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0343 China : vol.3
China : vol.3 / Page 343 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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REISEN IM NAN-SHAN.

303

(1871-1873) verquert, als er vom Ala-slian über Koko-nor ') nach Tsaidam ging. Auf dem Stand der damals erreichten, sehr unvollkommenen Kenntniss beruhte die Darstellung, welche ich im ersten Bande dieses Werkes niederlegte. Dort 2) unterschied ich einige Parallel-Ketten, von denen die wichtigsten, im Querschnitt von Nord nach Süd, als I) Ki-liën-shan oder Nan-shan, 2) Tshetri-shan und 3) Khukhunor-Gebirge 3) bezeichnet wurden. Auf der Karte (Tafel 3) sind sie mit der Kwenlun-Streichrichtung (WzN—OzS) eingetragen. Dort wurde auch der Ho-li-shan eingezeichnet, als eine fortlaufende Schwelle im Norden des östlichen Theils der Yiimönn-Strasse.4) — Die Forschung ist seitdem bedeutend vorgeschritten. Im Jahre i 878 wurde die Yürnönn-Strasse von der Expedition des Grafen SZÉCHENYI zum ersten Mal mit dem Zweck wissenschaftlicher Untersuchung in ihrer ganzen Ausdehnung besucht, wobei kleine Ausflüge gegen die Nord-Gehänge der Front-Kette unternommen wurden. Die Ueberschreitung des östlichen Endes und ausgedehnte Excursionen von Hsi-ning-fu aus vervollständigten das Bild des Gebirges in diesem Theil. Sodann unternahm 1879 der Berg-Ingenieur H. MICHAELIS einen Anstieg auf die Front-Kette von Su-tshóu aus. In demselben Jahr überschritt PRJEWALSKI auf seiner dritten Reise (1879-80) das West-Ende des Gebirges im Meridian von Tung-hwang-hsiën, wobei er zwei hoch aufragende Ketten nach HUMBOLDT und RITTER benannte. Dem gleichen Weg folgte, in umgekehrter Richtung, der Pundit A-.K-. (1879-82). Wichtiger für die Vermehrung der Kenntniss war der Weg, welchen POTANIN und die Brüder GRUM GRJIMAILO 1886 von Hsi-ning-fu nach Kau-tai-hsiën (nordwestlich von Kan-tshóu fu) einschlugen, da hierbei zum ersten Mal eine innere Gliederung des Gebirges in parallele Züge mit Sicherheit erwiesen wurde.

Die bis zu dieser Zeit gewonnenen Ergebnisse wurden im Jahre 1891 von

G. WEGENER ausführlich zusammengestellt und bearbeitet.   Er hat die eben
erwähnten Namen für drei Hauptketten beibehalten, wurde aber auch zur Annahme noch weiterer Parallel-Ketten geführt.) Ein ähnliches Bild gab LoCZY in dem erst 1893 in deutscher Sprache erschienenen Expeditionswerk.6) Er fasst zuerst das ganze Gebirge als »Nan-shan« zusammen und unterscheidet drei Hauptketten, welche er als Nan-shan, Tsha yi-shan 7) und Kokonor-Gebirge bezeichnet. Den Ersteren findet er wiederum aus drei Ketten zusammengesetzt, nämlich : Tshetri-

') [In Bd. I war die Schreibart Khukhu-nor gewählt. ROCKHILL, dessen Schreibart tibetischer Namen Verf. hier überall bevorzugt hat, schreibt Koko-nor. FUTTERER hat die weiter abweichende Schreibart Küke-nur.]

  1. S. hier, Band I, S. 267 ff. und Tafel 3. •

  2. [Diese im I. Band gewählte Schreibart hat Verf. in den neueren Manuscrizten auf gegeben.]

  3. S. über den Ho-li-shan auch hier, Bd. I, S. 314.

  4. G. WEGENER, Orographie des Kwenlun, [Dissertation, Marburg, 1891], S. 35-40 und 61-67.

ö) Loczy, a. a. O., S. 630-637 [und Kartenskizze, S. 621].

') Von LoczY Cha-ji-shan geschrieben.