National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0380 China : vol.3
China : vol.3 / Page 380 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

338

VI. CAPITEL. DAS GEBIRGSGEFUEGE IN TIBET.

Flüssen Naitshi-gol und Namtshitu. Denselben Weg nahmen CAREY und der Pandit KRISHNA. Der Name des Haupt-Passes ist Angirtakshia-dawan. Noch weiter westlich stieg ROCKHILL vom Naitshi aus über den 475o m hohen Pass Shara-kuyi-kutul nach Süden hinüber. Auch bei diesen Uebergängen ist das Gebirge, wie es scheint, in zwei parallele Kämme getheilt, aber ohne tieferen Einschnitt dazwischen.

Dieses Gebirge, welches die Wasserscheide zwischen Tsaidam und dem Quellgebiet des Yangtszékiang bildet, hat PRJEWALSKI das Ma r co Polo- Gebirge genannt, und dieser Name ist ihm, neben unbedeutenden örtlichen Namen, geblieben. Er wird insbesondere auch für die westliche Fortsetzung angewendet.

Gehen wir von der ersten Uebergangsstelle nach Osten, so befinden wir uns nur wenig nördlich von der zuerst von PRJEWALSKI auf seiner vierten Reise ihres geheimnissvollen Zaubers entkleideten Gegend der nach seiner Messung 4270 m hoch gelegenen Quell-Seeen des Hwang-hő (Tsharing-nor und Oring-nor) und des westlich von ihm gelegenen Hs i ng-s u -h a i oder Sternenmeeres, jener an Wasserlachen reichen, morastigen Hochfläche, von der aus die beiden grossen Seeen ihren Haupt-Zufluss erhalten. Der Höhenzug, welcher sie von der Tosu-nor—Furche scheidet, ist die östliche Fortsetzung der Marco Polo-Kette, zugleich die Hauptstelle, für welche der Name B ay a n k h a ra angewandt wird und an welche sich auch der Name Kwenlun heftet. PRJEWALSKI überschritt das Gebirge vom Alangnor aus. Auf demselben Weg kam ROCKHILL auf seiner ersten Reise. Er nennt den Pass Bordza-kéra 1), das Gebirge, nach seiner Gattin, die Karolinen -Kette. Die Höhe des Passes ist nach ihm 4760 m, diejenige des Sternenmeeres 423o m.

Noch weiter östlich lassen uns die vorliegenden Berichte und Karten im Stich. Nach der Zeichnung der Chinesen ist der Ausfluss des Oring-nor zunächst ostwärts gerichtet, und wo dann der Hwang-hő, nachdem er seinen bekannten grossen Bogen beschrieben hat, zu nördlichem Lauf zurückkehrt, fliesst er vorerst in der Verlängerung der Depression von Ost nach West, um dann erst den gewundenen Durchbruch zu beginnen. Hieraus ist zu schliessen, dass, ebenso wie die Depression, auch das nördlich von ihr gelegene Gebirge nach Osten fort_ setzt und ihm der Anfang des neuen Durchbruchsthales gilt. Die Wahrscheinlichkeit, dass seine Nord-Grenze durch die östliche Verlängerung der Tosu-nor—Furche im Fluss Tshurmyn gegeben ist, haben wir schon dargethan. Folgen wir der kurzen Notiz über ROBOROWSKI's letzte Reise 2), so erreichte er vom Ost-Ende des Tosu-nor » südostwärts « den Kara-nor, folgte dessen Südseite und kam nach den Quellen des Tshurmyn. Dann ging er an dem Fuss des Am n y é- m a l t s h i n- u l a entlang, bis er einen Fluss fand, welcher zu einem Pass über dieses den Vorfahren geweihte, heilige Gebirge der Tanguten führte. Hier fand, am 27. Januar 1895, seine kühne Reise, die noch viel wichtige Aufklärung versprach, ein jähes Ende,

  1. ROCKHILL, Land of the Lamas, S. 17o. Bei PRJEWALSKI wird er Urundushi genannt und zu ungefähr 5000 m angegeben.

  2. ROBOROwSKI in Geogr. Journal VIII (1896), S. 168.

ÍI~