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0165 China : vol.3
China : vol.3 / Page 165 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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TEKTONIK DES BECKENRANDES.

I 27

südliche Neigung eintritt. Diese Erscheinung ist eine Aeusserung von Vorgängen, welche das ganze Rothe Becken betroffen haben und auf die ich unten zurückkomme ; aber schon für sich allein betrachtet, deutet sie auf eine allmähliche Herabsenkung des Bodens des Rothen Beckens gegen den im Verhältniss dazu stationären Nordrand, d. h. auf eine wachsende Neigung der Unterlage während des Absatzes der Beckengebilde. Die Neigung der liegendsten Schichten war schon auf 30° gestiegen, als die der höheren erst 15 ° betrug, und ein grösserer Betrag wurde nicht erreicht. An der letzten Phase der Herabsenkung nahmen auch die thonigen Schichten im Süden von Kiën-mönn-kwan Theil ; denn diese sind so feinerdig, dass man nur eine völlig horizontale ursprüngliche Ablagerung für sie annehmen kann. Die Verwerfungen dürften später anzusetzen sein als sämmtliche Ablagerungen.

Fortsetzung des Beckenrandes.

Das Rothe Becken hat hier eine doppelte Umrandung. Der äussere oder geologische Rand ist dort, wo die über das Paläozoicum transgredirenden Trias-Kalke bei dem Dorf Pu-tiau-kia') über den Kia-ling-kiang ziehen. Der innere oder m o r p h o g r a p h i s c h e Rand wird durch den Abfall der Klippenmauer Tshöngtsiang-yai bezeichnet. Die Fortsetzung des ersteren nach ONO entzog sich meinem Blick ; diejenige des letzteren ist um so deutlicher, da die Mauer nach ONO fortzieht, soweit von Kwang yuén aus das Auge reicht. Aus dem sicheren Verlauf dieser Linie dürfte die durchschnittliche Lage der anderen abgeleitet werden, wenn auch die Transgressions-Grenze, da sie über Bergrücken und Thäler quer hinwegzieht, im Einzelnen auf der Projectionsebene der Landkarte stark gebuchtet erscheinen wird. Ebenso durfte ich die Lage einer dritten Linie, nämlich der Fortsetzung des im Kiën-mönn-kwan überschrittenen Conglomerat-Kammes, als parallel ansetzen.2) Dieser Kamm kennzeichnet sich deutlich östlich von der Stromfurche des Kia-ling-kiang. Denn da diese Engen für einen Landverkehrsweg unzugänglich sind, führt die Strasse von Pau-ning-fu nach Kwang yuen-hsiën auf der Wasserscheide zwischen dem Kia-ling-kiang und dem Stromgebiet seines linken Zuflusses, des Tung-kiang; sie erreicht die grösste Höhe in dem Pass Méi-lingkwan, dessen Meereshöhe von LITTON zu 3670 Fuss angegeben wird.3) Dieser Pass scheint in der genauen Fortsetzung des Kiënmönn-Zuges zu liegen ; es darf daher noch weiteres Fortstreichen angenommen werden.

  1. [Die Karte hat Pu-tau-kia.]

  2. Auf dem betreffenden Blatt im »Atlas«, Theil I [Tafel 25 und 26], ist diese Linie in feiner Punktirung als Grenze der sandigen, stärker geneigten und der thonigen, schwach geneigten Beckenablagerungen angegeben.

  3. [S. ob. S.S6.] Die Strasse ist auf meiner Karte bereits angegeben. Der Pass ist, wie aus der bei LITTON beigegebenen Kartenskizze zu ersehen ist, zwischen den Orten Méi-linyu und Lung-tan meiner Karte anzusetzen. Den Kiënmönn - Pass fand ich nur 318o Fuss [970 n2] hoch ; doch liegt er in einer Scharte des Kammes, dessen absolute Höhe ich zu 3600 bis 4000 Fuss [II00-1"200 m] schätzte.