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0248 China : vol.3
China : vol.3 / Page 248 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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208 III. CAPITEI,. FRAGMENTE EINER PHYSISCHEN GEOGRAPHIE VON SZ'TSHWAN.

In den beiden letztgenannten Strecken nimmt der Yangtszcl keinen nennenswerthen Zufluss auf, wenn ihm auch von den regenreichen Gebirgen eine grosse Zahl kleiner, zum Theil im Unterlauf schiffbarer Flüsse zuströmen. Dagegen ist sein Einzugsgebiet in der Strecke von Ping-shan bis Fóu sehr gross und ungemein entwickelt. Während der Abstand dieser beiden Punkte von einander nur drei Längengrade beträgt, liegen die Quellgebiete der von Norden und Süden hereinkommenden Zuflüsse um volle acht Breitengrade aus einander. Die nördlichen haben ein so geringes Gefäll, dass sie stromaufwärts zum Theil bis zu den Grenzen des Rothen Beckens, zum Theil, insbesondere die Glieder des grossen Kia-ling-kiangSystems, nicht nur bequem bis dorthin, sondern auch, weniger vollkommen, darüber hinaus gegen ihre Quellgebiete hin schiffbar sind. Die Schiffbarkeit der südlichen hingegen endet bald wegen des starken Gefälls, mit dem sie von der höheren Stufe von Kwéitshóu nach der des Rothen Beckens herabstürzen.

Wie die Gebirgskämme, 1) so können auch die Becken der grösseren Ströme in eine Fläche gelegt werden. Nennen wir diese die regionale Abzugsfläche. Als Grenze für die Kategorie der dabei zu berücksichtigenden Flüsse kann man im vorliegenden Fall die Schiffbarkeit nehmen. In der Rinne des Hauptstroms wird I tshang fu zu 4o m Meereshöhe angesetzt. Aus der gefundenen Zahl von 270 m für Ping-shan ergibt sich das mittlere Gefäll auf die in einfacher Linie (ohne kleinere Krümmungen) mit 77o km anzusetzende Stromlänge zu ungefähr 23o Meter oder zu 30 Centimeter auf je i Kilometer. Von dieser tiefsten Sammelrinne erhebt sich der nördliche Seitenflügel der muldenförmigen Abzugsfläche, in einem Abstand von 300 km, zu 40o bis 500 m, woraus sich ein Gefäll von + 20 cm ableiten lässt.2) Die Grenze der Schiffbarkeit im südlichen Seitenflügel ist bereits in einem Abstand von 6o bis 70 km erreicht ; ihre Höhen sind nicht bekannt.3)

Mit der Divergenz der nach Osten geneigten regionalen Abzugsfläche und der in weit stärkerem Maass nach Osten ansteigenden regionalen Höhenfläche ist der Mittellauf des Yangtszé morphographisch nach einem wesentlichen Gesichtspunkt charakterisirt ; als zweites Moment kommt hinzu das staffelförmige Hineinspringen seines Laufs in die Mulde zwischen den aus dem südöstlichen Theil des

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') [Ueber die Kammverbindungsfläche s. oben, S. 189.]

  1. [Die letzte Angabe ist in dieser Fassung nicht verständlich. Wahrscheinlich ist die berechnete Zahl für das Gefälle des nördlichen Seitenfliigels einzufugen vergessen worden, und der Passus wäre dann so zu erklären Vorausgesetzt dass die Erhebung auf ¢oo bis Soo ni relativ zu nehmen ist, würde sich aus dem Mittel, von 450 m auf 300 km ein Gefälle von rund 1,5o in ergeben, für die Grenzwerthe der Höhendiferenz ein solches von etwa 1,30 bezrv. 1,70 vi, also + 20 cm. Unter dem Abstand von 30o knz ist derjenige zwischen dem Yangtszé—Lauf und dem Nordrand des Rothen Beckens zu verstehen, obgleich die Höhenzahlen an diesem, soweit sie für das Niveau der Thäler bekannt und auf der Karte angegeben sind, der genannten Niveaudiferenz nur zum Theil entsyrechen. Es scheint, dass das berechnete Gefälle für den angegebenen Abstand noch etwas zu hoch ist.]

  2. [Auch heute liegt noch kein genügendes Material für eine annähernde Berechnung- des Gefalles für den Siidflugel der lateralen Abzugsfläche vor.]