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0058 China : vol.3
China : vol.3 / Page 58 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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I. CAPITEL. DAS SUEDWESTLICHE CHINA.

dort über das Tsinling - Gebirge nach dem Wéi-Thal führte ; ferner, dass die Chinesen die Thatsache der Abzweigung des T o von dem Min und den im Allgemeinen östlichen Lauf des Ki a ng (d. h. des Yangtszi)kiang von Hsii-tshóu fu abwärts) kannten. Wenn das Land als die letzte der neun Provinzen aufgeführt wurde, so vermochten wir doch nicht der Ansicht von LEGGE beizustimmen, dass ihre Grenzen weit über diejenigen des heutigen Sz'tshwan hinaus reichten, sondern wurden vielmehr zu der Annahme geführt, dass [von Seiten Ales iibrigen Reichs] nur lockere Beziehungen zu einem beschränkten Theil der heutigen Provinz be-

standen.1)

Im Laufe der Zeit ging selbst diese geringfügige Herrschaft über den Südwesten verloren, wenn es auch nicht wahrscheinlich ist, dass die Handelsbeziehungen dorthin jemals auf längere Zeit eine vollkommene Unterbrechung erlitten. Während der Zerrissenheit des Reichs unter der TSHOU-Dynastie wird nur gelegentlich der Barbaren, d. h. der unabhängigen Stämme, jener Gegenden Erwähnung gethan ; so der Kw é i und Pa am mittleren Yangtszé bis hinauf gegen Tshung-king fu, und der Man im centralen Sz'tshwan. Diejenigen Fürsten des Reichs, welche über die angrenzenden Gebiete herrschten, unterhielten fortdauernd Beziehungen mit ihnen und hatten sie häufig als Hilfstruppen in ihren Heeren. Die Besiegung und Unterjochung des Königreichs Shu, welches einen grösseren Theil des heutigen Sz'tshwan umfasste, geschah erst unter dem König HWI-WANG der TSiN-Dynastie in der zweiten Hälfte des vierten Jahrhunderts v. Chr. Die List, mittelst welcher er sich den beschwerlichen Gebirgsweg nach dem Herzen des Landes geöffnet haben soll, lebt in einer Sage fort.2) Die HAN-Dynastie erweiterte und befestigte den Besitz. Das Land, welches noch lange den Namen des Reiches Shu behielt, wurde zwar zunächst noch von eigenen Fürsten regiert ; aber Chinesen scheinen sich in wachsender Zahl in den fruchtbaren Theilen angesiedelt zu haben, und zur Zeit der Dreitheilung von China (220-277 n. Chr.) herrschten in Tshöng-tu fu Nachkommen der HAN-Dynastie. Schon [lange] vorher hatte dieser Ort als Aus-

1) S. Bd. I, S. 325-327, 360-362. — [Die Schreibart einiger Namen ist in Bd. I eine andere als hier, z. B. Mung statt Möng, Tshing tu fu statt Tshöng tu fu, muss aber in der hier gewählten Form beibehalten werden, weil sie sich z. Th. eingebürgert hat.] — Auch Dr. VON ROSTHORN (Die Ausbreitung der chinesischen Macht in südwestlicher Richtung bis zum vierten Jahrhundert n. Chr., Wien, 1895) stimmt der engeren Begrenzung bei. Allerdings setzt er die Westgrenze (im Héi-shui) mitten in das gewaltige vortibetische Gebirgsland, an den Fluss h in-tshwan, was vom geographischen Gesichtspunkt erheblichen Zweifeln begegnen dürfte. Auf sein Argument gegen die Identificirung von Min mit der Ebene von Tshöng tu fu werde ich bei Behandlung der letzteren eingehen. [Dies ist seitens des Verf. an der betreffenden

Stelle (Cab. IV) nicht geschehen.]

z) S: Bd. II, S. 594, Anm. — Eine etwas geänderte und wahrscheinlich berichtigte Fassung der Sage s. bei V. ROSTHORN, a. a. O., S. 27 f. — [Danach hat auch Verf.. die in Bd. II gemachte Angabe geändert, wonach die Eroberung erst durch TSIN-SHI-HWANG-TI (Kaiser 220-209 v. Chr.) geschehen sein sollte. König HWI-WANG regierte nach v. ROSTHORN 336 bis 31o. In Bd. I und II ist dieser Herrscher überhaupt nicht genannt, dagegen (Bd. I, S. 434) ein »Herzog« der TSIN, HWUI, der aber schon 414--399 regiert haben soll.]