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0430 China : vol.3
China : vol.3 / Page 430 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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VI. CAPITEL. DAS GEBIRGSGEFUEGE IN TIBET.

lichen Theil des Laufes dieses Flusses, nur der Lu -kiang noch unbekannt. Der Prinz HENRI D'ORLÉANS hat zu seinen früheren Verdiensten um die Erforschung von Tibet ein neues, hoch anzuschlagendes hinzugefügt, indem er das Problem der Verbindung des Lu - kiang mit dem Salwén oder dem Irawadi durch seine kühne und erfolgreiche Reise von Ta-li-fu nach Sadiya zu Gunsten der allerdings schon vorher fast allgemein vertretenen ersteren Ansicht endgiltig gelöst hat. Sein Weg führte ihn auf einer sonst nicht begangenen Linie von Ta - li - fu westwärts über den Lan - tsan - kiang bis zum Lu - kiang, dann zu Jenem zurück und an ihm auf der vorher noch nicht besuchten Strecke durch mehr als zwei Breitengrade stromaufwärts bis zu dem seitab gelegenen Atentszé, endlich von hier südwestwärts über den Lu - kiang und die Quellflüsse des Irawadi quer hinweg nach Sadiya.')

Wenn ich zusammenzufassen suche, was sich den verschiedenen Berichten und Karten entnehmen lässt, so treten noch immer viele Lücken, besonders betreffs des Gebirgsbaues, hervor.

Wir beginnen im 3o sten Breitengrad, bei Batang, da der Kin - sha - kiang nördlich von hier durch eine Strecke von zwei Breitengraden unbekannt ist. Die Orte Batang und Ta-li-fu liegen 41/3 Breitengrade aus einander ; die erstere Stadt befindet sich i Längengrad westlich von der anderen. Der Kin -sha -kiang scheint mit seiner durchschnittlichen Stromrichtung N 15° W—S 15° O von der Nachbarschaft jener nach dieser hin zu streben. Aber schon 11/3 Breitengrade nördlich von Ta-li-fu macht er Halt und wendet sich in geschlungenem Bogen

ostwärts.   Seine Stromfurche aber ist auch in der genannten Strecke nicht
geradlinig. Die Nord-Hälfte ist noch nicht begangen worden; die Süd-Hälfte besteht, nach den Aufnahmen von GILL und KREITNER, aus parallelen Strecken, die von N 3o° W nach S 3o° O gerichtet sind, und kurzen staffelförmigen Querverbindungen. Westlich von ihm strömt der L a n - ts a n -kiang. Er scheint seinen meridionalen Lauf dort zu beginnen, wo er, im Westen von Gura am Kin - slza - kiang (29° 4.0' N), von A.— K.— überschritten wurde; sein Abstand von diesem Fluss beträgt dort 6o km. Die allgemeine Richtung seiner im Einzelnen hier nicht bekannten Stromfurche bis zur Breite von Atentszé (28° 3o' N) ist S 20 ° O ; an dieser Stelle ist er 4o km vom Kin -sha - kiang

entfernt.   Von da an wird seine Richtung S O ; er entfernt sich vom
Kin-sha-kiang, wo dieser nach Ost abbiegt (27 ° N), auf 6o km und fliesst nun ganz nach Süden, wo wir ihn westlich von Ta-li-fu an zwei Stellen kennen. Der Lu-kiang scheint erst in 29 ° N ziemlich scharf in den meridionalen Lauf einzubiegen und dann einen dem Lan-tsan-kiang völlig parallelen, sehr flachen Bogen zu beschreiben. An den Stellen, wo man ihn kennt, bewahrt er einen Abstand von 35 bis 4o km vom Lan - tsan - kiang. Die drei Ströme erhalten eine Anzahl

') Nach der vorläufigen Kartenskizze in Tour du Monde, Januar 1896, und Comptes rendus Soc. de Géogr. 1896, zu S. 72. [Die ausführliche Schilderung erschien u. d. T. »Du Tonkin aux Indes«, mit einem geographischen Anhang von ÉMILE ROUX, Paris 1898.]