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0351 China : vol.3
China : vol.3 / Page 351 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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ALLGEMEINER CHARAKTER DES NAN-SHAN,

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Theile des Landes sind bewaldet. Mongolen und Tanguten treiben Viehzucht ; Chinesen und Dunganen beschäftigen sich mit Ackerbau und Handel.

Die Region zwischen 97 ° und 99 ° O, also das Gebiet des Kar-a-nor und der Oberläufe des Bukhain-gol bezeichnet OBRUTSCHEW als Uebergangsgebiet. Es ist hoch gelegenes Steppenland, menschenleer, aber sehr reich an grossen Säugethieren. Auch östlich vom Meridian von Liang-tshbu fu (ungefähr I03 ° O) tritt nach allen Beschreibungen wieder Steppe und grossentheils Waste ein. Die Gebirge haben dort geringere Höhe, und es mag dadurch ein geringerer Regenfall bedingt sein. Wälder finden sich nur an den Nord-Gehängen des Momo-span. Zwischen den Bergzügen breiten sich rothgefärbte jugendliche Ablagerungen aus, die von Löss überdeckt werden. Hier besteht die sehr spärliche Bevölkerung aus Chinesen, welche Ackerbau treiben und sich mit Durchgangsverkehr beschäftigen.

Endigung des Nan-shan im Westen.

Für die orologische Auffassung der gesammten Tibetischen Bodenschwelle und der aus ihr aufragenden Gebirgszüge, daher auch für das Verständniss des Gebirgsbaues von Asien überhaupt, ist es von principieller Wichtigkeit, ob die im Sinn des Kwenlun von WSW nach OSO oder WzN nach OzS streichenden Ketten ihre Richtung in ihrem ganzen Verlauf beibehalten und die das TarymBecken im Südosten begrenzenden, von WSW nach ONO streichenden Ketten des Altyn-tagh und Anembar-System den Enden derselben selbständig vorliegen oder ob die Ersteren bogenförmig in die Letzteren übergehen und somit beiderlei Ketten geologisch ein einheitliches Ganzes bilden. Die erstere Ansicht, welche mir selbst nach der Entdeckung des Altyn-tagh und seiner beiderseitigen Fortsetzungen als die wahrscheinlichere erschien, ist von G. WEGENER auf Grund des zur Zeit seiner Arbeit (1891) vorliegenden unvollständigen Materials mit Geschick vertreten worden. Diejenigen, welche zu • eigener Beobachtung Gelegenheit gehabt haben, sind theils zu der einen, theils zu der anderen Auffassung gelangt. Obgleich somit die Frage noch keineswegs als erledigt gelten kann, will ich doch versuchen, die Argumente prüfend zusammenzustellen.

Hier will ich nur auf den Nan-shan und auf dessen Verhältniss zu den Zügen der Anembar-Zone eingehen.

Soweit die bisherigen auf Aufnahmen beruhenden Karten reichen, erscheint der Schluss berechtigt, dass die Ketten des Nan-shan geradlinig nach WNW an die Anembar-Zone hinanziehen und nicht bogenförmig in diese übergehen. Der Ta-hsüé-shan allein könnte durch seine Umbiegung in die ost-westliche Richtung rein orographisch als ein wirkliches Uebergangsglied erscheinen ; doch geben die einzig zugänglichen Kartenskizzen übereinstimmend einen Anembar-Zug an, welcher an dem Ende auch dieser Hochkette vorüberzieht, ohne seine Selbstständigkeit zu verlieren. Zu demselben Ergebniss war bereits LOCZV gelangt. In seinem ursprünglichen Text stellt er beide Gebirge als getrennte Systeme dar und