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0478 China : vol.3
China : vol.3 / Page 478 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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436 VIII. CAPITEL. BEOBACHTUNGEN AM REISEWEGE 1N KWANGTUNG UND HUNAN.

Kaum hat man die wilde Schlucht verlassen, so beginnt ein ganz anderer landschaftlicher Charakter, der nun durch beinahe einen halben Breitengrad fortsetzt. Zunächst hat man zur Rechten eine alluviale Verebenung bis zu den 3 bis 5 g. M. [5'/2-9 kin] entfernten Gehängen sanft geformter [bis 1500 Fuss hoher] Gebirge [die dem Fluss ungefähr parallel streichen]. Zur Linken [im Westen] starren aus der dort sehr schmalen Verebenung vereinzelte wohlgeschichtete schwarze Felsriffe und Felshügel auf, die sich schon aus der Ferne als Kalkstein erkennen lassen 1). In den darin angelegten grossen Brüchen wird ein dunkelgrauer,

:   weissadriger, ein wenig krystallinischer Kalkstein gewonnen,
in welchem ich mich vergeblich nach Versteinerungen um- gesehen habe. Er streicht hier NW—SO und scheint, wie aus dem Profil [Fig. 34] zu erkennen ist, dem Sandstein auf zulagern. Aber eine Auflagerungsstelle habe ich nicht ge-

sehen. Fallrichtung und Fallwinkel ändern sich vielfach. So weit Schichten-Complexe continuirlich zu sehen waren, schätzte ich die Mächtigkeit auf 2000 Fuss [60o in]. Jenseits der elenden Stadt Ying-tő-hsiën [die auf einem wenig frucht- baren Alluvial-Boden von sandigem Lehm gelegen ist], nehmen die grotesken Formen zu. Der Kalkstein ist zwar sehr vollkommen ebenflächig geschichtet ; aber Streichen und Fallen ändern sich fortdauernd. [In der Strecke oberhalb des Kwan-yin-shan z. B. strömt der Fluss geradlinig von NNO nach SSW in einer Mulde; denn die ihn beiderseits begleitenden Kalkstein-Züge streichen ebenfalls NNO, fallen aber im östlichen Zug nach Westen, im westlichen nach Osten unter den verschiedensten Winkeln

(s. das Profil Fig. 35).]   Zuweilen stehen die Schichten
senkrecht, und an manchen Stellen sind sie ohne bemerkenswerthen Bruch gefaltet. Das schönste Beispiel bietet die Nord-Front des Riffes k wan yin-span, von welchem der von

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glatte, in der oberen Hälfte etwas überhängende Felswand.

hIn einer Nische des unteren Theils steht ein Tempel der

k4 Göttin Kwan yin. Von hier an sieht man zu beiden Seiten in der Nähe des Flusses Nichts als einzelne aufragende Felsriffe und klippige Gruppen derselben. Sie haben die abenteuerlichsten Formen. Oft ragen sie dünn und spitz wie riesige Haifisch-Zähne 400 his 500 Fuss [120-150 m] hoch auf,

c1 oder bilden mehrkuppige Pyramiden. [Auch diese Formation und Landschaftsbildung setzt, in breiten Zonen angeordnet,

Norden kommende Fluss zurückgeworfen und zu einer grossen S-förmigen Biegung gezwungen wird. Es ist eine

1) [In einem anderen Manuscri5t wird dazu vermerkt Bei jeder der häufigen Fahrten, die auf diesem Fluss gemacht worden sind, ist der barocken Formen dieser Felsen Erwähnung geschehen ; sie finden sich ebenso am Hsikiang, wo sie an mehreren Stellen den Fluss verqueren. — Ferner werden diese Felsriffe im Tagebuch mit dem Taku-shan int Yangtszé unterhalb Hu-kóu verglichen . und die Abfälle der Hügel erinnern in Form und Gesteins-Charakter an die pittoresken Abstürze, welche jener Yangtszé-Insel gegenüber liegen.]

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