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0429 China : vol.3
China : vol.3 / Page 429 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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FESTLEGUNG DER HYDROGRAPHISCHEN HAUPTLINIEN.

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des Yaru-dzangbo im Himalaya-Durchbruch zuzuweisen ist. Das Quellgebiet des Irawadi endlich ist, trotz der lange fortgesetzten und in der verschiedensten Form aufgenommenen Versuche, es auszudehnen, in feste enge Grenzen umschrieben worden.

Morphologie und Geologie.

Selbst nachdem die von der Mehrzahl längst vermuthete Einheit von Dzangpo und Brahmaputra ausser Zweifel gestellt war, blieben noch viele Fragen ungelöst. Jetzt können wir die Grundlinien als gesichert betrachten, aber im Ausbau des Einzelnen fehlt noch Vieles. Insbesondere ist die auch für das Verständniss der Ströme in erster Linie wichtige Kenntniss des Gebirgsbaues noch weit im Rückstand.

Wenn wir von den hier kaum in Betracht kommenden Reisen der katholischen Missionare absehen, welche längst in Bonga, dann in Atentse und Yerkalo ansässig waren, ehe die Forschung begann, aber ausser dem über seine Missionsthätigkeit hinaus überaus verdienstvollen Abbé DESGODINS nur Wenig von Belang zur Kenntniss des Landes beigetragen haben, so müssen wir zuerst T. T. COOPER nennen, welcher als Pionier vordrang. Er überschritt (i 868) den Kin-shakiang bei Sz' pa-tung südwestlich von Batang, ging nach Atentsza und von dort am Lan-tsan-kiang entlang gegen Wéi-hsi-ting, wo er umzukehren genöthigt wurde. Der Bericht ') gibt Zeugniss von dem Muth des Reisenden und enthält anschauliche Schilderungen, aber für die Geographie waren nur wenige Notizen zu verwerthen. Ihm folgte Capt. WILLIAM GILL. Im August 1877 setzte er bei Gura über den Kin-sha-kiang, ging auf demselben Weg wie COOPER nach Atentszé, wandte sich aber dann nach dem Kin-sha-kiang zurück und zog nach Ta-li-fu. Genaue Compassaufnahme des Weges und Höhenmessungen zeichnen sein Reisewerk aus.2) Ungleich wichtiger für die Landeskunde wurde auch in diesem Theil durch LoCzY's Forschungen die Expedition des Grafen SZÉCHENYI. Sie hielt sich erst östlich vom Kin- sha - kiang, führte dann diesem entlang und folgte weiterhin bis Ta-li-fu dem Weg von GILL.

Der Kin-sha-kiang, von der Breite von Batang bis zu seiner Ost -Wendung, nebst dem Gelände und der Stromvertheilung an beiden Seiten, ist durch diese Reisen theilweise bekannt geworden ; COOPER's Weg am Lan-tsan-kiang tritt ergänzend ein. Dazu kommt der Weg von A.— K.— von Batang nach Rima, welcher den Lu-kiang und Lan - tsan - kiang dort verquerte, wo sie sich südlich wenden. Da der Lan-tsan-kiang auch weiter stromabwärts durch die mehrfachen Reisen zwischen Ta-li-fu und Bhamo bekannt wurde, blieb, ausser einem beträcht-

  1. T. T. COOPER, Travels of a jiioneer of commerce, London 1871; deutsch von KLENZE unter dem Titel : Reise zur Auffindung eines Ueberlandweges von China nach Indien von T. T. COOPER, Jena 1877.

  2. W. GILL, The River of Golden Sand, London 188o, 2 Bde.; kleinere Ausgabe, ohne die Specialkarten des Reiseweges, London 1883.

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