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0595 China : vol.3
China : vol.3 / Page 595 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DIE VIER PROVINZEN AM UNTEREN YANGTSZÉKIANG.

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und das des Hwai, welches zeitweise auch dasjenige des Hlvanghő gewesen ist. Ihre lang gedehnte Meeresgrenze ist der ungünstigste Theil der chinesischen Küste. Aber die Ungunst wird aufgewogen durch den Vortheil des Besitzes von Fluthhäfen ersten Ranges, unter denen Shang-hai obenan steht. Die maritime Provinz T s h é k i an g greift, wie gesagt, mit ihrem nördlichsten Theil in das Mündungsgebiet des Yangtszé ein. Sie umfasst, mit Ausschluss der nordwestlichen Oberläufe, das wichtige, von europäischen Reisenden oft besucht gewesene Stromgebiet des Tsiën-tang, welches fast wie ein Glied des Yangtszé-Beckens erscheint und schon bei geringem Rückzug des Meeres diese Rolle haben würde; ausserdem einige weiter südlich gelegene, von solchem Zusammenhang völlig ausgeschlossene kleinere Flussbecken. Die politische Grenze weicht nur stellenweise von Wasserscheide-Linien ab.

Die vier genannten Provinzen haben, wenn wir die Zahlen von BEHM und WAGNER (I 882) zu Grunde legen, einen Flächeninhalt von mehr als 500 000 qkm, also nicht viel Weniger als das Deutsche Reich, und eine Bevölkerung von mehr als 103 Millionen, was fast das Doppelte, oder für damalige Zeiten mehr als das Doppelte, von derjenigen des Deutschen Reiches sein würde 1). Die beiden maritimen Provinzen nehmen nicht ganz zwei Fünftel des genannten Areals ein, haben aber unter normalen Zuständen wahrscheinlich eine grössere Bevölkerungssumme gehabt als die beiden binnenländischen Ost-Provinzen.

Von diesem Gesammt-Areal der vier Provinzen kommt nur etwas Mehr als die Hälfte, nämlich ungefähr 300 0oo qkm, in den Bereich der engeren Betrachtung. Das Gebiet reicht im Norden wenig über den Yangtszé hinaus, erstreckt sich im Osten bis zur Küste, im Westen bis zur West-Seite des Poyang-Sees; die südliche Grenze bildet der 29. Breitengrad. Die Reisen, welche ich selbst (abgesehen von Dampfschifffahrten) ausführte, sind [in chronologischer Reihe] die folgenden:

I. Nach den Tshusan-Inseln, und von Ning-po über Hang-tshóu fu nach Tshönn-kiang.

  1.  Bootfahrt auf dem Yangtszé von Kiu-kiang bis Tshönn-kiang (Bootfahrt auf dem Poyang-See).

  2.  Vom Poyang-See ostwärts nach dem Tsiën-tang und in dessen Stromgebiet hinab nach Hang-tshóu fu.

  3.  Von Ning-po südwestwärts, dann nordwärts über Kin-hwa fu, Yen-tshóu fu, Ning-kwo-fu nach dem Yangtszé. Dazu kamen

  4.  Ausflüge in das Nanking-Gebirge.

1) [Neuere Zahlen (s. oben, die Anmerkungen auf S. 8, 480, ¢84) ergeben ein Areal von 517 000 und eine Bevölkerung von 78.1 Millionen (für 1885). Obgleich die letzte Zahl, aus den mehrfach angegebenen Gründen, gleichfalls als recht unsicher zu betrachten ist, dürfte sie der Wahrheit näher kommen als die obige. Nach obigem Verhältniss ergäbe sich eine Volksdichte von 206, nach diesem eine solche von 131 auf je 1 qkm. Für Nganhwéi z. B. hält WINGATE (a. a. O., S. 279) die der neueren Berechnung zu Grunde liegende Angabe von 24 000 000 Einwohnern noch für viel zu hoch. Danach könnte man annehmen, dass die vier Provinzen etwa gleiches Areal und gleiche Einwohnerzahl haben wie das Deutsche Reich.]