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0709 China : vol.3
China : vol.3 / Page 709 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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AUFBRUCH VON NING-Po NACH SÜDEN.

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Ich führte die Reise von Ning-po bis Wu-hu im Juni und Juli aus, also zu einer Jahreszeit, in welcher die feuchte Hitze in den Küstengebieten des Mittleren China unerträglich zu sein pflegt und häufige Fälle von Sonnenstich verursacht. Um das Zurückkommen auf diesen Punkt, der im täglichen Leben selbstverständlich die wesentlichste Rolle spielte, zu vermeiden, sei gleich hier erwähnt, dass das Wandern in der Gluth zuweilen qualvoll war, ins Besondere auch meine Träger manchmal vor Ermattung hinsanken; dass aber das Unternehmen durch den Genuss, einen der anmuthigsten Theile des Oestlichen China zur Zeit der üppigsten Entfaltung der Vegetation zu durchwandern, doch reichlich belohnt wurde. Auch ist es, besonders in seiner nördlichen Hälfte, durch klare Einblicke in den geologischen Bau ergiebig gewesen.

Am I2. Juni, um 4 Uhr Nachmittags, bestieg ich den Dampfer in Shang-hai. Um 7 Uhr am folgenden Morgen erreichte ich Ning-po. Wie gewöhnlich an den von Europäern bewohnten Orten, suchten mich auch hier mehrere Herren auf, um mir geheime Kunde von nur ihnen bekannten Vorkommen von Kohle, Eisen, Kupfer usw., meist angeblich in unmittelbarer Nähe, mitzutheilen. Doch hatte ich, wie in jedem anderen derartigen Fall, hinreichenden Grund, jegliche Aufforderung zu genauerer Untersuchung auszuschlagen. Jeder Reisende darf, ganz abgesehen von etwaigen geologischen Gründen, davon überzeugt sein, dass, wo solche Schätze zu Tage liegen, die Chinesen sie selbst gefunden haben.

Ich miethete i o Kuli's für den Preis von je 7 Dollars (damals fast genau 3o Mark) für den vollen Monat, mit einer Zulage für den Vormann, und mit der Verpflichtung meinerseits, ihre Rückbeförderung nach Ning po von dem Endziel meiner Reise aus zu übernehmen. Der Vertrag wurde schriftlich abgeschlossen.

I. Von Ning po durch das südliche Tshékiang nach dem unteren

Tsiën-tang-kiang.

(Vom 13. bis 29. 7uni 1871.)

Von Ning-po bis Hsüe-tóu-sz' (Snowy Valley).
Vom 13. Juni bis 16. Juni 1871.')

Am 14. Juni fuhr ich auf einem Canal durch die Ebene, von 4 Uhr früh bis i Uhr Mittags, bei heiterem Wetter und kühler Luft, westwärts nach dem mir von früher bekannten Marktflecken Ying-kiang kiau, dem Endpunkt der Schifffahrt. Der Name, hier Nying-kang-dyao gesprochen, bedeutet »Brücke über den Ying-Fluss«. Der volkreiche und sehr belebte Ort hat

1) [Nach Tagebuch und Notizbuch übereinstimmend sind die Entfernungen Ningpo — Ying-kiang-kiau 6o — Hsiié-tóu-sz' 66, zusammen 126 li (_ 48 g. 111.).]