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0777 China : vol.3
China : vol.3 / Page 777 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DAS NANKING-GEGENGEBIRGE. DIE VULCANE.

733

Der Gebirgszug, an welchem ich diese spärlichen Beobachtungen ausführte, streicht WSW—ONO. Er führt den Namen Méi-hwa-shan. Das beistehende Profil (Fig. roi) ist als ein aus den Beobachtungen ideal combinirtes aufzufassen.

Das Gebiet der Nanking-Vulcane.

Es wurde bereits eben der im Norden des Yangtszé sichtbaren V u l c a n -Kegel Erwähnung gethan.') Am 13. Februar 1869 segelte ich von der Gegend der Hsi-hsia-shan 7 g. M. [z3 km] den Yangtszé hinab bis zu einem zur Linken einmündenden Canal und ankerte in diesem I g. M. [2 km] aufwärts. Dieser Canal erlaubt grossen Schiffen Zugang und zeigt Ebbe- und Fluth-Strömung. Von hier ging ich nach dem Fang-shan, einem breit abgestumpften Kegel, der sich 610 Fuss [z85 in] über den Yangtszé erhebt und meine Aufmerksamkeit am Meisten gefesselt hatte. Der Gipfel hat 2500 Fuss [760 #n] Durchmesser. In ihn ist ein flacher, auf der Nord-Seite durchbrochener K r a t e r eingesenkt. Der Krater-Rand, einzelne daraus hervorragende Kuppen und ein 20o Fuss [6o na] hoher, mauerartiger Abfall urn den Berg herum bestehen aus d o l e r i t i s c h e n Gesteinen. Sie scheinen die Reste verschiedener Lava- Ausbrüche zu sein, da Massen von verschiedenem Gefüge scharf an einander grenzen. Einige haben ein auffallend grosskörnigkrvstallinisches Gefüge mit wenig Grundmasse, in anderen sind nur kleine Krystalle eingemengt.

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Fig. zoz. Ideal-Profil des Méi-hwa-shan (Nanking-Gegengebirge).

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Die Gesteine sind zum Theil nur schwach porös, zum Theil schwammig aufgebläht, und an manchen Stellen sind sie durch Solfataren stark zersetzt. Spuren früherer Thätigkeit der Letzteren finden sich auch im Krater. Auswurfsmassen fehlen dem höheren Theil. Dagegen stehen an der Süd-Seite wohlgeschichtete Bänke von Rapilli an. Da sie jedoch nach dem Inneren des Berges hin geneigt sind, deuten sie auf die Zerstörung eines südlicher gelegenen Auswurfskegels, dem sie angehören.

Sehr merkwürdig ist die äussere Umgebung. Bis zur Höhe von 35o Fuss [zoo m] ist der Vulcan von horizontalen Schichten von Kies umhüllt, der eine Löss-Decke trägt. Der Kies besteht aus völlig gerundeten, bis 3 Zoll [7,5 cm] Durchmesser besitzenden Stücken von Quarz und quarzitischen Gesteinen. An der Oberfläche der geneigten Gehänge liegen diese

Dann folgte das Liegende der Kalke, hier ganz regelmässig geschichtet, mit NNO—SSW Streichen und flachem westlichem Fallen. Alles schieferig-kalkig; dünnplattige unreine Kalke, manchmal mehr kalkig, dann mehr mergelig, dann mehr kieselig. Es gibt auch grosse Blöcke von gelbem Zellenquarz, welche an das Gestein am Strohschuh-Canal (s. oben, S. 729f.) erinnern, aber kein entschiedenes Contact-Product. Tiefer hinab herrschen wieder ausschliesslich vulcanische Gesteine, hier schwarze breccienartige Lava-Ströme. Sie haben nach Osten eine bedeutende Ausdehnung.

(S. oben)]

') [ Vgl. die Abbildung nach einer Bleistift-Skizze des Verf. in »Tagebücher aus China,,,

Bd. I, bei S. 128.]

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Yangtszé

Pagode

N

Méi-hwa-shan

io,u,mrinnnrunnwu~uumiuummuummunuu~.7**0.1~

Löss

Rother Sandstein   I. ►-,-4J Kalkstein

Vulcanisches Gestein

r.-•.~: