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0571 China : vol.3
China : vol.3 / Page 571 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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1) [Nach den von Herrn Baumeister ORTLOFF (a. a. O) nzitgetheilten Messungen der Jahre 1886 bis 190¢ schwankte der Wasserstand zwischen 1,2¢ 1n im Januar und 11,96 m im August. Die Schwellung steigt und fällt zwischen diesen Monaten regelmässig und bleibt von Juli bis Oktober ¢--S nz über einem mittleren Pegelstand von rund y m.]

v. Richthofen, China. III.   34

DIE MÜNDUNG DES HAN-KIANG.

Fahrzeuge, bis zu 4 Fuss Tiefgang, lagen zu Tausenden an einander gedrängt im Han an der Seite der Stadt Han-kóu, welche sich ungefähr 2 '!2 g. M. [ fast 5 km] lang an seinem Ufer ausdehnt.

Der Han verhält sich zum I angtszc ebenso wie die Flüsse von Hunan, nur mit dem Unterschied, dass ihm die seeartige Erweiterung eines Sammelbeckens fehlt. Gleich jenen fliesst er, so lange er selbstständig ist, in einem Niveau, welches hoch über der Sohle des Bettes des Hauptstromes liegt. Da nun dieser, in Folge der Wechsel des Wasserstandes während der Jahresperiode, 1) sein Bett zu so verschiedener Höhe ausfüllt, dass der Unterschied zwischen den extremen Zuständen bis 50 Fuss [15 ;;z] beträgt, so hat der Han zu einer Zeit des Jahres, während des Winters, ein starkes Gefäll zum Hauptstrom. Dann vermindert sich dasselbe allmählich mit dem Ansteigen des Letzteren und beginnt bald, sich umzudrehen, so dass ein Gefäll vom Yangtszé nach dem Han eintritt, dessen Unterlauf in stetig wachsender Ausdehnung nach oben von dem Wasser des Hauptstromes erfüllt wird. In dieser Strecke ist alsdann das Wasser fast seeartig still. Die Grenze des stillen Wassers gegen das strömende im Canal des Han wechselt jedes Jahr mit der Höhe, welche der Spiegel des Yangtszé erreicht. In dieser Zeit werden im Bereich des stillen Wassers reichlich Sedimente abgesetzt. Sinkt dann der Hauptstrom, so zieht sich das stille Wasser allmählich aus dem Canal des Nebenflusses zurück, und dieser muss nun von der Höhe seines eigenen Bettes herabfliessen nach dem tiefen Wasserspiegel. Dabei erodirt er leicht die in dieser Strecke während der Periode des Hochwassers abgesetzten erdigen Sedimente.

Der Han als selbstständiger Strom ist also vom Yangtszé durch eine unselbstständige Mündungsstrecke getrennt, welche der Hauptstrom während eines Theiles des Jahres für seine eigene Thätigkeit in Anspruch nimmt. Zur Erklärung des starken Gefälles in dieser Strecke sind noch die Perioden des Hochwasserstandes in Betracht zu ziehen. Dieselben fallen in beiden Flüssen zusammen. Zur Zeit, wenn der Han seine grössten Wassermassen herab wälzt, also seine grösste erodirende Kraft hat, zugleich aber auch das Maximum seiner Transport-Kraft erreicht, liegt die Grenze des stillen Wassers weit oberhalb seiner Mündung. Bis dorthin wird also das Flussbett (von oben her gerechnet), besonders durch die Geschiebeführung am Boden, erhöht werden. Mit dem Rückzug des stillen Wassers nimmt auch die Wassermasse des Han ab, und sie ist am Geringsten zu der Zeit, wenn dieser Fluss die ganze Länge seiner unselbstständigen Strecke in steilem Gefäll zu überwinden hat. Er vermag sie daher nicht wesentlich umzugestalten, sondern begnügt sich damit, die Sediment-Arbeit des Hauptstromes wieder zu vernichten. Hätte er hingegen in dieser Jahreszeit Hochwasser, so würde

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