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0208 China : vol.3
China : vol.3 / Page 208 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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168   III. CAPITEL. FRAGMENTE EINER PHYSISCHEN GEOGRAPHIE VON SZ'TSHWAN.

ergänzen die ersten Beschreibungen über die weiter östlich von mir selbst (1872) und von der Graf SZÉCHENYI'schen Expedition (1875) ausgeführten Verquerungen des Tsin/ing-Gebirges. In erster Linie sind zu nennen: POTANIN und SKASSI (1885), OBRUTSCHEW (1894) und die HOLDERER - FUTTERER'sche Expedition (1898), über die Letzterer berichtet hat. Wie von diesen im Norden, so wurden kleinere Theile im Süden von GILL (1877) und LITTON (1897) berührt. Ergebnisse der flüchtigen Durchzüge von BONIN (1896) und der FILCHNER -TAFEL'schen Expedition (1904) sind noch nicht veröffentlicht worden. Letztere verspricht durch eingehendere Untersuchung westlicherer Gebiete, ebenso wie die Reisen ihrer Vorgänger PRJEWALSKI und GRENARD, von Wichtigkeit für den Ueberblick des Gesammtbildes zu sein. [In derselben Richtung werden die noch nicht näher beschriebenen Reisen von A. TAFEL (1907) und D' OLLONE (1908), denen der wichtige Durchstoss von Sung-pan - ting nach dem Knie des Hwanghó gelang, in Betracht kommen.]

Trägt man die Reisewege in einer Karte ein, so fällt es auf, dass sie sich östlich des Meridians von Min-tshóu (I 04° 0) verhältnissmässig drängen, und der ihm in geringem östlichem Abstand nahezu folgende Weg über Lung-ngan fu, ') den Pass Va-ling und die Stadt Min-tshóu zwar die längste, aber die geradlinigste und offenbar die bequemste Durchquerung ist. Die Passhöhe ist 2755 m (SKASSI), nur 435 m über Min-tshóu. Es hat sich herausgestellt, dass dies seit alter Zeit ein sehr gebräuchlicher Verbindungsweg der wichtigen Centren Lan-tslzóu fu und Tshöng-tu-fu ist. Die Wege im Osten der Linie sind weit unbequemer; aber sie werden benutzt und verflechten sich netzartig.

Ganz anders verhält es sich mit dem westlich gelegenen Gebirgsland. An Verquerungen fehlt es, bis wir zu der Linie Kuku-norOring-nor kommen [bis auf die neuen, oben genannten Reisen von TAFEL und D'OLLONE] ; das ist, im Breitengrad des Letzteren, ein Abstand von 6 Längengraden. Selbst die Chinesen scheinen in diesem weiten Gebiet nur einen einzigen Weg, von Sungpan-ting nach Hsi-ning-fu, für einen sehr beschränkten Verkehr zu benutzen. Bis Sung-pan-ting waren auch Europäer von Süden her mehrfach gekommen, da der Min-ho einen natürlichen Zugang dorthin bietet. Sein von Kwan-hsiën an zu grosser Höhe ansteigendes Thal liegt in nur geringem westlichem Abstand von jener Trennungslinie und bildet eine Furche nur in der südlichen Hälfte des Gebirges. Wer von ihrem oberen Ende nach Norden gehen will, bog ostwärts in die Strasse über den Pass Ya-ling ab. War auch die Existenz eines directen nach dem Kuku-nor gehenden Gebirgspfades bekannt, so hatten doch seine Beschwernisse von der Benutzung durch Europäer abgehalten 2).

  1. [ Unter diesem Namen ist hier stets die Stadt zu verstehen, die ihn bisher auf den Karten trug. Nach LOG. JACK (Geogr. Journ. Bd. XIX, S. 254) ist er neuerdings, wegen Uebersiedelung des fu-tai, auf die Ortschaft Kiang-yu-hsiën iibergegan 'en.]

  2. [Ueber seinen Vorstoss von Sungpan-ting nach dem Knie des Hwang-hš hat D'OLLONE (La Géogr., vol. X VIII, Igoe, S. 315-325) berichtet, dass er zwischen dem Quellgebiet des Min und dem des Pai-shui-kiang, der danach an Lange des Laufs den Kia-ling kiang, in den er