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0255 China : vol.3
China : vol.3 / Page 255 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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E

   

VON TSHUNG-KING-FU NACH TSHÖNG-TU-FU.

215

wird Kohle gewonnen. — Wenn man Yung-tshwan verlässt, kommt man erst in ziemlich stark aufgelöstes Bergland, in welchem aber doch ein Gebirgsstreichen von NNO nach SSW erkennbar ist. Dann beginnt von Yu-tingj5u an niederes Hügelland, welches bis Tsz'-tshóu fortsetzt. Dies ist (nach BABER) der am wenigsten gebirgige Theil der Provinz. Dennoch finden sich auch hier Auf biegungen ; denn bei Yung tshang hsiën wird Kalk gebrannt, und auf dem Fluss wird Kohle nach der Stadt gebracht. Derselbe ist hier Ioo yards breit und hat ein felsiges Bett. In der Gegend der grossen Stadt Lung-tshang hsiën sollen (nach HosIE) sogar über hundert Kohlengruben verstreut, die meisten allerdings wegen Wasserandrangs verlassen sein. Auch dort soll es Kalkstein in der Nachbarschaft geben.

Bei dem letztgenannten Ort zweigt sich der Weg nach den Salzbrunnen, der grossentheils zu Wasser zurückgelegt wird, von der Hauptstrasse ab. Die betreffenden Reisenden erreichten diese wieder bei Néi-kiang-hsiën oder in der Gegend von Tsz'-tshóu. Diese Orte liegen am Tokiang (bei DAVID Tunghv genannt), einem breiten Strom, der im Winter schwache Strömung hat, aber zeitweise bis zu 20 Fuss über den niedrigsten Stand ansteigt. Tsz'-tshóu steht in der ganzen Provinz in dem Ruf, eine Gegend von grosser Ergiebigkeit als Centrum zu beherrschen. Vor allem wird Zucker gewonnen, nicht nur im Thalboden, sondern auch an flacheren Gehängen. Bei HOSIE allein findet sich die Bemerkung, dass in den benachbarten Hügeln Kohle vorkommt. Bei Néi-kiang hsiën sind (nach DAviD) 12 Salzbrunnen im Betrieb.

Der Ruf eines ergiebigen Ackerbaues würde hier viel ebenes Land vermuthen lassen. Aber die Strasse führt (nach GILL) bald hinter Tsz'-tshóu auf die Höhen, welche 300 bis 400 Fuss [Zoo-125 ni] über den Fluss ansteigen. Man geht viel bergauf und bergab. Die horizontalen Schichten des grossentheils thonigen Sandsteins sind deutlich erkennbar. Aber DAVID sah 25 li nördlich von Tsz'-tshóu am Weg einen versteinerungsreichen Kalkstein. Hinter Tsz'-yang-hsiën sind die rothen Hügel kahl und wenig angebaut. Zwischen ihnen ist die Thalebene von Kiën-tshóu eingesenkt, welche einst durch die Gewinnung von Safran reich war. Die Anilinfarben haben diese Production unterdrückt; seitdem ist der Anbau von Mohn an die Stelle getreten. Der Fluss hat hier eine Breite von i 5o yards und eine Stromgeschwindigkeit von nur i bis 2 Knoten. Es gibt hier viele Schiffe, die bis Tshuna king hinabfahren.

Die Strasse verlässt nun den To-kiang und wendet sich westlich von einer durch zahlreiche Salzbrunnen, deren Tiefe DAVID auf i000 Meter schätzte, ausgezeichneten Stelle. Ueber wenig cultivirtes Bergland steigt sie allmählich an, erst 800 Fuss [250 m], dann noch 75o Fuss [230 zn], und erreicht die Meereshöhe von 3200 Fuss [975 m]. Von hier überblickt man das Hügelland im Osten und Süden, die grosse Thalebene von Tshöng tu fu im Nordwesten; dort, wie BABER es ausdrückt, ein wogendes Meer, hier ein ruhiger See. Der Abstieg ist kurz. Schon am Rande der Ebene betritt man die Vorstadt von Tshöng-tufu. Nach DAVID überschreitet man von Kiën-tshóu aus noch zwei Höhenrücken, deren jeder durch eine sanfte Schichtenaufwölbung gebildet wird.

[In neuster Zeit ist diese Strasse noch oft von Europäern bereist worden. Von den Beschreibungen kommen als Ergänzung zu den genannten nur die von LITTLE ') und LOGAN JACK 2) mit einigen Angaben in Betracht.

LITTLE will auf der Strecke im Ganzen vier Kalksteinzüge überquert haben, die S WNO gerichtet sind und 2 3000 Fuss Meereshöhe erreichen. Nach L. JACK liegen die Schichten des Sandsteins, an dem er die chokoladen- bis leberbraune Farbe und hohen Feldsyath-Gehalt hervorhebt, meist horizontal; doch werden Faltungen erwähnt. Besonders beschrieben werden aber nur zwei Antiklinalen : Z. zwischen Sang-shan und Örr-lang kwan (25 km von Tshung kingfu) mit einer mächtigen Kalkstein-Serie im axialen Aufbruch; 2. die schon oben genannte am Südrand der Ebene von Tshöng-tufu (Wasserscheide zwischen Min-kiang und To-kiang), deren Höhe zu 3317 Fuss (1012 m) ü. M. angegeben wird und deren Südflügel allmählich bis zu einer Schichtenneigung von 70° ansteigt. Kalkstein wird mit jener Ausnahme nicht verzeichnet. Von Einzelheiten wären beachtenswerth : Westlich von Yung tshang-hsiën wurde das Ausbeissen eines horizontal liegenden

       
 
  1. [LITTLE, Mount Omi, London 1901, S. 244-268.]

  2. [LOGAN JACK, Back blocks of China, London 1994, S. 46-53.]