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0174 China : vol.3
China : vol.3 / Page 174 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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136   III. CAPITEL. FRAGMENTE EINER PHYSISCHEN GEOGRAPHIE VON SZ'TSHWAN.

reichen Bezirks, welcher unter einem tu-sz', d. h. einem suzeränen, von der chinesischen Regierung bestätigten, aber sonst ziemlich unabhängigen einheimischen Häuptling, steht.

Dem Bericht ist leider wenig zu entnehmen ; doch zeigt er die allgemeine Richtigkeit der chinesischen Karte, so Vieles auch dereinst bei genauerer Beschreibung und Kartenzeichnung im Einzelnen zu ändern sein wird.

Das Gebiet von Kin -tshwan. — Wenden wir uns zu den Zugängen des Kintshwan-Districts. Ihn hat POTANIN [im Sommer 189 3] auf einer Linie von Tsaku-fing nach Ta-tsiën-lu durchzogen.1) V. ROSTHORN betrat ihn im September 1891 von Osten her. Sein Weg 2) überschreitet oberhalb Kwan-hsiën den Min-kiang auf der oft beschriebenen Hängebrücke, folgt dessen rechtem Ufer 6o li, biegt dann in den von Westen kommenden San-kiang-hő 3) und erreicht schon nach 3o li das letzte rein chinesische Dorf. Das Thal steigt rasch an; die Bodencultur hört auf, die Gehänge sind dicht bewaldet, menschliche Wohnungen fehlen. Ein mühsamer Aufstieg führt über den Niu-tóu-shan (I o 500 Fuss, 3200 m), von wo sich ein grossartiges Panorama über eine Welt von Bergen entfaltet, hinab nach dem südnördlich gerichteten Fluss Wa-szé-kóu. Hier sind die Bewohner Mantszé ; ihr • Hauptort, chinesisch Wo-lung-kwan genannt, ist in tibetischem Stil erbaut. Der Fluss ist ein Zufluss des am Drachenpfuhl (Lung-tshi) entspringenden Na-wa-hő.}) Er betritt unterhalb des Orts wahrscheinlich schroffe Engen ; denn ein hier abzweigender Weg nach Wönn-tshwan folgt ihm nicht, sondern nimmt einen sehr beschwerlichen Uebergang über den hohen, im Mai mit Schnee bedeckten Na-wa-shan.

Die nun zu überschreitende Wasserscheide gegen das Kintshwan-Gebiet wird durch die Kette des Pa-lang-shan gebildet, deren Höhe v. ROSTHORN auf 15 coo Fuss [457 m] schätzt. 5)

Ueberblicken wir das Gebiet, so gestattet der Bericht von Herrn v. ROSTHORN zusammen mit der chinesischen Karte 6) einen guten Einblick.

Kin-tshwan heisst »Goldstrom« ; es gibt einen grossen und einen kleinen (Ta- und Hsiau)Kin-tshwan. Der grosse ist der Oberlauf des Ta-tu-hő und entsteht nach der chinesischen Karte aus mehreren Flüssen, welche einen Theil des Südabflusses von der unbekannten, den West-Ost--Lauf des obersten Hwang-hő im

  1. [Aber in umgekehrter Richtung. — S. Iswestija Russ. Geogr. Ges., Bd. XXXV, 1899, S. 363-436, mit Karte. Einen Auszug gab BRETSCHNEIDER in Peterm. Mittheil., Bd. XL VI (1900), S. 12-18.]

  2. A. V. ROSTHORN, Eine Reise im Westlichen China, Mitth. der K. K. Geogr. Ges. Wien, 1895, S. [28S 320].

  3. Auch San-kang-[kóu-]hő genannt.

  4. [Dies ist nach den neuen Aufnahmen irrig.]

  5. Das Aneroid reichte in seinen Höhenangaben nur bis io 500 Fuss ; es scheint, dass diese für geringere Höhen direct abgelesen wurden. [FERGUSSON bestimmte die Höhe zu 14104 Fuss (4300 m)].

  6. Ich erwarb in Tshöng tu fix eine Special-Karte des Gebiets von Kin-tshwan, welche, wenn man den gewöhnlichen Mängeln der chinesischen Kartenzeichnung Rechnung trägt, ein recht befriedigendes Bild gewährt.