreten mag. Hier sind die Charakter gebenden Gebilde : a) der Kohlenkalk; b) die zum Theil in einer Mächtigkeit von 5000 Fuss [1500 in] erhaltenen sandigen und thonigen Schichtgesteine der productiven Steinkohlenformation; und c) der rothe Deck-Sandstein. Dazu kommen d) Granit und Porphyr und e) k r y s t a 11 i n i s c h e r K a 1 k. Der Deck-Sandstein nimmt weite Räume allein ein.

1) [S. oben, S. 401, 446.] 2)[5. oben, S. 471.]