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0412 China : vol.3
China : vol.3 / Page 412 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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370   VI. CAPITEL. DAS GEBIRGSGEFUEGE IN TIBET.

sich entlang seiner südlichen Abdachung hier WzN—OzS bis WNW— OSO streichende, eng zusammen gedrückte Falten von alten Kalksteinen, Sandsteinen und Schiefern erkennen, welche ihre Süd-Grenze an einem Vorland von Gneiss und Granit finden. Wir kennen diese Gesteine an der Stelle, wo der Tang-tshu in den San-tshu mündet, und da die Grenze sich nach ROCKIIILL's Angaben in der Richtung nach OSO in der Strecke eines Längengrades verfolgen lässt, so dürfen wir in der entgegengesetzten Richtung, nach Westen hin, oberhalb jener Vereinigungsstelle mit Wahrscheinlichkeit den San-tshu als den Grenzfluss des Tangla gegen das anders zusammengesetzte Vorland annehmen. Diese Folgerung wird dadurch bestärkt, dass BONVALOT von dem Camp du Bourben-tso,

d. h. vom Narnru - See, Granit und Couzeranit - Schiefer mitgebracht hat.') Dem archaischen Land ist PRJEWALSKI's niederer Höhenzug Djugulun 2) zuzutheilen und der ost-westliche Gebirgszug, über welchen sich das domförmige, zu 570o m Höhe berechnete Massiv des Bu;nza-shili erhebt. PRJEWALSKI lagerte am Süd-Fuss des Letzteren in der Höhe von 472o m. A.--K.— überschritt den Djugulun in dem nur ungefähr 200 m über dem Thal des San-tshu gelegenen Pass Khamlung-la, 3) den Bunnza-Zug im Pass Tadjang-la. Er gibt ihm die Richtung W-0 und zeichnet einen west-östlichen Fluss ein, welcher beide Züge trennt.

Am Süd-Fuss des Bumza-Zuges endet das Gebiet der chinesischen Herrschaft und beginnt das der unmittelbaren Oberhoheit des Dalai Lama unterworfene Land. Mit dieser Linie endet auch die west-östliche Anordnung von Flüssen, Gebirgen und wahrscheinlich auch von Gesteinen. Wir betreten den weiten Thalboden der Landschaft Nagtshukha mit dem oben (S. 368) erwähnten See Tshomora; und nun haben alle Linien eine andere Richtung.

Betrachten wir erst die Karte von NAIN-SING's zweiter Reise nach Lhassa.4) Er fand damals (1874) an der Südost-Seite des Tengri-nor einen von SWzW nach NOzO streichenden Gebirgszug, den er (südöstlich vom Ost-Ende des Sees) in den zu 515o nl gemessenen, aber nur 450 m über dem Tengri-nor5) befindlichen Pass Dam-Lhargan-la überschritt. Zwei Jahre zuvor war erb) am Khalamba-Pass in 5 220 m über die südwestliche Fortsetzung derselben Kette gekommen, ohne diese als solche zu erkennen. Es ist daraus zu schliessen, dass sie dort nach der Richtung WSW schwenkt. Ihren Gipfel Nindjing-tngla') schätzte er auf 23 600 Fuss

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  1. BONVALOT, a. a. O., S. 484.

  2. PRJEWALSKI, a. a. O., S. 139, und die Karte.

  3. Am Tang-tshu fand A.—K.— bei Yagratot die Höhe von 455o m, ROCKHILL weiter abwärts, unweit der Mündung in den San-tshu, 442o m ; die Höhe des hkamlung-la ist nach A.—K.— 4600 m.

  4. S. Journal R. Geogr. Soc., [vol. XL VII, 1877], S. 87.

  5. Die niedrigste Höhenzahl am Tengri-nor ist 15 40o Fuss (4700 m) [nach GRENARD 4550m]. ')[Nicht NAIN SING, sondern der Pundit G. T. S. Vergl. die eben citirte Karte.]

7) Das Gebirge war schon früher bekannt. D'ANVILLE zeichnete es als Tchimouran und Larkin ein. Seine nordöstliche Fortsetzung wird von dem Nag tshu, dem Oberlauf des Khara-ussu, von Norden nach Süden durchbrochen, und an dieser Stelle führt die Strasse von Lliassa nach

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