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0387 China : vol.3
China : vol.3 / Page 387 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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PRJEWALSKI-KETTE UND AKKA-TAGH.

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und WEGENER angenommen haben, dem Massiv entspricht, welches PRJEWALSKI aus der Ferne sah und Shapka Monomakha nannte. Von hier erreicht das Gebirge nach WNW bald sein Ende gegen die Verflachung, in der der Tshong-kusn-kul liegt. Nach OzS aber setzt es fort. CAREY hat es dort auf einem geringen Pass südlich von Bulantai überschritten. Folgt man der Streichrichtung, so setzt sie an der Süd-Seite des Naitshi-gol fort.

Als Hauptstamm, und von weit grösserer Bedeutung, erscheint der südliche Zug. PRJEWALSKI hatte ihn, den ausgedehnten Flachboden hoch überragend, vom Tshong-kum-kul aus gesehen und »das räthselhafte Gebirge« genannt. Durch die Kaiserlich Russische Geographische Gesellschaft ist sein eigener Name damit verbunden worden, und wir bezeichnen den Gebirgszug in seiner ganzen Ausdehnung als Prjewalski-Kette. Mit ihrer Betrachtung kommen wir an eine Frage, welche aus der allmählich eingetretenen Umwandlung der Gebirgszeichnung und den daran geknüpften Erörterungen entstanden ist. Es wurde nämlich, zuerst durch die PJEWTSOFF'SChe Expedition, ein hohes Gebirge, Akka-tagh, an einer Stelle bekannt, welche genau westlich von der liegt, an welche sich die erste Anwendung des Namens Prjewalski-Kette knüpft. Beide wurden nun zu einer ostwestlichen Kette verbunden, welche jetzt durch ihre weite Ausdehnung und grosse Höhe das hervorragendste Glied in den Gebirgskarten dieses Theils von Asien bildet und, wenn sie auf richtiger Bedeutung beruhte, die ganze Anschauung über Bau und Entstehung dieser Gebirge wesentlich ändernd beeinflussen würde. Wir müssen daher das nach unserer Anschauung nicht hierher gehörige Gebirge Akka - tagh mit betrachten und das ganze Problem von Prj e w a is k i -Kette u n d A k k a- t ag h einer eingehenden Erörterung unterziehen.

Beginnen wir die Betrachtung dort, wo PRJEWALSKI als der erste Entdecker das »räthselhafte Gebirge« aus der Ferne sah. Dies war im 89 sten Längengrad. Er war noch um einen Breitengrad von den Schneegipfeln entfernt. Die erste Uebersteigung geschah durch BONVALOT und den PRINZEN HEINRICH VON ORLÉANS in 89'/2 ° O im Jahre i 889. Die Expedition überschritt das Columbus - Gebirge auf dem leichten Pass Amban - ashkan - dawan, von dem man nur 250 m zu dem tiefsten Theil der Hochfläche hinab steigt, welche mit dem See Tshong- kum - kul beginnt. Eine Woche ging man südwärts auf der nach Süden wie nach Westen aufsteigenden, nicht ganz ebenen Fläche.

Am 17. December [1889] konnte man von der Höhe von 4700 m die beinahe wo km entfernte Columbus -Kette noch sehen ; am folgenden Tage wurde ein mächtiges Gebirge überschritten, welches im Reisebericht als Prjewalski-Kette, auf der Karte als Kouenloun bezeichnet wird '). Der Pass (Col du Vent) ist zu 5000 m Höhe angegeben ; aber der Kamm und einige nördliche Ausläufer ragten erheblich darüber hinaus und waren schneebedeckt. Am Süd-Fuss zeigten sich die ersten Vulcane. Man erreichte eine von NW nach SO gestreckte Hochfläche, die Plaine

1) BONVALOT, De Paris au Tonkin á travers le Tibet inconnu, Paris 1892, S. 181. — Karte im Bull. Soc. de Geogr. 1891.