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0646 China : vol.3
China : vol.3 / Page 646 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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XI. CAPITEI.. REISE AUF DEM UNTEREN YANGTSZÉKIANG USW.

mehr dem Schacht. Ueberall bleiben einzelne Pfeiler stehen, die, wie es scheint, garnicht abgebaut werden. Der Plan wird durch die Anlage von zwei Schachten entsprechend geändert. - Man wendet eine Keilhaue an, welche auf einer Seite abgestumpft ist, während die andere nicht, wie sonst überall, gekrümmt ist. Auch Keile werden in hartem Gestein benutzt; man treibt sie mit einem Hammer, welcher die Gestalt einer kreisförmigen Scheibe hat.

Kosten des Bergbaues. - Will Jemand bei Möng-shan ein Kohlenbergwerk anlegen, so verbindet er sich zuerst mit zehn oder zwölf anderen Personen, mit denen er die Kosten theilt. Hat man einen Platz zur Anlage eines Schachtes erwählt, so wird mit dem Besitzer von Grund und Boden unterhandelt, welcher auch Eigenthümer der darunter befindlichen Mineralien ist. Das Recht zur Ausbeutung der Kohle wird für ein Areal von io bis 25 móu erworben, und die Grenzen des Grubenfeldes an der Oberfläche werden abgesteckt. Selten tritt der Eigenthümer sein Besitzrecht auf die Kohle für eine baare Summe ab; die gewöhnlichere Form des Abkommens besteht darin, dass die Bergbau-Gesellschaft sich zur Zahlung eines Antheils von 5 bis io Procent vom Gewinn verpflichtet.

Ein Schacht mit drei Abtheilungen kann durch Arbeit bei Tag und Nacht in der Zeit von neun Monaten und mit einem Kostenaufwand von rund 6000 Tael (damals 36 00o Mark) bis zur Tiefe von 400 Fuss [120 na] niedergebracht werden. Das Anschlagen des Flözes wird durch ein grosses Fest für die Arbeiter gefeiert. Bei der Anlage der ersten Strecke genügt noch das Einblasen von Luft mittelst Fächerwerkes; aber bald wird ein zweiter Schacht nothwendig, um ausgiebigere Ventilation herzustellen. Die Gesammtkosten der Anlage eines Bergwerks wurden auf 16 000 bis 20 000 Tael angegeben.

Die Betriebskosten richten sich natürlich nach der Grösse der Anlage des ganzen Werkes. Der Tagelohn war zur Zeit meines Besuches höher als in anderen Bergwerksgegenden China's, weil die durch die Taiping-Rebellion decimirten Arbeitskräfte für die Landwirthschaft verlangt wurden. Auf der Grube Höng-shing, der grössten damals in Betrieb stehenden, wurde die Belegschaft mit vager Bezeichnung als » I000 Mann« angegeben. Eingehendere Erkundigung ergab die folgenden Zahlen:

Tagegeld im Einzelnen Tagelohn insgesammt

I Grubendirektor     1 500 tsiën   1500 tsiën

6 Steiger   im Mittel    350   2 100

72 Förderer (an der Winde) über Tage .   wo   7 200

144 Förderer (an der Winde) unter Tage .   150   21 600 „

300 Häuer    200   6o 000 „

wo Kohlenträger unter Tage    300   30 000 „

5o Mann für Schmiedearbeit, Zimmerung und

Anderes    150   7 500 „

673 Mann Beköstigung    5o   33 650

Gesammte tägliche Löhnung:   163 55o tsiën

Diese Summe war damals nahezu gleich 600 Mark. Die anderen Ausgaben sind gering. Die Abnutzung der Werkzeuge ist unbedeutend. Die zur Zimmerung verwandten ungeschälten Hölzer sind sehr billig; sie werden auf dem Lobing-Fluss herab geflösst') und in Möngshan zu 20 tsien (8 Pfennig) für den laufenden Fuss verkauft. Zur Beleuchtung wird Oel verwendet. Alle diese Gegenstände zusammen steigern die obige Summe um ungefähr io Procent. Staatsabgaben waren auf den Gruben nicht zu zahlen; nur von den Commissionären in Möngshan wurde eine Abgabe von 70 tsien für je wo Körbe Kohle erhoben.

Die Verfrachtung der Kohle nach letzterem Ort geschieht, wie gesagt, auf Schiebkarren. Ein Mann ladet 30o kin und erhält dafür 4o tsien; da er den Weg hin und zurück täglich fünf

') [Nach dem Tagebuch kommen sie aus Nganhwéi von einem Ort am Wu-hő, von wo sie 300 li weit herab geflösst werden. Sie bestehen aus Cedern-Holz (nan-shu) und haben bei S bis 8 Loll Dicke eine Länge bis höchstens 20 Fuss.]

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