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0718 China : vol.3
China : vol.3 / Page 718 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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XII. CAPITEL. BEOBACHTUNGEN IN TSH1✓KIANG UND NGANHWÉI.

676

U e b e r das Gebirge nach Tu n g-y a n g-hsiën. — Von Kadu soll ein bequemer Weg in westnordwestlicher Richtung über den Pass I tsu-ling, 3o li von Kadu, nach der letztgenannten Stadt führen. Ich schlug einen durch Ueberschreitung zahlreicher kleiner Pässe erschwerten und längeren Weg in nördlichem Bogen ein. Er verlässt das Becken des Ta-ki bei dem Pass Tshang-ki-ling, verquert dann eine Reihe kleiner Quellbäche, die ihren Abfluss nach Nordosten zum Becken von Tshöng hsiën haben, und betritt bei dem Pass San-mu-ling das Becken des Wu-kiang, der nach dem Tsiën-tang-kiang gerichtet ist. Drückende Hitze erlaubte nur kleine Tagemärsche, da die Gepäckträger in kleinen Zwischenräumen rasteten. Am 22. und 23. brachten Nachmittags Gewitter heftigen Regenfall, aber keine Kühlung. Nach Ueberschreitung des Tshangki-ling blieb der Himmel ungetrübt.

In einer 20 li langen engen, zwischen steilen Wänden winkelig gewundenen Schlucht, von der einige Arme noch weiter ins Gebirge hinein reichen, führt der zum Theil künstlich über dem Wasser gebaute Weg in nordwestlicher Richtung nach dem Pass Tshang-ki-ling hinan [Fig. 8g]. Da die durchweg aus porphyrischen Sedimenten und Porphyren bestehenden Gesteine SW—NO streichen und 3o ° NW fallen, erhält man ein gutes Profil.') Die Mannigfaltigkeit der meist klastischen Ablagerungen ist ungewöhnlich gross. Bemerkenswerth sind verkieselte Breccien, lockere feinerdige Tuff Schichten, welche zum Theil den Charakter von grüner Palla haben; dann striemig geflossene Gesteine mit sphärolith-artigen Einschlüssen ; auch Carneol und Chalcedorl, bilden häufige Ausfüllungen von Hohlräumen, ebenso Kalkspath-Krystalle. Höher

Tang-po-ling

Tshang-ki-ling

Tiën-tai— Thal

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Porphyrischer Sandstein

Quarzporphyr

Augitporphyr

Fig. 84. Profil des Aufstiegs vom Tiën-tai- Thal über die Pässe Tshang-ki-ling und Tang po-ling.

(Mittlere Richtung des Profils etwa W—O.)

hinauf folgen Felswände, welche Porphyrit in dicken Lagen (ähnlich wie auf Elefant Island2)) entblössen. In dunkelbrauner Grundmasse liegen rothe Orthoklas-Krystalle, zu denen sich etwas Plagioklas und Hornblende gesellen.

Die letzten i ioo Fuss [330 m] des Anstiegs sind steil; Steintreppen von mindestens 2000 Stufen führen hinauf. Hier folgen über dem Porphyrit zuerst g e s c h i c h t e t e B r e c c i e n von porphyrischem Material ; dann Quarzporphyr mit dunkler Grundmasse, wenig Quarz und rothem Orthoklas. Dieser bildet die Passhöhe. Darüber lagern weiche, roth und gelb gefärbte p o r p h y r i s c he Sediment e. Sie bilden eine liebliche hügelige Landschaft, welche durch die seltene Zierde dichter Gebüsche von hohem Laubholz besonderen Reiz erhält. Menschliche Wohnungen sind sparsam zerstreut, und doch sieht sich der Reisende, auch wenn er sich in einem scheinbar entlegenen Tempel zur Rast niederlässt, bald von einem lästigen Schwarm harmloser Menschen umgeben.

Bald folgt wieder ein . Wechsel. Zwischen den Dörfern Yü-shan und Ling-kóu überschreitet man ein schon vom Tshang-ki-ling sichtbares, durch seine rothe Färbung sich abhebendes, von nördlich gerichteten Flüssen durchschnittenes flachhügeliges Tafel-Land von beinahe 2000 Fuss [óoo na] Höhe. Es besteht aus schwärzlichem basischem E r u p t i v g e s t e i n und dessen Sedimenten. Textur und Olivin - Gehalt würden zu der Bestimmung als Basalt führen; doch hat man es sicherlich mit einem basischen, dem Augitporphyr nahe stehenden Glied der

t) [Das Tagebuch bemerkt hierzu: Am Ausgang der Schlucht hat man keineswegs die tiefsten Schichten der Formation, da die einzigen Ausbeissen im Thal ein gleiches Streichen und Fallen zeigen, also einen noch tieferen Theil der Formation darstellen.]

2) [S. oben, S. 652.]