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0045 China : vol.3
China : vol.3 / Page 45 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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BEGRENZUNG DES SUEDWESTLICHEN CHINA.

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selbst einen Theil bilden. Im Osten und Süden sind die politischen Grenzen nur bei statistischen Betrachtungen zu berücksichtigen ; die natürliche Scheide ist dort durch den auf S. 7 genannten Doppelbogen gegeben, in welchem der Abfall der Landstaffeln gegen das tiefere Land der Provinzen Hupéi, Hunan, Kwangsi und gegen Tongking sich vollzieht.') Die Schiffahrtsplätze Lau-hó-kóu und I-tshang fu geben sie im Osten scharf an ; sie verlängert sich südwärts in einer die [nach] West [convexen] Krümmungen des Yuen-kiang tangirenden Linie und biegt WNW von Kwéi-lin-fu nach Westen um ; sie umzieht die Staffel von Kwéitshóu und, mit rechtwinkligem Ansatz eines zweiten Bogens im Süden von 1-Isin-i-fu, die Staffel des südöstlichen Yünnan.2)

Nach der Landesnatur zerfällt das Südwestliche China in eine Anzahl natürlicher, nur theilweise mit der Provinzeintheilung zusammenfallender Abschnitte, deren grösster Theil durch das verzweigte Abflusssystem des Yangtszé vom hydrographischen Gesichtspunkt einheitlich zusammengehalten wird. Dieser Strom verbindet das im Innern des Continents gelegene Gebirgsland, welches in seiner Erstreckung von der Linie des Ostabfalls der Sz'tshwan-Staffel bis weit nach Tibet hinein einen Theil der Ostabdachung der innerasiatischen Bodenschwelle bildet, mit dem

für das Jahr 1812:

32 285 217,

JOE

1842:

33 759 762,

J,

1.882 :

87 103 654,

 

1885 :

90 464 487.

In den letzten beiden Ziffern konnten für Yünnan und Kwéitshóu nur Zahlen von 1879 benutzt werden. Ohnedies ist es klar, dass die Bevölkerungszunahme in Sz'tshu'an auch die Gesamtzern wesentlich bestimmt. Wenn diese Zahlen einigermaassen zutreffen, würde um das Jahr 188o die Einwohnerzahl von Südwest-China mit der von Deutschland und Oesterreich- Ungarn (8310000o) nahezu übereinkommen. Das Areal der beiden euroyaischen Staaten wird von SUPAN • (Peterm. Mitt., Ergänzungsheft Nr. 163, 1909) zu i217323 qkm, also etwas grösser, angegeben ,• ihre Bevölkerung beträgt nach den neuesten Zählungen (1905 bezw. 1906) rund 111 Millionen. — LITTON (Parliam. Paj5ers, Miscell. Ser.1898 Nr. 4S7, S. 1o) berichtet, dass nach einer Schätzung des chinesischen Zollamts Sz'tshwan im Jahre 1891 zu 35 Millionen, von den Missionaren 1898 zu so-6o Millionen Einwohnern veranschlagt wurde. Er hält diese Ziffern jedoch auch noch .für zu hoch und meint, die Ziffer möge sich seit 1812 verdoofielt haben, jetzt also vielleicht 43 Millionen Seelen betragen. Die Bewohnerzahl von Yiinnan schätzt DAVIES (Yiinnan, 1909, S. 3o6) auf 9600000. Da die von ROCKHILL für das weniger als halb so grosse Kwéitshóu gegebene Zahl von über 71/, Millionen weitaus zu gross, vielmehr auf höchstens 5 Millionen zu reduciren sein dürfte, so kann die Bevölkerungszier von Südwest-China mit mehr Wahrscheinlichkeit zu etwa 58 Millionen angenommen werden. — Ebenso wenig Vertrauen wie die anderen genannten Angaben verdienen die Zahlen, die als Ergebnisse einer von der chinesischen Regierung zu finanziellen Zwecken um 1902 vorgenommenen Schätzung bezeichnet werden (vergl. Statesman's Yearbook for 1909, S. 684). Es werden genannt: für Sz'tshwan 68 724 890, für Kwéitshóu 7 65o 282, für Yünnan 12324574 Einwohner. Die Unglaubwürdigkeit der Schätzungen geht besonders daraus hervor, dass für die Provinz Kwangtung die undenkbare Volksdichte von 319 auf die engt. Quadratmeile (rund 123 auf 1 qkm) angegeben wird.]

  1. [VON RICHTHOFEN, a. a. O., S. 893, goo, 916.]

  2. Die Gründe, welche mich zur Beibehaltung dieser Anschauung über den südlichsten Theil der Grenzlinie gegenüber der abweichenden Ansicht von Herrn LECL.RE veranlassen, werde ich an einer anderen Stelle erörtern. [S. a. a. O., S. 897f. — Die in Aussicht gestellte weitere Erörterung ist hier nicht geschehen; doch ist Einiges aus Cal. V zu entnehmen.]