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0124 China : vol.3
China : vol.3 / Page 124 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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II. CAPITEL. BEOBACHTUNGEN IN DER PROVINZ S'ZTSHWAN.

der letzteren werden höher und formenreicher. [Die Faltungen bewahren den linearen Charakter und die Divergenz gegen Norden, die ihnen bisher eigen waren. Die Streichrichtungen der Schichten folgen im Allgemeinen denen der Züge, zeigen aber im Einzelnen viel Unregelmässigkeit.] Der Raum für Anbau wird beschränkt; die natürliche Vegetation kann sich freier entfalten. Damit schwinden die Bedingungen für dichtere Bevölkerung. Die Ortschaften liegen weiter aus einander und sind meist unbedeutend. Wohnhäuser, Gehöfte und Tempel mit Gruppen von Bambus und Culturbäumen liegen mehr sporadisch, aber oft sehr malerisch und romantisch zerstreut. Der Landverkehr ist an einzelne, weiter aus einander liegende Wege gebunden.

Bis Fóu-tshóu zerfällt der Flusslauf in fünf Strecken von verschiedenem Cha-

rakter:

  1. ein Q u e r t h a l genau W- O, 26 km lang (ohne Krümmungen gerechnet), bis zu dem

Dorf Mu-tung-tshönn;

  1. ein Längsthal SW-NO, 35 km, bis zu der Stadt Tshana shóu-hsiën, jenseits welcher der von NO kommende Lung-ka-hó das Längsthal fortsetzt;

  2. ein scharf nach SO gerichtetes Quer t h a 1, 21 km lang, bis Ning-shi;

  3. ein Längsthal, SW-NO, 17 km, bis jenseits Li-tu;

  4. ein D i a g o n a l t h a l, W- O, 17 km, bis Fóu-tshóu. Alle Wendungen sind scharf, jede Strecke hat ihren besonderen Charakter.

a) Das Q u e r t h a l bis Mu - t u n g durchsetzt zwei grössere Schichtenfalten, in denen es sich zu den beiden Felsschluchten Tung lo-hsia und Tang-shan-hsia verengt. Noch ehe der Fluss die erstere erreicht, durchbricht er, unmittelbar östlich von Tshung-king, eine kleine nach

N 8 o O streichende Aufbiegung, in welcher die Schichten zuerst 30 0 W, dann kurz und steil nach Osten abfallen. Im Kern derselben kommt S t e i n k o h 1 e zum Vorschein ; doch wird nur eine schlechte, staubige Kohle gewonnen1). — Die erste grössere Falte schliesst sich unmittelbar an ; aber erst bei Tië-shan-kwan (41/2g. M. östlich von Tshung-king-fu) betritt der Fluss die durch sie entstehende Enge Tung-lo-hsia (Iron gorge bei BLAKISTON). An dem genannten kleinen Ort wurde in einem 25 Fuss hohen Hochofen ein grauer Thoneisenstein von 1.5-tshóu am Kialing kiang mit grünem Holz verschmolzen. Das Ausbringen war angeblich 3o Procent. Das Schmelzproduct wurde in flache oblonge Scheiben von t Zoll Dicke gegossen. Es war meist krystallinisches, hartes weisses Eisen, doch gewann man auch ein weiches graues Eisen. Ausserdem waren zwei Frischöfen vorhanden, in denen Schmiedeeisen bereitet wurde. Es gelangte in Form kleiner cylindrischer Blöcke in den Handel. Steinkohle schien mir in keiner Form zur Verwendung zu kommen 2). — In der Schlucht Tung lo-hsia zeigt sich eine einfache Aufbiegung der Schichten, welche nach N 35 0 0 streichen, an der Westseite 50 0 NW und an

  1. [Auch schon von AL. WYLIE (a. a. O., S. 228) erwähnt, und zwar am rechten Ufer, ebenso von LOGAN JACK (a. a. O., S. 44), der genauere Angaben macht. Danach ist die Kohle stark schmutzend und von Pyrit durchsetzt. Das 8 Zoll mächtige Flöz wird in sehr yrimitiver Art abgebaut. Die Kohle kostete an der Grube nur roo tsiën, die Verfrachtung auf die kurze Strecke bis Tshung kingfu 135 tsiën yro Pikul.]

  2. Bei der Nachfrage über die Statistik der Ausbringung ergab sich ein eigenthiimlicher Unterschied in den Gewichtsberechnungen, wie er auch sonst vorkommt, mir aber nirgends so bedeutend entgegengetreten ist. Die gewöhnliche Gewichtseinheit ist I kin (anglo-chinesisch catty = 1.33 Pfd. avoirduyois = 0.605 kg) = 16 hang- (anglo-chinesisch als Tael. oder Unze bezeichnet, = 37.6 gr.). Hier wurde gerechnet: bei dem Erz I kin = 48 Bang, bei dem Roheisen 2 kin = 17.3 hang, bei dem Schmiedeeisen I kin = 16 Bang [also drei ganz verschiedene kin]. Das Eisenerz kostet in Hi-tshóu 3 tsiën das kin, mithin 1 tsiën das gewöhnliche kin. Da 1653 kin = I metr. Tonne sind, so kostete diese 1653 tsiën (damals beinahe 6 Mark). Der Preis des Roheisens war 46 Tael für t0000 kin (in Roheisengewicht); da t Tael (= t Bang Silber) damals = 1700 tsiën war, berechnete sich das Roheisen zu 14.5 tsiën für I kin von 16 Bang. Die tägliche Ausbringung des Hochofens wurde zu 4000 kin Roheisengewicht oder ung. 2200 gewöhnliche kin angegeben. An Schmiedeeisen wurden täglich angeblich woo kin gewonnen. Der Preis betrug Tael 1.8.5 für ioo kin, oder 31.5 tsiën für I kin von 16 h ang. — Demnach kostete metr. Tonne Roheisen 14 Tael, das gleiche Gewicht Schmiedeeisen 30.5 Tael.