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0522 China : vol.3
China : vol.3 / Page 522 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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IX. CAPITEL. UEBERSICHT DER PROVINZEN KWANGTUNG UND HUNAN.

ist Gebirgsland, und dieses ist überwiegend kahl.') Da es auch zu bergbaulicher Ausbeutung, mit Ausnahme der Gewinnung einer kleinen Menge schlechter Steinkohle,2) keinen Anlass bietet, so ist es grössten Theils nahezu nutzlos. An einigen Stellen werden Nadelhölzer gepflanzt; auch spielt der Bambus eine nicht unbedeutende Rolle, und die getrocknete spontane Vegetation wird als Brennmaterial verbraucht. Rechnet man dazu die Anpflanzung von Camellia oleifera und einigen anderen Bäumen auf niederen Hügeln, so ist der Nutzen, den man von dem Hügelland direct hat, erschöpfend bezeichnet.

Dem entsprechend ist die V e r t h e i l u n g der B e v ö l k e r u n g. Im Delta von Canton und in den angrenzenden Flachland-Gebieten leben Millionen von Landbewohnern ausserhalb der volkreichen Städte und Marktflecken, und eine ähnliche Dichtigkeit dürfte in anderen Alluvial-Gebieten der Mündungsgebiete, insbesondere demjenigen des bei Swatau mündenden Han-kiang vorkommen. Auch die sonstigen von Schwemmland gebildeten Flächen sind meist relativ dicht bewohnt; aber die Gebirge sollen äusserst spärlich bevölkert sein. W. WILLIAMS gibt das Areal der Provinz zu 205 800 Quadratkilometer, die Bevölkerung von 1812 zu 19 174 030, d. i. 92 auf i qkm, an.3) Wird diese Zahl für 1812 als richtig angenommen, so ist sie jedenfalls nachher bedeutend gewachsen, aber durch die Verwüstungen der Taiping-Rebellion wahrscheinlich noch mehr herabgesetzt worden. Seitdem hat freilich wieder eine erhebliche Vermehrung eintreten können, so dass kein Grund vorliegt, die jetzige Zahl als wesentlich verschieden von derjenigen im Jahr 1812 anzunehmen.   Die Aus-
wanderung, zu welcher Kwangtung am Meisten beigetragen hat, kommt nicht sehr in Betracht. Vermuthlich wird die Bevölkerung der Strommündungen eine die kühnsten Berechnungen übersteigende Dichtigkeit ergeben, so dass für die Provinz, nach diesem Abzug, eine Zahl von kaum mehr als 4o bis 5o auf i qkm übrig bleiben würde. Selbst Dies erscheint hoch, wenn ich auf Grund eigener Beobachtungen urtheile.4)

Beobachtungen am Péi - k i a ng. — Wo man bei San-slaui-hsiën in den Nord-Fluss einbiegt,5) ist das Schwemmland mit Ortschaften besetzt. Die Häuser sind von Backstein gebaut und gewähren ein freundliches, wohlhäbiges Ansehen.

  1. [Der oben, S. 4091;, geschilderte Ertragsreichthum der südöstlichen Provinzen gilt also für den grösseren Theil von Kwangtung nicht.]

  2. [S. oben, S. 416f, und 442, Anna.]

  3. S. [WILLIAMS] Middle Kingdom, vol. I, S. 264.

  4. [Nach dem bereits dargelegten Mangel an sicheren Ziffern (s. oben, S. 8, Anna.) ist es noch immer ein müssiges Unternehmen, die Einwohnerzahl einer einzelnen Provinz oder gar grösserer Theile des Reichs genauer angeben zu wollen. Für 1885 hat ROCKHILL (a. a. O.) sogar die Ziffer von 29 740 055 Einwohnern für Kwangtung, was bei einem Areal von 225 000 qkm die ohne Zweifel viel zu hohe mittlere Volksdichte von 132 auf 1 qkm ergeben würde. Es erscheint vor Allem unglaubhaft, dass Kwangtung dichter bevölkert sein sollte als das ungefähr gleich grosse Hunan, trotz der starken Bevölkerung des Delta's von Canton.]

  5. [S. oben, S. 430.]