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0686 China : vol.3
China : vol.3 / Page 686 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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XII. CAPITEL. BEOBACHTUNGEN IN TSHPKIANG UND NGANHWÉI.

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aber nicht vorhanden ist, sondern der Fluth-Spiegel genau gewahrt wird, so ist die Annahme einer Aenderung in dem genannten Sinne ausgeschlossen. Das Gleiche gilt nicht für eine positive Verschiebung; aber zur Annahme einer solchen liegt in den bis jetzt bekannten Thatsachen ein Anlass nicht vor.') In den Tropen würde Mangrove-Vegetation den Schlamm entlang der Küste längst in eine verlandete Zone verwandelt haben ; hier fehlt es an derartigen Agentien.

Die Haupt-Insel und alle kleineren Inseln südlich und westlich von ihr bestehen aus Po r p h y r en und deren Sedimenten, die östlichen wesentlich aus Gran i t. Damit ist ein Unterschied im Charakter bedingt. Während die östlichen schroff aufragen, Thalflächen fast garnicht besitzen und äusserst unregelmässige, gezackte Horizontal-Umrisse haben, sind die westlichen sanfter geformt, wenn auch nicht ohne steile Felsabstürze, und die Küsten bieten einfache Linien dar. Zwischen den Berggehängen ziehen sich schwach geneigte Thalböden nach der Küste hinab. Der Boden, aus dem sie bestehen, scheint den leichter zerstörbaren Gesteinen der Inseln selbst, und nicht den Sedimenten des Gelben Meeres, zu entstammen. Es sind Schuttkegel, wenn auch gegen das Meer hin unmerklich geneigt. Steinmauern, als Schutzwehr gegen das Letztere, sind an allen solchen

Stellen errichtet, wo sich eine kräftige Brandung nicht entwickeln kann.   Sie
gestatten zugleich den Durchlass des Meerwassers an denjenigen Orten, wo man das Salz aus demselben durch Verdunstung gewinnen will.

Die B e v ö l k e r u n g der Inseln findet man zu 40000o angegeben. Dies ist jedenfalls viel zu hoch; auch wenn man die anderen Gruppen hinzu rechnet. Zwar wird sie von ziemlich zuverlässigen Quellen für die Stadt Ting-hai allein zu 30 0002) angenommen; auch gibt es noch einige andere Orte, wo sie sich nach Tausenden zusammen drängt. Aber da die Berge beinahe unbewohnt sind, würde sich für die Thalböden, die mit ioo qkm in der Gesammtheit viel zu hoch veranschlagt sind, eine übermässige Dichtigkeit ergeben, die man nicht wahrnimmt. Dazu kommt, dass die südöstlichen Inseln sehr schwach bevölkert sind. Es wird erzählt, dass die Bewohner derselben, welche stets der Seeräuberei zugeneigt waren, die MING-Dynastie für ein halbes Jahrhundert nicht anerkannten, und dass, als dieselbe endlich den Widerstand brach, jeglicher Anbau auf diesem Theil der Inseln untersagt wurde, so dass die Bevölkerung in grosse Noth kam und grössten Theils auswanderte. Erst im neunzehnten Jahrhundert ist das Verbot zurückgenommen worden. Die Inseln haben sich allmählich von ihrer Verödung erholt; aber sie sind auch jetzt wieder wegen ihrer Seeräuberei gefürchtet. Die Unsicherheit wird durch die ihrer Rohheit wegen berüchtigten Fischer von den Tshin-tshu—Inseln in Fokiën vermehrt, welche ein altes Anrecht wahren und mit ihren Dschunken jährlich im November hierher kommen. Sie salzen die gefangenen Fische ein und kehren dann zurück. Ich traf eine grosse Zahl von ihnen im Hafen von

Shönn-kia-mönn.

  1. [S. oben, S. 104.]

  2. [Tagebuch 30 0oo bis 40 000.]

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