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0400 China : vol.3
China : vol.3 / Page 400 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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VI. CAPITEL. DAS GEBIRGSGEFUEGE IN TIBET.

allgemeinen hohen Bodenschwelle aufzuragen, sich aber doch in dem zwischen den beiden nord-südlichen Strassen gelegenen Theil so zu häufen und zu verbinden, dass man dort den Uebergang vermeidet. PRJEWALSKI und A.—K.— sahen sie im Querprofil; ROCKHILL theils in diesem, theils in der Längsrichtung. Auf seiner Karte sind sie im südlichen und im nördlichen Theil der grossen Schlinge seines Weges angegeben.

Oestlich vom Tangla -Pass kennen wir das Gebirge nicht; nur entlang seinem Süd-Fuss, auf den wir gleich zurückkommen, wird es uns durch ROCKHILL dargestellt. Dagegen wurde es im Westen von BONVALOT und Prinz HENRI D'ORLÉANS überschritten. Die Einförmigkeit des von Norden her kommenden Weges wurde noch in der Gegend der Laven durch den Anblick eines im Süden gelegenen gewaltigen Zuges von flach geformten, grossen Theils mit Schnee bedeckten Bergen unterbrochen.') Aber, entgegen den Befürchtungen, bereitete das Gelände keine Schwierigkeit. Man kam mit leichtem Anstieg auf einen Pass, der zu »ungefähr 6000 Meter« angegeben wird. Die sichtbaren Gipfel wurden auf 8000 m geschätzt.2) Der Reiseweg kommt hier in den von ROCKHILL,3) folgt diesem bis zum Nalnru-tso (Burben-tso der französischen Karte) und geht dann selbständig weiter nach Süden.

LITTLEDALE's höchster Pass-Uebergang liegt 150 km westlich vom Dupleix-Pass und wurde zu 5900 m gemessen. Auch er erwähnt, dass schon längere Zeit, ehe er dorthin kam, in der Ferne eine hohe, anscheinend zusammenhängende Gebirgskette in der Richtung quer gegen den Weg sichtbar gewesen war, und inan habe grosse Befürchtungen betreffs ihrer Uebersteigbarkeit gehabt. Der

Eindruck sei jedoch irrig gewesen, denn als man den Gebirgsgürtel verquerte, habe er sich als eine Folge unzusammenhängender Berge und kleiner Bergzüge herausgestellt. Da die Reise im Juni geschah, machten die Berge nicht den Eindruck einer besonders bedeutenden relativen Höhe mit Bezug auf die des Passes. Die Breite des Gebirges beträgt hier 14o km, wenn wir sie von der 4800 m hohen Einsenkung im Norden des Pass-Ueberganges bis zu der von WzN nach OzS gerichteten Strecke des BowER'schen Weges rechnen.

Ueber die weitere Erstreckung unmittelbar im Westen ist durch die Berichte des seinem Unternehmungseifer leider erlegenen DUTREUIL DE RI-ZINS Aufschluss

  1. BONVAI.OT, a. a. O., S. 204.

  2. Diese Zahlen sind wahrscheinlich zu hoch. Dies gilt für mehrere Höhenangaben der Expedition, z. B. im Altyn-tagh, und südlich von ihm, am See Tshong-kum-kul usw., welche auf Messung beruhen. Was die Schätzung der Gipfel betrifft, so muss man in Betracht ziehen, dass der Uebergang im Januar geschah. ROCKHILL ging dort im Juni.

  3. Zur Orientirung der Karten des PRINZEN VON ORLÉANS (Bull. Soc. de Géogr. 1891) und derjenigen von ROCKHILL dient der Uebergang über den Tsatsha-Fluss, welcher auf beiden in Länge und Breite genau übereinstimmt. Die Meereshöhe ist von ROCKHILL zu 448o, auf der französischen Karte zu 4700 m angegeben. Es kann somit angenommen werden, dass der Duj5leix-Pass ebenfalls richtig eingetragen ist und 8o km \VzN von ROCKHILL's höchstem Punkt, Tangla-éken, liegt.

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